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Ebern: Modern oder Retro: Diese Werkstücke haben die 21 neuen Schreinermeister in Ebern angefertigt

Ebern

Modern oder Retro: Diese Werkstücke haben die 21 neuen Schreinermeister in Ebern angefertigt

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    In einer Vitrine versammelt: Die Meisterstücke des Schreinerhandwerks im Miniaturformat.
    In einer Vitrine versammelt: Die Meisterstücke des Schreinerhandwerks im Miniaturformat. Foto: Rudolf Hein

    Zwei Gesellinnen des Schreinerhandwerks und 19 Gesellen haben 18 lange Monate hinter sich. An der Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk haben sie das nötige fachliche Rüstzeug für die Führung eines Meisterbetriebs und für die Ausbildung von Lehrlingen erworben und nachgewiesen. Dazu gehören neben Chemie, Mathematik und Physik auch Stilkunde, Design und Konstruktion, Betriebswirtschaft, Berufs- und Arbeitspädagogik und weitere relevante Fächer. Alle 21 Anwärter dürfen sich nun Meister nennen, alle Hürden sind genommen.

    Die Durchführung der praktischen Meisterprüfung liegt in den Händen der Handwerkskammer für Unterfranken. Bei der Prüfungskommission aus erfahrenen Schreinermeistern müssen die Prüflinge ihre Meisterstücke genehmigen und dann auch beurteilen lassen.

    Lehrlinge müssen achtstündige praktische Prüfung absolvieren

    In einer achtstündigen praktischen Prüfung in den Räumlichkeiten der Meisterschule ist eine Situationsaufgabe, wie zum Beispiel der Bau einer Schublade, fachgerecht zu bewältigen und in einem abschließenden "Gespräch unter Experten" müssen die Prüflinge über alle relevanten Aspekte des Meisterstücks Rede und Antwort stehen.

    Selbst das Geheimfach für den Schlüssel des Sekretärs ist aufwendig konstruiert.
    Selbst das Geheimfach für den Schlüssel des Sekretärs ist aufwendig konstruiert. Foto: Rudolf Hein

    Bewertungskriterien sind unter anderem die Planung und Kalkulation des Möbels, Maßhaltigkeit und Funktionserfüllung. Passen die Beschläge, ist die Oberflächen- und Produktqualität auf höchstem Niveau, gibt es ein maßstabsgetreues Modell, ist das Projekt ausführlich dokumentiert und nachkalkuliert?

    Die Bewertungskriterien bleiben geheim

    Ihre Werkstücke erfüllen alle den Anspruch "meisterlich". Die genauen Bewertungen der Handwerkskammer bleiben allerdings ein Geheimnis. Sie unterliegen dem Datenschutz und werden nicht veröffentlicht.

    Am vergangenen Sonntag wurden die Meisterschülerinnen und Meisterschüler verabschiedet.
    Am vergangenen Sonntag wurden die Meisterschülerinnen und Meisterschüler verabschiedet. Foto: Rudolf Hein

    Das Ergebnis der Fachprüfungen des Kursus 77 allerdings ist bekannt und lässt aufhorchen. Mit einem Notendurchschnitt von 1,38 und keinen Abbrechern waren die Absolventinnen und Absolventen ein einmaliger Kurs an der Schule, wie Schulleiter Oliver Dünisch bei der Zeugnisübergabe am vergangenen Sonntag betonte.

    Preisgeld für die Klassenkasse

    Die einzelnen Notendurchschnitte liegen so eng beieinander, dass sich das Lehrerkollegium entschlossen hat, keinen einzelnen Kursteilnehmer und keine einzelne Kursteilnehmerin dafür auszuzeichnen. Das entsprechende Preisgeld fließt in die Klassenkasse des Kursus 77, Kurssprecher Lukas Straube nahm die Anerkennung stellvertretend entgegen.

    Auch die Kursleiterin, Holzwirtin Karin Hoffmann, zeigte sich angetan: "Die Kursleitung war wenig Arbeit, die jungen Leute haben sich selbst organisiert. Teamgeist und Ehrgeiz in Kombination. Das hat wirklich Spaß gemacht."

    Doppelpreisträger Oskar Keller aus Hergolshausen bei Schweinfurt mit seinem Meisterstück.
    Doppelpreisträger Oskar Keller aus Hergolshausen bei Schweinfurt mit seinem Meisterstück. Foto: Rudolf Hein

    Einige individuelle Auszeichnungen gab es trotzdem. Der Preis für Bestleistungen in den technisch-handwerklichen Fächern ging an Tobias Bauer, Andreas Simmeth erhielt den Sozialpreis für besonderes Engagement für den Kurs. Oskar Keller aus Hergolshausen bei Schweinfurt erhielt gleich zwei Preise als Bester in den kaufmännischen und in den technischen Fächern.

    Impressionen von der Verabschiedung und den Werkstücken der Meisterschülerinnen und -schüler an der Schreinermeisterschule in Ebern.
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    "Was ich nach diesen 18 arbeitsintensiven Monaten tun werde, ist noch völlig offen. Erst mal alles aufräumen, was im Privaten und im Vereinsleben so liegengeblieben ist. Dann mache ich mich auf Jobsuche", gibt sich Oskar Keller ganz entspannt. Im Ohr hatte er wohl noch die Worte des Vizepräsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken, Josef Hofmann: "Dieser Meistertitel ist ein Wertpapier für Ihre Zukunft. Er bescheinigt Ihnen Fachwissen, Expertise und Können, das viele Türen öffnen kann. You are born to be a Schreinermeister! Das rockt!"

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