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Ebelsbach: Keine Angst vor Kohlehydraten: Was die Brot-Botschafterin Dorothee Bär vorhat - und wie die Lage im Bäckerhandwerk ist

Ebelsbach

Keine Angst vor Kohlehydraten: Was die Brot-Botschafterin Dorothee Bär vorhat - und wie die Lage im Bäckerhandwerk ist

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    Dorothee Bär ist die neue Brot-Botschafterin des Bäcker-Handwerks. Das Bild zeigt sie beim Besuch der Bäckerei von Michael Oppel (links) in Untersteinbach.
    Dorothee Bär ist die neue Brot-Botschafterin des Bäcker-Handwerks. Das Bild zeigt sie beim Besuch der Bäckerei von Michael Oppel (links) in Untersteinbach. Foto: Schmelz Fotodesign

    Sie sei "genau die Richtige" für die Aufgabe, sagt Dorothee Bär. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hat die CSU-Bundestagsabgeordnete aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge) zu seiner neuen "Brot-Botschafterin" gekürt. Bär übernimmt das Amt von SPD-Chef Lars Klingbeil.

    Der Job, den vor Klingbeil unter anderem auch schon FDP-Chef Christian Lindner und der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir innehatten, soll helfen, "die gesellschaftliche Bedeutung des beliebten Grundnahrungsmittels" hervorzuheben, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Immerhin konsumiere jeder Haushalt in Deutschland knapp 40,7 Kilogramm Brot im Jahr.

    Dorothee Bär hat keine Angst vor Kohlehydraten

    CDU/CSU-Fraktionsvize Bär ist da laut eigener Auskunft gut dabei. Seit Kindheitstagen sei sie eine "extreme Brotesserin", versichert die Abgeordnete. Im Restaurant bediene sie sich meist als Erste am Brotkorb. Sorgen, zu viele der angeblich dick machenden Kohlehydrate zu verspeisen, habe sie nicht, sagt sie - und lacht.

    Auf ein Lieblingsbrot will sich die Brot-Botschafterin im Gespräch nicht festlegen: "Ich wechsele durch, bei den Bäckern ebenso wie bei den Sorten." Neben Klassikern wie Mischbrot und Hörnchen probiere sie auch mal "Exoten" wie ein Apfel-Zimt-Brot ("das schmeckt auch mit Leberwurst") oder lokale Spezialitäten wie "Bamberger Seelenspitzen" und "Hofer Anisbrezen".

    In Deutschland gibt es 9200 Bäckereien

    Die vielfältige deutsche Brotkultur hat es immerhin schon auf die deutsche Liste des immateriellen Unesco-Weltkulturerbes geschafft. Garant dafür sind laut dem Zentralverband die bundesweit über 9200 Handwerksbetriebe mit ihren über 40.000 Verkaufsstellen und 235.000 Beschäftigten. Seit 2015 hat laut der Statistik rund ein Viertel der Betriebe dicht gemacht.

    Versteht sich als "extreme Brotesserin": CSU-Politikerin Dorothee Bär.
    Versteht sich als "extreme Brotesserin": CSU-Politikerin Dorothee Bär. Foto: Büro Bär

    In Bayern gibt es aktuell noch etwas mehr als 2000 Bäckereien, die in die Handwerksrolle eingetragen sind. Im Vergleich zu 2022 ist die Zahl der Betriebe im Freistaat um knapp vier Prozent zurückgegangen. Erfreulich aber sei, dass es 76 Neugründungen gab, mehr als in jedem anderen Bundesland, so die Sprecherin des Zentralverbands Meike Bennewitz. 

    67 Bäckerinnen und Bäcker haben 2023 in Bayern erfolgreich die Meisterprüfung abgelegt, was einen Zuwachs von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeute. Ohne abgeschlossene Meisterprüfung ist die Gründung eines Betriebs nicht möglich. Abgenommen hat dagegen die Zahl der Auszubildenden: So wurden 2023 im Freistaat 884 Bäcker-Lehrlinge gezählt, im Beruf Bäckerei-Fachverkäufer und -Fachverkäuferin waren es 879 Azubis.

    Nicht zuletzt, um das Interesse am Bäcker-Beruf wieder zu steigern, engagiert der Zentralverband des Bäcker-Handwerks die Brot-Botschafter und -Botschafterinnen. Man setze dabei bewusst auf Politikerinnen und Politiker, weil sie diejenigen seien, die Einfluss auf die Themen nehmen könnten, die die Branche bewegen. Sprecherin Bennewitz nennt neben dem Fachkräftemangel ein "Übermaß an Bürokratie" und hohe Energiekosten.

    Dorothee Bär will Image des Handwerks stärken

    Dorothee Bär sieht mit ihrer Ernennung zur Brot-Botschafterin die Chance, diesen Themen mehr Aufmerksamkeit im politischen Tagesgeschäft zu verschaffen. Sie habe sich vorgenommen, ein- bis zweimal im Monat gezielt Bäckereien zu besuchen, nicht nur, aber auch in Unterfranken, um sich die Sorgen und Nöte der Branche anzuhören.

    Ihr Ziel sei, mitzuhelfen, das Image des Handwerks ganz allgemein zu stärken. Häufig fehle es an Wertschätzung für das, was von Bäckern, Metzgern, Schreinern oder Heizungsbauern geleistet werde. Dabei seien diese Handwerksberufe "genauso wertvoll für die Gesellschaft wie akademische Tätigkeiten", so die CSU-Politikerin.

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