Bevor der Tagesordnungspunkt "Bürgerbegehren, Sachstand und weiterer Ablauf" behandelt wurde, ging es darum, ob Königsberg dem vom Landkreis gegründeten "Regionalwerk Haßberge" beitritt. Dazu stellte Marco Siller, Ortssprecher von Unfinden und Geschäftsführer GUT Haßberge in einer Präsentation die Ziele und Absichten des Regionalwerkes vor. Dabei ging er auf die Entwicklung des Strompreismarktes ein, die großen Schwankungen unterliegen. Ein Ziel des Regionalwerks Haßberge ist die Erreichung von größtmöglicher Eigenständigkeit der Hoheitsgebiete der gewährtragenden kommunalen Gebietskörperschaften sowie die wirtschaftliche Teilhabe an der regionalen Wertschöpfung. Das Regionalwerk Haßberge will durch die Schaffung dezentraler Energieerzeugungs- und Energievermarktungsstrukturen die langfristige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien sicherstellen und die Annahme der Bevölkerung in Bezug auf die Errichtung erneuerbarer Energieanlagen steigern. Der Strom soll im Landkreis selbst erzeugt und der Bevölkerung ein verlässlicher und sicherer Stromtarif angeboten werden.
Einige Gemeinden sind schon beigetreten
Geführt werden wird das Regionalwerk als ein gemeinsames Kommunalunternehmen mit einem Verwaltungsrat. In diesem verfügen die kreisangehörigen Kommunen im Verhältnis ihrer Einwohnerzahl zueinander über einen entsprechenden Anteil an 840 von 872 Stimmen. Neben den 26 kreisangehörigen Kommunen wird der Landkreis 1/27 des Stammkapitals halten und somit über 32 der 872 Stimmen verfügen. Dieses gemeinsame Kommunalunternehmen wird im Zuge der Gründung mit einem Eigenkapital von 1.160.000,00 EUR ausgestattet. In den ersten zehn Jahren ist keine Gewinnausschüttung möglich.
Von der Stadt Königsberg wäre eine Stammeinlage von 3.600,00 EUR und eine zusätzliche Einlage in Höhe von 44.300 EUR zu leisten. Eine Beteiligung der Bürger ist über die Bürger-Energiegenossenschaft Haßberge eG möglich.
Einige Gemeinden sind inzwischen schon beigetreten und haben in dieser Hinsicht schon Vorarbeit durch die Einrichtung von Photovoltaikanlagen geleistet. So auch Königsberg. Hier wurden u. a. auf einigen öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen installiert und wird am "Rasiger Weg" auf dem Schloßberg zur Zeit eine große Freiflächenphotovoltaikanlage gebaut.
Gremium fasste einstimmigen Beschluss
Die Stadt Königsberg beteiligt sich an dem gemeinsamen Kommunalunternehmen "Regionalwerk Haßberge". Zur Leistung der Kapitaleinlagen werden die Mittel in der notwendigen Höhe im Haushaltsjahr 2024 bereitgestellt.
Vorgestellt wurden im nächsten Tagesordnungspunkt die Feldgeschworenen des Stadtgebietes, die im Rahmen des Siebenertages am 24.05.2024 in Geusfeld bestellt wurden. Daniel Wolfschmidt, Norbert Wolfschmidt, Udo Zimmermann, Werner Schneider, Uwe Schmidt, Felix Hornung, Berthold Geuß, und Florian Burger. Sie kommen alle aus Gemeinden im Königsberger Oberland.
Zum Ende des offiziellen Teils der Sitzung ging Bürgermeister Claus Bittenbrünn kurz auf den am 27. Juni an die Stadt übergebenen Antrag auf Durchführung eines Bürgerentscheids bezüglich des Baus des Naturparkzentrums in Königsberg ein. Die Unterlagen wurden an die Rechtsaufsicht des Landratsamtes weitergeleitet. Laut der Vorschriften der Gemeindeordnung, die von Geschäftsstellenleiterin Gabriele Blank vorgetragen wurden, muss innerhalb eines Monats der Stadtrat über die Zulässigkeit des Begehrens entscheiden. Das wird in der nächsten Stadtratssitzung geschehen, die am Donnerstag, dem 25. Juli, stattfindet.