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UNTERMERZBACH: Pallottiner verlassen Untermerzbach

UNTERMERZBACH

Pallottiner verlassen Untermerzbach

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    Das Ende einer Ära: Nach 85 Jahren verlassen die Pallottiner Untermerzbach. Das Bildungshaus im Schloss wird seine Arbeit zum Jahresende einstellen. In den nächsten Jahren wird auch das Noviziat an einen anderen Standort verlagert.
    Das Ende einer Ära: Nach 85 Jahren verlassen die Pallottiner Untermerzbach. Das Bildungshaus im Schloss wird seine Arbeit zum Jahresende einstellen. In den nächsten Jahren wird auch das Noviziat an einen anderen Standort verlagert. Foto: Foto Benjamin Marx

    Überraschend kam die Ankündigung der Pallottiner, sich aus Untermerzbach zurückzuziehen, für viele in der Region. Immerhin ist die Gesellschaft des Katholischen Apostolats, wie die Pollottiner offiziell heißen, fest verwurzelt in Untermerzbach – seit 85 Jahren wirken sie in der Haßbergkreis-Gemeinde.

    Die Weichen gestellt für den Abschied aus Untermerzbach wurden auf der jährlich stattfindenden so genannten Provinzversammlung. Diese Provinzversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium der Pallottiner. „Schweren Herzens“, so heißt es in einer Veröffentlichung der Gemeinschaft, hätten sich die Teilnehmer dieser Versammlung dazu entschlossen, das Noviziat von Untermerzbach an einen anderen Ort zu verlegen und Schritte zu einer Veräußerung des Hauses innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre zu beginnen.

    Mehrere Gründe hätten zu diesem Entschluss geführt, heißt es weiter: Seit einigen Jahren sei ein spürbarer Rückgang der Novizen-Zahl festzustellen. Schon seit einigen Jahren waren in Untermerzbach lediglich noch bis zu zehn Novizen untergebracht.

    Gebaut worden sei das Noviziat allerdings für 60 bis 80 Studenten, berichtet Pater Jochen Ruiner, der derzeitige Rektor und Noviziatsleiter. Noch in den 80er Jahren seinen 20 Novizen und zehn Patres in Untermerzbach tätig gewesen. Zurzeit gehören zur Hausgemeinschaft der Pallottinern in Untermerzbach fünf Patres, zwei Brüder und drei Novizen, außerdem sind elf Angestellte beschäftigt, Pater Ruiner.

    Für eine solch kleine Gruppe sei allerdings das Untermerzbacher Haus zu groß und überfordere auf Dauer die finanziellen Möglichkeiten der Pallottiner, heißt es seitens der Gemeinschaft weiter. Die Bildungsarbeit und der pastorale Einsatz in den umliegenden Pfarreien könnten diese angespannte finanzielle Lage nicht wesentlich ändern.

    Das Verlassen von Untermerzbach und der Verkauf des Hauses sei zudem im Zusammenhang mit einer Neuorientierung und Konzentration der Aufgaben und Niederlassungen der Pallottiner in ganz Deutschland und Österreich zu sehen. Dies mache der allgemeine Rückgang der Anzahl der Mitbrüder notwendig. Darin sähen sich die Pallottiner vor denselben Herausforderungen wie die katholische Kirche und andere Ordensgemeinschaften in Deutschland gestellt. Um in dieser Situation gut in die Zukunft gehen zu können, seien deshalb „leider auch schmerzhafte Einschnitte“ nötig, so die Mitteilung der Pallottiner.

    Wie Pater Jochen Ruiner weiter berichtet, sei es zwar richtig, dass der Bildungshaus Untermerzbach aufgelöst werde, Vorträge würden in der Folge nicht mehr stattfinden, doch bleibe für die nächste Zeit das so genannte Beleghaus noch offen – das bedeutet: Gastgruppen können weiterhin im Haus der Pallottiner in Untermerzbach Unterkunft und Verpflegung für Tagungen, Seminare oder Einkehrtage erhalten.

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