Selbst eine relativ gut situierte Gemeinde wie Ermershausen kann sich nicht alles leisten. Das zeigte sich bei einer der Ortseinsichten, mit denen die Zusammenkunft des Gemeinderats am Dienstag begann. Es ging um ein Stück des Flurweges an den Aussiedlerhöfen nördlich des Dorfes. Der betreffende Straßenabschnitt sei einer der schlechtesten im Gemeindegebiet, sagte Bürgermeister Günter Pfeiffer.
Die etwa 150 Meter plus X komplett zu erneuern, wäre aus Sicht der Gemeinde allerdings viel zu teuer. In einer Größenordnung von 100 000 Euro würden sich die Kosten bewegen – ganz grob geschätzt, wie Pfeiffer betonte. Das würde das Budget für den Straßenunterhalt sprengen.
Das Wegstück soll jetzt soweit als möglich ausgebessert werden. „Es wird letzten Endes ein Kompromiss werden“, sagte Pfeiffer. Den Auftrag vergab der Gemeinderat später im nichtöffentlichen Teil. Die Arbeiten sollen noch heuer über die Bühne gehen.
Informationen aus nichtöffentlicher Sitzung
Zuvor hatte das Gremium unter anderem die Bankgruppe auf dem Spielplatz begutachtet, gefördert mit dem Regionalbudget der Gemeindeallianz Hofheimer Land und des Amtes für Ländliche Entwicklung. Aus dem gleichen Topf kommen die Mittel für eine zweite Sitzgruppe – am Betsaal – und ein Armbecken an der Kneippanlage, das aber noch nicht ganz fertig ist.
In der eigentlichen Sitzung im Sportheim dann informierte Bürgermeister Pfeiffer zunächst über nichtöffentlich gefasste Beschlüsse vom Juli und August. Dabei war es auch um das Nutzungskonzept für das Gelände der ehemaligen Schule gegangen. Nunmehr werden vier kleinere Bauplätze erschlossen. Zwei davon will die Gemeinde zurückhalten mit der Option, darauf etwas größer zu bauen.
Weiter hatte das Gremium den Planungsauftrag für die Umgestaltung des Bereichs um das Feuerwehrhaus an das Technische Büro Werner vergeben. Angedacht ist unter anderem, einen Mehrzweckraum anzubauen und die Ermetz, die direkt an dem Gebäude vorbeifließt, teilweise zu renaturieren. Die Planung hat bereits begonnen.
Entscheidungen zur Kirchweih werden kurzfristig getroffen
Die Ermershäuser Kirchweih, der Kirchweihsonntag fällt heuer auf den 25. Oktober, kann wie vielerorts nur in einer stark abgespeckten Variante gefeiert werden. Was seitens der Vereine unter welchen Bedingungen möglich ist, will Bürgermeister Pfeiffer dieser Tage bei einem Treffen mit den Vorsitzenden klären. Allerdings geht es da erst einmal um einen Informationsaustausch. „Für eine Entscheidung ist es noch zu früh“, betonte Pfeiffer, „die kann erst kurzfristig getroffen werden“.
Eine noch relativ junge, aber nicht minder beliebte Tradition in Ermershausen ist ebenfalls von Corona betroffen: Die Gemarkungswanderung hätte angesichts der gegenwärtigen Einschränkungen „nicht den Charakter, den sie immer hatte“, sagte der Bürgermeister. Daher wird die für den Herbst geplante Veranstaltung aufs nächste Frühjahr verschoben – in der Hoffnung, dass die Bedingungen dann wieder gelockert sein werden.