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HASSFURT: Mentale Briefkästen verknüpfen Gehirnhälften

HASSFURT

Mentale Briefkästen verknüpfen Gehirnhälften

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    Welcher Schüler kennt das nicht? Eine Prüfung steht bevor, doch statt am Schreibtisch verbringt man den Nachmittag lieber mit Freunden. Am nächsten Tag folgt die Katastrophe: Völlige Ratlosigkeit in der Schulaufgabe. Damit es den Schülern der Heinrich-Thein-Berufsschule und der Oberstufe der Gymnasien in Ebern und Haßfurt in Zukunft besser ergeht, lud die Sparkasse Ostunterfranken am Donnerstag zum wiederholten Mal den Gedächtnisexperten Markus Hofmann ein. In seinem Vortrag in der Stadthalle Haßfurt zeigte er den Jugendlichen, wie sie bei verkürzter Lernzeit Wissen effektiv und dauerhaft abspeichern können.

    Markus Hofmann kennt das Problem aus der eigenen Schulzeit noch zu gut. „Mit Lernen konnte man mich jagen“, erzählt der 41-Jährige. Heute zählt er zu den erfolgreichsten Gedächtnistrainern Europas und präsentiert seine Lernmethoden in Seminaren und Vorträgen einem begeisterten Publikum. Selbst bei „Wetten dass..?“ trat Hofmann bereits als Trainer einer jungen Kandidatin auf, die gewettet hatte, 100 Schottische Clans am Muster ihrer Röcke zu erkennen.

    „Ich werde euch beweisen, dass ihr alle schon ein sensationelles Gedächtnis habt“, kündigte Markus Hofmann an. War der eine oder andere Schüler zu Beginn der Veranstaltung noch skeptisch – spätestens nach der ersten Übung hörten alle gespannt zu. Geschickt bezog der Gedächtniskünstler die Zuhörer mit ein. Hofmann demonstrierte, wie seine Methoden funktionieren und nach knapp eineinhalb Stunden hatten die Schüler um die 1000 neue Einzelinformationen gelernt.

    Die Strategie, die der Experte in seinem Vortrag mit den Jugendlichen einübte, basiert vor allem auf sogenannten „mentalen Briefkästen“. „Dank dieser Methode lassen sich die logische und die emotionale Gehirnhälfte verknüpfen“, erklärte Hofmann das System. In der Übung verleiht er dazu bestimmten Körperteilen die Nummern von eins bis zehn. Diese fungieren als Briefkästen, in denen die zu lernenden Begriffe – im Beispiel eine Einkaufsliste – abgelegt werden.

    Dazu muss die Information auf ungewöhnliche Weise mit dem dazugehörigen Körperteil in Verbindung gebracht werden. „Je übertriebener, grotesker, erotischer oder schmerzhafter die Vorstellung, umso ,merk-würdiger' ist das Wissen für unser Gehirn.“ Auf diese Weise könne man sich nicht nur zehn Stichworte wie im Beispiel merken, meint der Referent. Das System sei praktisch unbegrenzt. Dafür können nicht nur Stellen des eigenen Körpers, sondern auch Punkte in einem vertrauten Raum als Briefkästen dienen.

    So lernten die Jugendlichen während des Vortrags nicht nur eine Einkaufliste, sondern auch die elf Bundespräsidenten Deutschlands, die Länder des amerikanischen Kontinents sowie die Zahlen auf Thai bis in den vierstelligen Bereich. Auch Strategien, um sich Vokabeln und Geschichtsdaten einzuprägen, sowie die Geschichtenmethode, mit der Informationen in eine Rahmenhandlung verpackt werden, stellte Hofmann dem Publikum vor. „Vorsprung durch Wissen“ – so lautet sein Motto.

    Durch den humorvollen und lebendigen Auftritt gelang es dem Gedächtniskünstler, die Schüler zu erreichen und zum Mitmachen zu bewegen. „Ihr habt jetzt gelernt ohne, dass ihr es überhaupt gemerkt habt“, bemerkte er am Ende des Programms. Auf die abschließende Frage hin, wer „am Ball bleiben“ wolle, gingen schlagartig alle Hände nach oben.

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