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Meine Meinung: Politischer Poker

Haßbergkreis

Meine Meinung: Politischer Poker

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    Ludwig Leisentritt, SPD-Geschäftsführer des Kreisverbandes Haßberge, ist noch der guten Hoffnung, dass bei der Neuordnung der Stimmkreise für die Landtagswahlen Schweinfurt-Süd aufgelöst wird. Fest steht aber bisher nur, dass die Zahl der bayerischen Mandatsträger von 204 auf 180 verringert wird.

    Dadurch würde Unterfranken drei Landtagsabgeordnete weniger haben und davon wiederum zwei, die bislang Direktmandate innehaben. Mit der Stimmkreisreform wird eine "himmelschreiende Ungerechtigkeit" (Leisentritt bei der SPD-Jahrespressekonferenz) beseitigt und er erhofft sich dadurch zumindest für seine Haßberg-SPD eine größere Chance, endlich seit Heiner Schneiers Zeiten wieder einmal einen Sozialdemokraten nach München entsenden zu dürfen.

    Derzeit sind nämlich die Einwohnerzahlen (und damit auch die der Wahlberechtigten) in den einzelnen Stimmkreisen eklatant unterschiedlich. Während Würzburg-Land 133 000 Einwohner verzeichnet, kommt der Stimmkreis Haßberge (gleich Landkreis) gerademal auf 87 000.

    Da fehlt's dann für einen SPD-Kandidaten in den Haßbergen, wo ein Direktwahlsieg so wahrscheinlich ist wie eine Kuh Eier legt, nahezu automatisch an Erststimmen, die er ja auf die Liste mit hinübernimmt.

    So weit, so gut. Aber die Hoffnung Leisentritts, dass der Stimmkreis Haßberge das Gebiet um Gerolzhofen zugeschlagen bekommt und der Stimmkreis Schweinfurt-Stadt-Nord (als kleinster Stimmkreis mit 77 000 Einwohner) den Rest von Schweinfurt-Süd, steht auf wackeligen Füßen. Selbst seine Parteikollegen stehen dem sehr skeptisch gegenüber. Susanne Kastner: "Ein Pokerspielchen, das politisch entschieden wird."

    Viel wahrscheinlicher ist, dass sich die CSU-Mandatsträger dank der Mehrheitsverhältnisse ihrer Pfründe nicht gegenseitig berauben. Denn würde der Raum Gerolzhofen dem Stimmkreis Haßberge zugeschlagen, hätte dieser gleich zwei CSU-Direkt-Abgeordnete, den Rentweinsdorfer von Rotenhan und den Donnersdorfer Eck.

    So würde es nicht verwundern, wenn statt des Stimmkreises Schweinfurt-Süd der Landkreis Haßberge quasi an der Mainlinie durchschnitten wird. Denn im ebenfalls kleinen Stimmkreis Rhön-Grabfeld wird - möglicherweise - der Landtagspräsident Alois Böhm nicht mehr kandidieren. So könnte der Rentweinsdorfer Baron neben den Haßbergen auch Rhön-Grabfeld beerben. Und sein Kollege Eck den Steigerwald. Ende März soll beraten werden. Im September soll ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, und im September 2001 muss die Neueinteilung Rechtskraft bekommen. Alles offen? Eher wohl alles klar!

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