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Sand am Main: Kommentar zur Bürgermeisterwahl in Sand: Politikverdrossenheit bringt niemanden weiter

Sand am Main

Kommentar zur Bürgermeisterwahl in Sand: Politikverdrossenheit bringt niemanden weiter

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    Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne (Symbolbild). In Sand können die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag über einen neuen Bürgermeister abstimmen.
    Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne (Symbolbild). In Sand können die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag über einen neuen Bürgermeister abstimmen. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Das Internet bietet Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, Medienberichte direkt und für alle sichtbar zu kommentieren. So findet sich unter dem Artikel, in dem wir kurz vor der Sander Bürgermeisterwahl noch einmal aufzeigen, was die drei Kandidaten zu bestimmten Themen sagen, ein Beitrag, der sich ziemlich resigniert liest: "alle 3 Kandidaten sagen das selbe. Wir sollten also würfeln und nicht wählen." Der Satz stammt von einem Leser, der häufig unter unseren Online-Artikel kommentiert und dabei zumeist seinen Unmut über die Politik im Landkreis zum Ausdruck bringt.

    Man muss sicher nicht mit allem einverstanden sein, was "die da oben" machen. Aber gerade Kommentare wie der obengenannte sprechen weniger für ein kritisches Hinterfragen, sondern vielmehr für die generelle Haltung: "Die machen doch sowieso immer alles falsch!"

    Energiewende und nötige Sanierungen

    Ja, es stimmt, dass die drei Sander Kandidaten Julian Müller (CSU), Jörg Kümmel (FSB) und Matthias Zink (SPD) sich in manchen Punkten einig sind. Beispielsweise, wenn es um die Energiewende geht. Alle drei halten es für sinnvoll, den Klimawandel zu bekämpfen – eine Haltung, die wohl jeder halbwegs vernünftige Mensch unterschreiben würde. Alle drei wollen dabei auf eine gute Zusammenarbeit mit der GUT setzen und Photovoltaik auf Gemeindedächer bauen.

    Einig sind sich die drei auch darin, dass die Wasserversorgung dringend saniert gehört. Auch das ist wenig überraschend. Wenn die Infrastruktur nun einmal in einem abgenutzten Zustand ist, was soll man da anderes sagen als: "Das müssen wir reparieren"? Und auch das Sander Weinfest ist ein Beispiel: Alle drei nehmen das Traditionsfest gegen den Vorwurf in Schutz, zum Saufgelage zu mutieren.

    Soll das ein Beleg für irgendwelche Klüngeleien sein? Was erwarten Menschen, die solche Kommentare schreiben, denn von den Bürgermeisterkandidaten? Dass sie eine sinnvolle Sache aus Prinzip ablehnen, nur weil die anderen dafür sind? Die Antworten der Kandidaten zeigen ja, dass sie durchaus auch in einigen Punkten unterschiedlicher Meinung sind – nur eben nicht in allen.

    Hoffnung auf eine hohe Wahlbeteiligung

    Klar, als Wählerin oder Wähler findet man selten Kandidatinnen, Kandidaten oder Parteien, denen man in allen Punkten zu 100 Prozent zustimmt. Dennoch ist diese resignierte Haltung, es würde sich ja sowieso nichts ändern, egal wen man wählt, von Grund auf falsch. Bleibt zu hoffen, dass das auch die Sanderinnen und Sander so sehen, und dass es dort eine hohe Wahlbeteiligung gibt – anders als zuletzt in Hofheim und Theres. Denn eine hohe Beteiligung stärkt die Demokratie. Und: Wer nicht wählen geht, braucht hinterher auch nicht zu motzen.

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