"40 Jahre Schreiner-Meisterschule sind eine Erfolgsgeschichte. In dieser Zeit absolvierten rund 2500 Schüler ihre Meisterprüfung im Schreiner-Handwerk. Damit haben wir einen großartigen Beitrag für die regionalen Schreiner, aber auch weit darüber hinaus, geleistet." Dies betonte der Verbandsvorsitzende des "Zweckverbandes Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk", Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, bei der Verbandsversammlung in Ebern.
Erwin Dotzel erinnerte daran, dass mit Beschluss des Bezirkstages von Unterfranken vom 29. Januar 1981 die Gründung eines Zweckverbandes erfolgte und man bereits am 31. März 1981 die Genehmigung der Satzung durch das Staatsministerium des Innern erhielt. Die konstituierende Verbandsversammlung habe sich im Dezember 1981 getroffen unter Leitung des damaligen Regierungspräsidenten Philipp Meyer. Im Jahre 1998 sei dieser Zweckverband dann wieder aufgelöst und gleichzeitig neu gegründet worden. Wesentliche Änderungen waren, dass nun der Landkreis Haßberge und die Stadt Ebern in den Zweckverband aufgenommen wurden, die bis dahin nur vertraglich eingebunden waren.
Sinnvolle Nachnutzung
Die langjährige Bezirksrätin Karin Renner bezeichnete die Gründung der Schreiner-Meisterschule als eine gute Entscheidung, zu welcher vor allem auch der damalige Finanzstaatssekretär Dr. Albert Meyer und MdB Eduard Lintner beigetragen hätten. Es wäre nämlich eine sinnvolle Nachnutzung für die ehemalige Landwirtschaftsschule gewesen. Die Meisterschule in Ebern habe heute einen guten Ruf.
Der Präsident des "Fachverbandes Schreinerhandwerk in Bayern", Konrad Steininger, ging auf die Neugründung des Zweckverbandes im Jahre 1998 ein und wies darauf hin, dass damals gleichzeitig der Bundesverband des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks austrat. Dafür sei aber der Fachverband Bayern eingetreten, welcher der Meisterschule Ebern als einziger einen Zuschuss gewähre.
Schulleiter Dr. Oliver Dünisch gab seiner Freude Ausdruck, dass seit Schuljahresbeginn nun für alle Kurse wieder Präsenzunterricht stattfinde und seit Oktober auch die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben sei. Im Blick zurück hob er hervor, dass zum Abschluss des Meisterkurses 72 alle 19 Absolventen die Meisterprüfung bestanden hätten und fünf von ihnen sogar Preisträger des Meisterpreises der bayerischen Staatsregierung wurden. Unter den Absolventen sei sogar eine "Meisterschülerin" gewesen.
Auch die aktuellen Kurse 73, 74 und 75 seien mit neun Meisterschülerinnen und 50 Meisterschülern gut belegt. 45 von 59 Meisterschüler kämen aus Bayern. In Ebern gebe es aber auch Schüler aus anderen Bundesländern. Die Meisterschule in Ebern derzeit in Unterfranken die einzige Einrichtung für die Meisterausbildung im Schreinerhandwerk.
Digitale Infrastruktur
Schulleiter Dr. Dünisch stellte das offene Schulkonzept und das soziale Schulleben vor und zeigte sich sehr zufrieden damit, dass die digitale Infrastruktur mit Verlegung der Glasfaserkabel bis zum Jahresende abgeschlossen werden kann. Hinsichtlich des Personals habe man mit Fachlehrer Willi Brokbals "den letzten von den ersten Lehrern" nach 37 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Als Nachfolger begrüßte er Johannes Müller.
Die Bezirksrätinnen Karin Renner und Tamara Bischof hatten Fragen nach der Nutzung des Wohnheimes, das ja in den vergangenen Jahren neu gebaut wurde. Schulleiter Dünisch meinte, dass dies für die Schüler ganz wichtig ist. "Wir haben höhere Anfragen, als wir Zimmer anbieten können".
Der Obermeister der Schreinerinnung Haßberge, Klaus Döllner, bezeichnete den Schreiner als einen der attraktivsten Berufe, und man sei derzeit mehr als ausgebucht. Dabei wies er aber auf aktuelle Material- und Holzprobleme hin, außerdem seien die Bürokratie und Dokumentation teilweise "überbordend".
"Das Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden", betonte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel zum Abschluss.