Auf Einladung des Bund Naturschutz (BN) berichteten Gäste aus Thüringen bei einem Informationsabend in Knetzgau sowie bei einem Pressetermin in Bamberg über ihre Erfahrungen mit dem Nationalpark und Weltnaturerbe Hainich, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bernhard Bischof, Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins Welterberegion Wartburg-Hainich, meinte dabei: „Die Besonderheit der Natur war unsere Chance. Mit den Titeln ,Nationalpark‘ und ,Weltnaturerbe‘ haben wir unsere Region vorangebracht und die Lebensqualität verbessert.“
Ariane Rettelbusch, Gastwirtin und Vertreterin der Nationalparkpartner, betonte: „Unser Nationalpark hat für klein- und mittelständische Betriebe neue Impulse gebracht und neue Arbeitsplätze geschaffen und den Betrieben nicht, wie manche Nationalpark-Kritiker anfangs befürchteten hatten, geschadet. Wir würden ihn nie wieder hergeben.“
Bischof und Rettelbusch empfahlen: „Auf Basis unserer Erfahrungen können wir Sie hier im Steigerwald ermutigen, wagen Sie den Schritt zum Nationalpark. Die direkte Lage am Nationalpark Hainich ist bei uns heute ein Pluspunkt im Wettbewerb der Regionen.“
In einem Grußwort zum Vortragsabend sagte Bürgermeister Stefan Paulus aus Knetzgau, dass bereits die Diskussion um die Buchenwälder im Nordsteigerwald der Region gut getan habe. Er wünscht sich in Zukunft „eine fruchtbare Diskussion, die die Gemeinden voranbringt und neue Projekte entstehen lässt.“
Ralf Straußberger, Waldreferent vom Bund Naturschutz, der die rege Diskussion moderierte, appellierte an die Kommunalpolitiker im Steigerwald und an die bayerische Staatsregierung: „Wir werben dafür, die positiven Erfahrungen aus dem Laubwald-Nationalpark Hainich, die sich ja mit den Erfahrungen aus den bayerischen Nationalparkregionen decken, in die Diskussion um den fränkischen Nationalpark im Steigerwald einzubeziehen. Ein Nationalpark sollte als eine Option, die die strukturschwache Steigerwaldregion nach vorne bringen kann, ergebnisoffen diskutiert werden.“
„Der Titel Nationalpark oder der UNESCO-Weltnaturerbetitel sind vor allem Markenzeichen, die mit positiven Qualitätsparametern und Ansprüchen verbunden sind: ursprüngliche Natur, hoher Erholungswert, Umweltbildung, ansprechende, solide Standards bei Unterkünften oder auch regionale Besonderheiten, wie zum Beispiel in der Gastronomie. Darin liegen unsere große Chancen“, so Bernhard Bischof, Bürgermeister der Gemeinde Hörselberg-Hainich.
Hörselberg-Hainich vereine 17 Gemeindeteile mit knapp 6300 Einwohnern. Heute gebe es zwei Hotels mit über 100 Betten und zahlreiche Privatunterkünfte.
Natürlich hätten die Kommunen im Hainich ähnliche Probleme wie andere strukturschwache Regionen. Die Ausweisung des Nationalparks Hainich im Dezember des Jahres 1997 helfe aber bei deren Bewältigung.