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Hofheim: Kotschenreuther übernimmt Nicklas Landtechnik in Hofheim: Was das genau für den Standort bedeutet

Hofheim

Kotschenreuther übernimmt Nicklas Landtechnik in Hofheim: Was das genau für den Standort bedeutet

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    Aus Nicklas Landtechnik wird Kotschenreuther: Das oberfränkische Unternehmen übernimmt den Landtechnik-Standort in Hofheim.
    Aus Nicklas Landtechnik wird Kotschenreuther: Das oberfränkische Unternehmen übernimmt den Landtechnik-Standort in Hofheim. Foto: Louis Woitzik

    Nach 20 Jahren ist Nicklas Landtechnik in Hofheim Geschichte. Zum 1. Juli wechselte der Standort den Besitzer. Übernommen hat ihn die oberfränkische Kotschenreuther Forst- und Landtechnik GmbH & Co. KG, deren Hauptsitz in Neufang bei Steinwiesen im Landkreis Kronach liegt. Die Firma ist Vertriebspartner der Marke beziehungsweise des Unternehmens John Deere, das den meisten vor allem durch seine grünen Traktoren und das Logo mit dem springenden Hirsch bekannt sein dürfte.

    Kotschenreuther übernimmt das bisherige Vertriebsgebiet der Nicklas Landtechnik, wie John Deere in einer Pressemitteilung informiert. Und mit diesem den Standort in Hofheim sowie die drei bisherigen Partnerbetriebe von Nicklas – Butzert (Lkr. Rhön-Grabfeld), Fischer (Hessen) und Joa (Lkr. Main-Spessart). Die Firma Nicklas indes wird an ihrem Stammsitz in Schirradorf (Lkr. Kulmbach) den Standort nun künftig ebenfalls als Partnerbetrieb von Kotschenreuther weiterführen.

    Standort und Belegschaft der Landtechnik in Hofheim bleiben erhalten

    Alle Standorte bleiben laut Pressemitteilung nach der Übernahme erhalten. Die gesamte Belegschaft wird übernommen. Das unterstreicht auch noch einmal Ralf Lenge, Manager Public Relations bei John Deere, im Gespräch mit der Redaktion. Die Mitarbeitenden vor Ort hätten eine sehr gute Verbindung zur Kundschaft – und seien damit wichtiger Bestandteil der Übernahme. Am Standort in Hofheim gibt es aktuell 15 Beschäftigte und vier Lehrlinge, wie die Firma Kotschenreuther auf Anfrage erklärt.

    John-Deere-Traktoren wie diese (Archivbild) präsentierte Nicklas Landtechnik regelmäßig beim Hofheimer Frühlingsmarkt. Nun hat die Firma Kotschenreuther den Standort übernommen.
    John-Deere-Traktoren wie diese (Archivbild) präsentierte Nicklas Landtechnik regelmäßig beim Hofheimer Frühlingsmarkt. Nun hat die Firma Kotschenreuther den Standort übernommen. Foto: Jochen Reitwiesner

    Alle Ansprechpartnerinnen und -partner in Vertrieb und Kundendienst stünden den Kundinnen und Kunden unverändert zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Firmenchef Eugen Kotschenreuther zeigt sich angesichts der Übernahme zuversichtlich, dass durch die Bündelung der Kräfte Lohnunternehmer und Landwirte "von einem professionellen, hochspezialisierten und regionalen Service" profitieren werden.

    Kotschenreuther habe sich zum führenden Vertriebspartner in Franken, Hessen, Sachsen und Thüringen entwickelt, teilt John Deere mit. Nach der Übernahme des Standorts in Hofheim zählt das oberfränkische Unternehmen laut Pressemitteilung sieben eigene Standorte und sechs Partnerbetriebe sowie insgesamt über 300 Beschäftigte.

    Die Händler müssen mit den Kunden aus der Landwirtschaft mitwachsen

    Der Zusammenschluss sei ein wichtiger Schritt in der sogenannten "Vertriebspartner von morgen"-Strategie, heißt es weiter. Die landwirtschaftlichen Betriebe und damit die Kunden würden immer größer, erklärt John-Deere-Sprecher Lenge hierzu. Um mitzuhalten, müssten auch die Händler wachsen. Gleichzeitig würden die Maschinen, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, komplexer. Diese seien heute mit Elektronik und GPS-Technik ausgestattet, was eine Spezialisierung erfordere, um passende Beratung und Service anbieten zu können.

    "Die Digitalisierung in der Landwirtschaft schreitet massiv voran und die Kunden fordern von den Vertriebspartnern eine immer professionellere Betreuung", erklärt auch Elena Würtz, zuständig für die Vertriebspartner-Entwicklung bei John Deere. Den gewünschten Service könne das Vertriebsnetz nur bieten, wenn die Synergien gebündelt und die Spezialisierung vorangetrieben werde.

    "Die Spezialisierung ist der Dreh- und Angelpunkt", erklärt Lenge. Entsprechend steige der geforderte Qualifizierungsgrad der Mitarbeitenden. So brauche es vor Ort zum Beispiel neben Experten für Traktoren auch Fachleute, die sich mit der Elektronik auskennen. Kurz: Mit den Anforderungen der heutigen Zeit "wäre ein Drei-Mann-Betrieb überfordert". Händler müssten eine gewisse Grundgröße aufweisen. Nicht zuletzt auch, weil in der Landtechnik teils große Summen – die Rede ist beispielsweise von einer halben Million Euro für eine Erntemaschine – im Spiel sind.

    Selbstständig fahrende Traktoren sind aktuell schon im Einsatz

    Einen wichtigen Schwerpunkt sieht Firmenchef Eugen Kotschenreuther der Pressemitteilung nach im Vertrieb und beim Service von Produkten für die Präzisionslandwirtschaft und die Autonomie. Die GPS-Technik ermögliche es zum Beispiel bereits heute, dass moderne Traktoren automatisch – ausgehend von einer Nullspur am Feldrand – ihre Runden ziehen. Mit einer Genauigkeit von plus/minus zwei Zentimetern, wie Lenge ausführt.

    Während die Fahrerin oder der Fahrer aus Sicherheitsgründen, etwa wenn eine Person oder ein Tier unvermittelt auf das Feld läuft, noch benötigt werde, seien in den USA Traktoren bereits vollständig autonom unterwegs. In Europa sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen hierfür noch nicht gegeben, aber "das wird auch hier kommen", wirft Lenge einen Blick in die Zukunft der Landtechnik, die also auch vom Standort in Hofheim aus weiterhin angeboten und betreut werden soll.

    Hinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags stand zu lesen, dass das John-Deere-Logo ein springendes Reh zeigt. Es handelt sich aber natürlich um einen Hirsch. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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