Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Pfarrweisach und speziell von Kraisdorf sind offensichtlich zufrieden mit der Arbeit des Gemeinderates und vom Bürgermeister. Knapp eineinhalb Stunden dauerte die Bürgerversammlung mit rund 70 Interessierten am Mittwochabend im Bürgerzentrum. Nach einem einstündigem Bericht von Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) über aktuelle Themen ging es in der anschließenden Diskussion vor allem um das Kraisdorfer Baugebiet Sand und den Ausbau der Straße Eberner Höhe.
130 bis 140 Euro je Quadratmeter
Das Baugebiet, auf dem bereits ein Wohnhaus im Rohbau steht, wird nach Oppelts Worten bis April 2025 erschlossen sein. Das heißt, die Hausanschlüsse der Parzellen sind bis dorthin gesetzt und die Straße ist asphaltiert. 130 bis 140 Euro kostet dann ein Quadratmeter erschlossenes Bauland. Die Grundstücksgrößen der 20 geplanten Parzellen bewegen sich zwischen dem kleinsten mit 513 Quadratmetern und dem größten mit 1100 Quadratmetern; die Preise liegen somit zwischen 70.000 und 150.000 Euro.
Im Zuge das Ausbaus wird auch ein Teil der Weißgasse saniert, wozu die Planungen und Kostenrechnungen laufen. Die Anwohner, so versprach Oppelt, werden zu den Kosten nicht herangezogen. Anders sieht es beim geplanten Ausbau der 400 Meter langen Straße Eberner Höhe aus. Zwar war Oppelt der Meinung, dass auch hier die Anwohner nichts dazu bezahlen müssen. Das jedoch hängt davon ab, ob ein Gehsteig mitgebaut wird oder nicht. Christoph Hetzel, der Geschäftstleiter der Verwaltungsgemeinschaft Ebern und Michael Häuslschmid von der Technischen Bauverwaltung in Ebern konnten diese Frage nicht abschließend beantworten; Hetzel versprach, die Sachlage zu prüfen, ob überhaupt der Bau eines Gehwegs nötig ist, und ob dann die Anlieger zu den Kosten rangezogen werden. In der Straße gilt ein Tempolomit von 30 Stundenkilometern. Allgemein wurde von einigen Bürgern bemängelt, dass besonders an den Ortseingängen und -ausgängen zu schnell gefahren wird.
Bürger sollen mithelfen, Gehwege wieder fit zu machen
Die Gehwege auf den beiden Friedhöfen von Kraisdorf sind in einem schlechten Zustand. Hier hofft der Bürgermeister auf fleißige Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger, wenn die Gehwege "auf Vordermann" gebracht werden. Es sollen die Pflastersteine rausgenommen, die Flächen verdichtet und geebnet und das Pflaster wieder verlegt werden. Desweiteren sei die Gemeinde mit den beiden Friedhofsverwaltungen im Gespräch, um Areale auf den Friedhöfen für Urnengräber auszuweisen. Auf den beiden Friedhöfen dürfen seit einigen Jahren auch Christen der jeweils anderen Konfession beerdigt werden.
Ein dickes Lob hatte der Bürgermeister für die Kraisdorfer übrig, hier speziell für die Dorfgemeinschaft: "Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen ist hier hervorragend, ich möchte sogar sagen: sensationell". Besonders hob er die Feuerwehr hervor und die Blasmusik Kraisdorf. Die Musikanten vertreten die Gemeinde Pfarrweisach über die Grenzen der Region hinaus würdig, so der Bürgermeister.
Pro-Kopf-Verschuldung wird steigen
Zu Beginn der Versammlung ging Oppelt auf die finanzielle Entwicklung der Gemeinde ein und nannte einige Eckdaten des Haushaltsplans. So liege die Gemeinde momentan bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von 411 Euro; der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liegt bei 728 Euro. Oppelt sagt jedoch voraus, dass wegen des Baugebiets die Pro-Kopf-Verschuldung für die Gemeinde "nach oben" gehen wird. Die Einwohnerzahl der Gemeinde gab er mit 1588 an, in Kraisdorf leben demnach 341 Einwohner.