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Haßfurt: Kommentar: Die Gesellschaft würde ohne mutige Menschen nicht funktionieren

Haßfurt

Kommentar: Die Gesellschaft würde ohne mutige Menschen nicht funktionieren

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    Die schweren Erdbeben Anfang Februar sorgten unter anderem in der türkischen Region Kahramanmaras für unfassbares Leid. 
    Die schweren Erdbeben Anfang Februar sorgten unter anderem in der türkischen Region Kahramanmaras für unfassbares Leid.  Foto: Ahmed Deeb, dpa

    Seien wir doch mal ehrlich: Manchmal ist es gar nicht so leicht, nicht den Mut zu verlieren. Täglich erreichen uns Nachrichten, eine schlimmer als die andere. Die Liste an Katastrophen und Situationen, die sich für einen Menschen schwer bewältigen lassen, ist lang: Ob der Krieg in der Ukraine, die zerstörerischen Erdbeben in Syrien und in der Türkei oder die schlimme Flutkatastrophe im eigenen Land – im Ahrtal im Juli 2021. Und sie ließe sich endlos fortführen.

    Die Mutigen schenken den Betroffenen Hoffnung

    Doch es gibt Menschen, die packen auch in den schwersten Situationen mit an. Sie stellen die Hilfsbedürftigkeit anderer Personen an erste Stelle. Von ihrem Verhalten kann sich die Allgemeinheit eine große Scheibe abschneiden. Denn ohne diese mutigen Menschen kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren. 

    Denn sie sind es, die bei den Betroffenen auch in den dunkelsten Momenten für ein Fünkchen Hoffnung sorgen – auch wenn die Lage noch so aussichtslos erscheint. Sie sind zur Stelle, wenn Hilfsgüter nicht ausreichen, Menschen kein Dach mehr über dem Kopf haben, Integration notwendig ist oder es zu lange dauert, bis die staatlichen Unterstützungen den Betroffenen unter die Arme greifen.

    Einer von ihnen ist Abuzer Kapici, Besitzer des Dönerladens "Mesopotamia" in Hofheim. Anfang vergangener Woche machte sich der 29-Jährige auf den Weg in die Türkei, um den Erdbebenopfern in seiner Heimat zu helfen. Mit im Gepäck hatte er Spenden, die dank einer Spendenbox in seinem Laden zusammengekommen waren.

    Wenn einzelne einen Dominoeffekt auslösen

    Mit einem Transporter besorgte er im Großhandel Lebensmittel, Hygieneartikel und Kohle und fuhr die Güter zu den Betroffenen in den zerstörten Dörfern. Helfen konnte also nicht nur Kapici, sondern auch jede Frau, jeder Mann und jedes Kind, das Geld in die Spendenbox gesteckt hatte.

    Mut gezeigt hat auch Werner Bergmann aus Oberhohenried: Der Bauunternehmer sammelte nach der Flut im Ahrtal Baumaterialien im Wert von 30.000 Euro und brachte sie ins Krisengebiet. Seine Spendenidee löste damals einen Dominoeffekt aus und mehrere Unternehmen und Privatpersonen beteiligten sich an der Aktion.

    Familie Vetter aus Sylbach hat gar ihr Familienleben angepasst, um anderen zu helfen: Ende März vergangenen Jahres haben die Vetters eine dreiköpfige Familie aus der Ukraine aufgenommen, die wegen des Krieges fliehen musste. Im Zuge des Krieges half auch der Arzt Frank Schweinfest aus Ermershausen – in dem er der Ukrainerin Olga Salun, die in ihrer Heimat als Ärztin gearbeitet hatte, einen Praktikumsplatz in seiner Praxis vermittelte. 

    Es sind Leute wie Kapici, Bergmann, die Vetters und Schweinfest, die nicht nur mit gutem Beispiel vorangehen, sondern auch andere Menschen dazu antreiben, selbst etwas zu unternehmen. Denn wenn die Lage ernst wird, dann hilft nicht nur Geld. Oftmals sind es die mutigen Gesten, die den Betroffenen in den schwersten Situationen einen Lichtblick schenken. 

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