Das Musiker- und Songwriter-Duo „Carolin No“ hat seine diesjährige Konzerttournee zur Präsentation des neuen Albums „Loveland“ in Haßfurt eröffnet und eine überwältigende Resonanz erfahren. Der Auftritt von Caro und Andi Obieglo und ihrem Gast, dem Cellisten Tilmann Wehle, in der ausverkauften Rathaushalle bestach durch eine herausragende Musik, poetische Liedertexte, einen exzellenten Gesang und eine einfühlsame Begleitung an Klavier und Cello.
Caro aus Waldbüttelbrunn bei Würzburg und Andi aus Schöllnach bei Passau lernten sich während des Musikstudiums in Würzburg kennen und lieben. Sie formierten sich 2007 zum Duo „Carolin No“ und gaben 2009 ihre Lehrberufe auf, um sich ausschließlich der Musik zu widmen. „Wir haben das bisher keine Sekunde bereut“, gaben sie im Interview an. „Nur ganz selten wünscht man sich einen geregelten Alltag“, so Andi Obieglo, der Jazzpiano, Komposition und elektronische Musikproduktion studiert hat. „Doch letztendlich ist es spannender und interessanter, selbstständig zu sein.“ Und Caro, die Jazzgesang und Komposition studiert hat, fügte an: „Wir sind innerlich einfach zufrieden.“ Seit zwei Jahren wohnen die Eheleute in Berlin, wo sie für ihr neues Album „Loveland“ konzentriert gearbeitet haben.
Sie ordnen sich selbst in die Sparte „Liedermacher“ ein und verwiesen auf ihre Teilnahme am Bardentreffen in Nürnberg und bei „Songs an einem Sommerabend“ vor Kloster Banz im letzten Jahr sowie bei der „Großen Nacht der Lieder“ in Pfarrkirchen in diesem Jahr. „Wir legen sehr viel Wert auf unsere Texte und orientieren uns an der Song-Form mit Strophen und Refrain, aber nicht am kommerziellen Pop“, sagte Caro. „Was wir komponieren, kommt aus unserem Innersten.“
Sowohl an den Liedtexten als auch an der Melodie arbeiten die Musiker gemeinsam. Aus dieser gegenseitig befruchtenden Arbeit entstehen lyrische Kleinode voller Magie mit leichter und doch komplexer, schmeichelnder Klaviermusik, die aus dem Rhythmus und der Stimmung der Worte heraus entsteht und mit elektronischen Effekten untermalt wird. „Wir singen viel von Gefühlen und von dem, was wir erleben, auch wenn es manchmal sehr lange dauern kann, bis es in Musik mündet“, erzählte Andi.
Weil die Stimme von Caro im Zentrum steht, konzentriert er sich darauf, sie adäquat zu begleiten und zu unterstützen. Wobei er relativ frei spielt und immer wieder kleine Ausflüge in den improvisierenden Jazz unternimmt. Und das Publikum wird durch eingespielte Videofilme zusätzlich stimuliert.
In Haßfurt bezauberten Caro und Andi, unterstützt von dem elegischen Spiel des Cellisten Tilmann Wehrle, mit „Hear the silence“, ihrem ersten Lied als „Carolin No“, mit „Ich zähl die Lichter unserer Stadt“, dem ersten Lied, das sie in Berlin komponiert haben, und mit den Songs ihres Albums „Loveland“.