Wonfurt (ger) Caroline von Bismarck hat große Ambitionen: sie möchte das Schloss Wonfurt, das ihre Eltern Friedrich und Maren von Bismarck 1978 erwarben und liebevoll restauriert haben, zu einem Treffpunkt der Kultur machen.
Nach dem Vorbild von Henriette Herz, einer sprachbegabten Berliner Schriftstellerin und Inhaberin eines der bekanntesten literarischen Salons von 1780 bis 1803, hat sie den "Bismarckschen Salon" ins Leben gerufen und gleichzeitig den Vorsitz des Förderkreises Musikfestival Schloss Wonfurt übernommen.
Als erste öffentliche Veranstaltung im Schloss hat sie zur 1100-Jahrfeier Wonfurts in diesem Jahr mit dem Förderkreis ein Musikfestival (siehe nebenstehendes Programm) mit internationalen Künstlern initiiert, das vom 8. bis 10. Juli Kammermusik auf sehr hohem Niveau bietet. Caroline von Bismarck hat selbst in Berlin und Bern Violine studiert, ihr Studium 2003 mit dem Diplom abgeschlossen und ist Mitglied des Philharmonischen Orchesters Malaga.
Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Evgeny Sakakuschev, Solocellist im selben Orchester, und drei weiteren Künstlern wird sie das Eröffnungskonzert am Freitag, 8. Juli, bestreiten. "Mein Partner und ich träumen davon, auch kammermusikalisch zu musizieren, besuchen viele Kammermusikfestivals in der ganzen Welt und haben bereits Kontakte zu bedeutenden Musikern geknüpft", sagte die junge Frau bei einem Pressegespräch im Schloss. Sie möchte daher jedes Jahr ein entsprechendes Festival in Wonfurt anbieten und hofft auf regen Zuspruch seitens der musikbegeisterten Bevölkerung. Doch das Musikfestival bietet nicht nur klassische musikalische Leckerbissen, sondern auch moderne Tangovariationen, eine Kabarettshow, ein großes Buffet am Eröffnungstag und ein Picknick im Schlosspark.
Gleichzeitig werden die historischen Räume und die Parkanlage des Schlosses für Interessierte geöffnet. Denn nach einer Renovierungsphase von einigen Jahren und dem Ausbau von elf Wohnungen hat die vierfache Mutter Maren von Bismarck nach dem Tod ihres Mannes 2001 die an den bereits der Öffentlichkeit vorgestellten Ionischen Saal anschließenden Räume kunstvoll ausmalen lassen.
Diese Repräsentationsräume können während des Festivals besichtigt werden, wobei Maren und Caroline von Bismarck auch viel zur Sanierung der gesamten, zum Zeitpunkt des Kaufes fast dem Verfall Preis gegebenen Anlage, erzählen können. Man wird nicht nur die Schönheit der Räume, sondern auch eine Büste des Fürsten Otto von Bismarck bewundern können. Otto von Bismarck entstammt demselben altmärkisch-uradeligen Geschlecht wie Friedrich von Bismarck, allerdings aus einer jüngeren Linie.
Doch mit dem diesjährigen Festival ist das Anliegen von Caroline von Bismarck noch nicht erschöpft. Sie möchte künftig den "Bismarckschen Salon" führen, den sie sich als multikulturelle Gesellschaft von Künstlern, interessanten Persönlichkeiten der Region und internationalen Gästen vorstellt. "Mein Ziel ist es, kosmopolitisches Denken in dem Mikrokosmos Wonfurt lebendig werden zu lassen."