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KREIS HASSBERGE: Projekt will Lust auf das Leben als Landarzt wecken

KREIS HASSBERGE

Projekt will Lust auf das Leben als Landarzt wecken

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    Eine Projekt-Gruppe arbeitet derzeit an den Inhalten einer geplanten „Sommer-Famulatur“ im Landkreis Haßberge für angehende Mediziner. Ihr gehören an (von links): die Geschäftsstellenleiterin der „Gesundheitsregion plus“, Tina Lenhart, Manuela Vetter, Dr. Heinrich Goschenhofer, Stefan Büttner, Christina Bendig und Dr. Heike Mohler-Riegel.
    Eine Projekt-Gruppe arbeitet derzeit an den Inhalten einer geplanten „Sommer-Famulatur“ im Landkreis Haßberge für angehende Mediziner. Ihr gehören an (von links): die Geschäftsstellenleiterin der „Gesundheitsregion plus“, Tina Lenhart, Manuela Vetter, Dr. Heinrich Goschenhofer, Stefan Büttner, Christina Bendig und Dr. Heike Mohler-Riegel. Foto: Foto: Karin Kramer

    Junge Mediziner, die sich als Hausärzte niederlassen möchten, sind in vielen ländlichen Regionen heiß begehrte Mangelware.

    Der Landkreis Haßberge, seit September 2015 eine von 33 bayerischen „Gesundheitsregionen plus“, möchte ab kommenden Jahr einen neuen Weg gehen, um Medizinstudenten diese Berufsperspektive schmackhaft zu machen. Im Sommer soll es erstmals eine vierwöchige „Sommer-Famulatur“ geben, die bis zu zehn Medizinstudenten die Arbeit als Hausarzt auf dem Land vorstellt und darüber hinaus eine Reihe zusätzliche Schulungsangebote bietet.

    Bislang steht hinter diesem Arbeitstitel ein mehrköpfiges Team, das derzeit Inhalte für das geplante Projekt erarbeitet. Der Gruppe gehören neben Tina Lenhart, die Geschäftsstellenleiterin der „Gesundheitsregion plus“ die Allgemein- und Krankenhausärzte Dr. Heinrich Goschenhofer, Christina Bendig (beide Hofheim), Manuela Vetter, Stefan Büttner, Heike Mohler-Riegel (alle Haßfurt), Roland Meisch (Königsberg), Dr. Anton Aumüller (Zeil) sowie der Kinderarzt Dr. Arman Behdjati-Lindner (Haßfurt) an. Ihr Ziel ist es, für kommenden Sommer ein solches Famulatur-Projekt im Haßbergkreis auf die Beine zu stellen.

    Die Famulatur ist ein durch die Approbationsordnungen für werdende Ärzte vorgeschriebenes viermonatiges Praktikum, das mittlerweile auch einen Monat in einer Hausarztpraxis vorsieht. In der Regel sucht sich jeder Medizinstudent auf eigene Faust eine solche Praktikumsstelle in einer Praxis. An diesem Punkt möchte das Projekt für den Landkreis Haßberge einhaken und den Studenten entgegenkommen, schildert Tina Lenhart. Das geplante Konzept sieht vor, dass die teilnehmenden Studenten die vierwöchige Famulatur als Gruppe absolvieren und ihnen ein Rahmenprogramm automatisch mit angeboten wird.

    Sie kommen zwar in unterschiedlichen Praxen im Landkreis unter, doch sie sind während dieser Zeit gemeinsam untergebracht, was den Austausch untereinander ermöglicht. Kost und Logis übernimmt der Landkreis. Zudem wird den Medizinstudenten angeboten, neben ihrem Hausarzt-Praktikum Fortbildungen zu besuchen, die sich mit Themen beschäftigen, die darüber hinausreichen, wie etwa der Patientenverfügung. Zudem soll es für die Gruppe gemeinsame Freizeitaktivitäten geben, die den Haßbergkreis als sehr lebenswerte, naturnahe Region vorstellen.

    Um mit dem Angebot möglichst nahe an den tatsächlichen Interessen der Medizinstudierenden zu liegen, lädt Lenhart alle angehenden Ärzte aus dem Haßbergkreis – ganz gleichen welchen Semesters – Anfang Januar ins Landhotel Rügheim zu einem Frühstück ein.

    Lebenswerte Region

    Dort will man mit ihnen besprechen, was ihnen bei einer solchen „Sommer-Famulatur“ besonders wichtig wäre, und was sie sich bei einem solchen Projekt wünschen würden. Die dort gesammelten Ideen sollen dann in die Planungen mit einfließen.

    Um Namen von Medizinstudenten aus dem Landkreis Haßberge zu erfahren und diese zu dem Treffen einzuladen, hat Lenhart sich mit Ärzten und Bürgermeistern in Verbindung gesetzt, hofft aber, über die Presse noch weitere Interessenten zu erreichen. Das Famulatur-Projekt im Sommer soll dann überregional an Universitäten, über die Fachschaften an medizinischen Fakultäten, beworben werden, um möglichst angehende Mediziner aus ganz Deutschland die Chance zu bieten, den Landkreis Haßberge ins Herz zu schließen. Denn: Um hier eine Landarztpraxis zu eröffnen, muss sich ein Arzt wohl zunächst mit der Region identifizieren, meint Lenhart.

    Laut ihr hätten die Hausarzt-Praxen, denen sie in den vergangenen Wochen das geplante Projekt vorgestellt hat, auf die Pläne offen reagiert. Sie hofft auch deshalb auf eine gute Nachfrage, weil es solche Famulatur-Projekte als Gruppen-Angebot ihres Wissens nach in Deutschland bislang kaum gibt.

    Landrat Wilhelm Schneider steht hinter dem Projekt. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich Mediziner zu einer Projektgruppe zusammengeschlossen haben“, lobt er die gezeigte Initiative. „Wir unterstützen als ,Gesundheitsregion plus‘ aktiv die Gewinnung und Bindung von Nachwuchsmediziner, da uns die gesundheitliche Versorgung am Herzen liegt.“ Ob das Projekt hierfür ein geeignetes Mittel ist, muss sich zeigen. Der Versuch ist es allemal wert, wie ähnliche, erfolgreich verlaufene Projekte in anderen Regionen gezeigt haben.

    Medizinstudenten, die sich für das Famulatur-Projekt interessieren und am Gedanken- und Ideenaustausch im Rahmen eines Frühstücks beteiligen möchten, können sich bis 31. Dezember bei Tina Lenhart anmelden, unter Tel. (0 95 21) 2 74 90 oder per E-Mail an gesundheitsregion@hassberge.de

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