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Ebelsbach: Kommentar: "Schattenkabinett" der CSU: Was hat Dorothee Bär mit Landwirtschaft zu tun?

Ebelsbach

Kommentar: "Schattenkabinett" der CSU: Was hat Dorothee Bär mit Landwirtschaft zu tun?

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    Dorothee Bär soll im "Schattenkabinett" der CSU als Landwirtschaftsministerin vorgesehen sein. Doch mit Landwirtschaftsthemen ist sie bisher nicht in Erscheinung getreten.
    Dorothee Bär soll im "Schattenkabinett" der CSU als Landwirtschaftsministerin vorgesehen sein. Doch mit Landwirtschaftsthemen ist sie bisher nicht in Erscheinung getreten. Foto: Anand Anders

    Glaubt man dem Nachrichtenportal t-online, dann schmieden CDU und CSU bereits Pläne, wie es nach einem möglichen Zerbrechen der Ampelkoalition weitergehen könnte. Angeblich haben sie bereits eine Liste aufgestellt, mit welchen Personen aus ihren Reihen sie welche Ministerien besetzen würden. Auch eine CSU-Politikerin aus dem Landkreis Haßberge steht darauf: Dorothee Bär aus Ebelsbach soll laut t-online als Landwirtschaftsministerin vorgesehen sein.

    Dobrindt, Klöckner, Spahn - Parteigrößen, die schon viel Kritik ertragen mussten

    Man kann sich zu der Liste sicher viele Fragen stellen – und viele davon wurden auch bereits formuliert. Allen voran, was die Unionsparteien oder zumindest einzelne ihrer Mitglieder damit bezwecken, wenn sie eine solche Liste aufstellen und dann auch noch öffentlichkeitswirksam durchsickern lassen, wer darauf steht.

    Satirikerinnen und Satiriker haben sich in den letzten Tagen vor allem an den Namen abgearbeitet, die auf der Liste stehen. Alexander Dobrindt, Julia Klöckner, Jens Spahn – sie alle mussten in der Vergangenheit schon viel Spott ertragen, und so stellen Kritikerinnen und Kritiker auch jetzt mit einigem Sarkasmus die Frage: Sollen ausgerechnet das die kompetentesten Leute sein, die die Union zu bieten hat?

    Reicht eine ländlich geprägte Heimat als Qualifikation?

    Eine Frage, die bei all dem aber untergeht: Was soll die Mitglieder des "Schattenkabinetts" eigentlich genau für ihre jeweiligen Ressorts qualifizieren? Ist wirklich jede Politikerin und jeder Politiker für jedes Ministerium geeignet? Oder kann es sein, dass jemand beispielsweise aufgrund von persönlichen Interessen und Vorkenntnissen ein toller Bildungsminister wäre, aber einen lausigen Umweltminister abgibt? 

    Solche Fragen kann man sich auch im Zusammenhang mit Dorothee Bär stellen. Warum gerade Landwirtschaft? Klar, Bärs Heimat und Wahlkreis sind ländlich geprägt. Das trifft allerdings auch auf viele andere CSU-Abgeordnete zu, die in der Vergangenheit durch eine größere Affinität zur Landwirtschaft aufgefallen sind.

    Sicher ist es ein nicht zu erreichendes Idealbild, man könne alle Ministerien mit Fachleuten besetzen. So toll es klingt, einen Anwalt als Justizminister, eine Ärztin als Gesundheitsministerin, einen Soldaten als Verteidigungsminister oder eine Bäuerin als Landwirtschaftsministerin zu haben: Die Idee würde schon daran scheitern, dass nicht jede Partei mit Abgeordneten aus jeder beliebigen Berufsgruppe aufwarten kann.

    Sonderfall Landwirtschaft: Ein Ressort mit großen Herausforderungen

    Doch das Landwirtschaftsministerium ist aktuell ein Sonderfall. In Zeiten, in denen Bäuerinnen und Bauern protestieren, stehen hier große Herausforderungen an, für die es eher Fachleute braucht als Parteigrößen, für die noch ein Pöstchen gefunden werden muss. Dorothee Bär hat keine erkennbare Verbindung zur Landwirtschaft oder zu landwirtschaftlichen Themen – übrigens genauso wenig wie Cem Özdemir von den Grünen, den sie beerben würde, sollte es tatsächlich zum Machtwechsel kommen. Damit würde die Union die Chance verspielen, es tatsächlich besser zu machen als der politische Gegner, dem sie so gerne mangelnde Fachkenntnis vorwirft.

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