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KÖNIGSBERG: Königsberger Rohre in Russland

KÖNIGSBERG

Königsberger Rohre in Russland

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    Michael Huck, Leiter des Geschäftsbereiches Haustechnik, erläutert im Gespräch mit dieser Zeitung Hintergründe dieser wichtigen strategischen Entscheidung. Er betont, dass die Fränkischen Rohrwerke mit ihren Produkten bereits in der Vergangenheit im Inland an Wachstumsgrenzen gestoßen seien. Bei der Haustechnik werden bereits heute rund 55 Prozent des Umsatzes durch das Exportgeschäft erwirtschaftet.

    Dazu muss man wissen, dass die osteuropäischen Märkte und speziell der Baumarkt in Russland stark wachsen und in der Moskauer Umgebung viele Neubauten errichtet und alte Wohnanlagen saniert werden. Dadurch steige auch der Bedarf an Produkten der Fränkischen Rohrwerke jährlich um zehn Prozent.

    Bisher erfolgte die Versorgung des russischen Marktes sozusagen klassisch. In Zusammenarbeit mit Importeuren wurden die Heizungsrohre und Verbindungsstücke verkauft. Mit diesem System war die Königsberger Firma nicht mehr zufrieden, da die gesteckten Umsatzziele nicht erreicht wurden. Deshalb gründeten die Fränkischen Rohrwerke eine eigene Filiale, die nun den Vertrieb selbst in die Hand nimmt.

    Das Unternehmen verspricht sich viel von diesem Schachzug. Ihr ehrgeiziges Ziel: In den nächsten vier Jahren will man in den Kreis der fünf größten Hersteller im russischen Markt vorstoßen. Momentan arbeite man in Moskau noch mit einer Startmannschaft von sechs Beschäftigten, erklärte Huck, der etwa einmal im Monat zur Tochterfirma pendelt und Aufbauarbeit leistet.

    Obwohl das Vorhaben ein Stück weit der berühmte Sprung ins kalte Wasser sei, können die Königsberger auf ihre anderweitige Auslandserfahrung zurückgreifen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden nämlich Zweigstellen in den USA, Tschechien und China gegründet.

    Beim Aufbau der russischen Dependance liege man voll im Plan, sagt Huck. Mit den russischen Mitarbeitern wurden Produkt- und Vertriebsseminare durchgeführt. Die ersten beiden Lkws mit Produkten aus Königsberg sind in Moskau inzwischen angekommen. An eine Produktion auf russischem Boden sei, zumindest für absehbare Zeit, nicht gedacht.

    Der Leiter bei der russischen Tochter, Generaldirektor Oleg Jermakow und seine noch kleine Mannschaft haben damit ihre Arbeit aufgenommen. Dabei kämpfen sie übrigens auch mit Problemen, die hierzulande kaum eine Rolle spielen. Bei der gerade in Russland weit verbreiteten und allgemein üblichen Korruption ist viel Fingerspitzengefühl gefragt.

    Die Expansion ins Ausland sei ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Arbeitsplätze am Stammsitz, erläuterte Huck die Philosophie der Königsberger Rohrbauer. Und deshalb begrüße und unterstütze auch der Betriebsrat der rund 1100 Beschäftigten des Königsberger Standorts diese Entwicklung.

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