Der fünfjährige Leopold ist hin und weg: Er darf das Licht ausknipsen, damit die Vorstellung beginnen kann, dann saust er durch das Lichtspieltheater zur Mama. Bei der Kita-Kino-Woche gab es nicht nur über eine Woche Vormittagsvorstellungen für 300 Kinder aus den Kindertagesstätten im Landkreis Haßberge, an einem Nachmittag durfte auch Groß und Klein im Kino ein Sonderprogramm genießen, das passgenau vor allem für die Kleinsten zurechtgeschnitten war.
Schüler der Sankt-Christophorus-Fachakademie für Sozialpädagogik, Teil der Caritas-Schulen, gestalteten das Wechselspiel von Erklärstücken und Kurzfilmchen, in denen es um Freundschaft und Gemeinschaft ging. Nebenbei erwarben sie sich Praxiserfahrung, was ihre Lehrerin Ulli Goth stolz machte.
Wie die verantwortliche FAKS-Lehrerin erklärte, gibt es die Zusammenarbeit mit dem Kinobesitzer Bruno Schneyer seit einigen Jahren. Schneyer liegt viel daran, die Kinokultur zu erhalten und das letzte Kino im Landkreis Haßberge nicht aussterben zu lassen. Als Idealist will er schon den Kleinen die Faszination Kino vermitteln. Das ist gelungen. Leopold (fünf) und Nico (fünf) jedenfalls waren gebannt, von dem, was sich da vorne abspielte. Überhaupt, als Professor Flimmerich mit Blechdose und Filmstreifen erklärte, dass Kinofilme aus lauter Einzelbildern bestehen. Früher war so ein Spielfilmstreifen, hätte man seine 2,5 Kilometer Länge auf der Straße ausgerollt, locker von Zeil nach Sand gereicht.
Die fünf Kurzfilme waren niedlich und kreativ. Ein kleiner Papagei überwand als Eisverkäufer Schwierigkeiten, damit sein Freund, das Faultier, zu seinem Eis kam - so ein Eis schmilzt schnell, und das furchtbar langsame Faultier kommt gar nicht dazu, es zu genießen; es ist sogar so langsam, dass es über dem Eisessen einschläft. Spannend, welches Eigenleben hölzerne Bauklötzchen im Kinderzimmer nachts entwickeln: Sie verwandeln sich die Krokodile und Elefanten - bis der Wecker am Morgen klingelt.
Die angehenden Erzieher zauberten, ließen Stoffpuppen reden, malten Blumen in die Luft und hatten die volle Aufmerksamkeit von Kindern und Erwachsenen. Oma und Opa fanden: "Hat sich gelohnt, hierher zu fahren."
Von: Brigitte Krause, für die Kita-Kino-Woche
