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Rentweinsdorf: Rentweinsdorf: "Ideen-Werkstatt" löst Zwist mit Verein "Deutscher Burgenwinkel"

Rentweinsdorf

Rentweinsdorf: "Ideen-Werkstatt" löst Zwist mit Verein "Deutscher Burgenwinkel"

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    Die ersten Bürger trugen sich in Rentweinsdorf in die Liste als ehrenamtliche Mitarbeiter für Projekte ein (von rechts): Bürgermeister Steffen Kropp, Dr. Alexander Blöchl und Felix Henneberger, Geschäftsleiter der Allianz Baunachtal, sowie Dritter Bürgermeister Stefan Horn (links).
    Die ersten Bürger trugen sich in Rentweinsdorf in die Liste als ehrenamtliche Mitarbeiter für Projekte ein (von rechts): Bürgermeister Steffen Kropp, Dr. Alexander Blöchl und Felix Henneberger, Geschäftsleiter der Allianz Baunachtal, sowie Dritter Bürgermeister Stefan Horn (links). Foto: Günther Geiling

    "Rentweinsdorf ist das Tor zum Burgenwinkel und erster Ort von Oberfranken her. Das muss stärker herausgestellt werden. Dazu wollen wir Projekte initiieren und Diskussionsfelder anbieten." Er fände es gut, wenn solche Projekte aus dem Ort und der Bürgerschaft hervorgehen, sagte Alexander Blöchl bei der Eröffnung der "Ideen-Werkstatt" des "Deutschen Burgenwinkels" für die Marktgemeinde Rentweinsdorf im Markt-Saal. Blöchl ist Geschäftsführer des Burgenwinkels.

    Dieser Veranstaltung vorausgegangen waren Diskussionen im Marktgemeinderat, die sogar das Ziel hatten, aus dem "Verein Burgenwinkel" auszutreten. Die Gemeinde zahlt dort einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von rund 4200 Euro und hatte sich mehr Aufmerksamkeit und Aktivitäten versprochen. Der Kritik stellte sich daraufhin vor dem Ratsgremium der amtierende Vorsitzende des Vereins, Wolfram Thein aus Maroldsweisach. Dies hatte schließlich zur Ideenwerkstatt geführt. Damit ist das strittige Thema vom Tisch.

    Ziel: Region touristisch attraktiver machen

    Der Zweckverband "Deutscher Burgenwinkel" wurde 2009 mit dem Ziel gegründet, die fränkische Tourismusregion mit ihren vielen historischen Bauwerken attraktiver zu machen. Ihm gehören der Landkreis Haßberge, die Märkte Maroldsweisach, Rentweinsdorf und Burgpreppach, die Gemeinden Untermerzbach und Pfarrweisach sowie die Städte Ebern, Hofheim und Königsberg an. Das Gebiet erstreckt sich damit über den nordöstlichen Landkreis Haßberge.

    Dieses Schild am Ortseingang von Rentweinsdorf weist jetzt schon auf die Zugehörigkeit der Marktgemeinde zum „Deutschen Burgenwinkel“ hin.
    Dieses Schild am Ortseingang von Rentweinsdorf weist jetzt schon auf die Zugehörigkeit der Marktgemeinde zum „Deutschen Burgenwinkel“ hin. Foto: Günther Geiling

    Geschäftsführer Blöchl ließ zu Beginn seiner Ausführungen keinen Zweifel daran, dass man diese Gegend besser sichtbar machen wolle. "Nur wenn ihr euch damit identifizieren könnt, haben wir auch etwas davon", meinte er mit Blick auf die regionale Identitätsbildun. Eine museumspädagogische Aufbereitung soll das Wissen über das große historische Erbe der Region auch an Einheimische – besonders Kinder und Jugendliche – vermitteln. So könne ein selbstbewusster Umgang mit der Vergangenheit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit führen und gerade heute gingen auch wieder mehr Firmen auf das flache Land.

    Nutzung von Burgen und Schlössern

    Der Zweckverband Deutscher Burgenwinkel kümmere sich um die Belange der Einrichtungen an Außenstationen oder Infotafeln und um die touristische Vermarktung und Instandsetzung des Raumes. "Insbesondere die Nutzung von Burgen, Burgruinen und Schlössern als Ressourcen des Verbandsgebietes stehen dabei im Zentrum."

    Dazu zählten auch umfangreiche Marketingmaßnahmen und die Organisation von Veranstaltungen wie der Mittelaltermarkt in Ebern, das Waldkonzert im Landschaftspark Bettenburg, der Burggottesdienst in Altgenstein, Programme für Kindergärten und Schulen oder die Veranstaltungsreihe "Erlebbare Geschichte".

    Bürgermeister Steffen Kropp begrüßte zu dieser Ideenwerkstatt 13 Bürgerinnen und Bürger, darunter fünf Gemeinderäte und auch Auswärtige, die die Bereitschaft zum Engagement mitbringen.

    Begrüßungspavillon als Attraktion für Gäste?

    Als Eingangstor von Oberfranken konnte man sich dabei einen markanten Punkt an der B 279 vorstellen, wo die Bundessstraße und der Radweg durch das Baunachtal für viel Bewegung und Verkehr sorgen. Hier dachte man an den Gemeindeteil Sendelbach oder den Platz in Rentweinsdorf, an dem das zukünftige Feuerwehrhaus entstehen soll. Hier könnte ein Begrüßungspavillon eingerichtet werden. Er könnte die Gäste zu einem Stopp bewegen und dann sollten sie sich in einer Info-Ecke über die Gemeinde und ihre Sehenswürdigkeiten informieren können.

    In die Diskussion wurden auch Wanderwege oder Lehrpfade wie bei Treinfeld geworfen, wo eine Aussichtsplattform einen schönen Blick auf das Schloss gewährt. Treinfeld biete sich mit seinem Torturm überdies für eine Gestaltung und Informationstafeln an.

    Bürgermeister Steffen Kropp ging es vor allem darum, mit welchem Projekt man starten könnte. Allem voran stand hier die Aufarbeitung von Flur- und Straßennamen, Aufstellung von Schildern und Tafeln, die auch in eine App eingebunden werden könnten. Als ein Beispiel nannte ein Teilnehmer den merkwürdigen Straßennamen "Türkei", unter dem sich heute schon die wenigsten etwas vorstellen könnten. Den Namen "Bleichrangen" erläuterte eine Frau gleich von sich aus mit dem Hinweis, dass dort früher die Wäsche gewaschen wurde.

    Bei "Galgenleite" legte die Vermutung nahe, dass damit eine mittelalterliche Hinrichtungsstätte gemeint sein könnte. Auch hinter dem Straßennamen "Vorstadt" stehe eine ganz besondere Geschichte, warf ein Versammlungsteilnehmer ein. "Hier wollte ein Rotenhan, dass es eine Stadt wird. Deswegen hat er in dieser Vorstadt lauter Handwerker wie Müller, Büttner, Gerber, Weber, Schmiede oder Glaser angesiedelt mit einer geraden Straße, weil dies der Eingang zur Stadt werden sollte."

    Hintergrundwissen und beweisbare Fakten

    Schon bei diesem Thema wäre die spätere Ausschilderung nicht das Hauptthema, sondern das Hintergrundwissen oder der Input, der zu aussagekräftigen und historisch beweisbaren Fakten notwendig wäre. Solche Themen seien nur in einer Arbeitsgruppe zu bewerkstelligen. Diese könnte sich dann ja auch an erfahrene Kreisheimatpfleger wenden oder das Archiv der Gemeinde mit einbeziehen.

    Die Teilnehmer sahen es weiter als wichtig an, die Ortsteile einzubeziehen mit "Fotopoints" und Wanderwegen oder Lehrpfaden. Wenn man an Kinder und Jugendliche denke, dann dürften auch Mitmachstationen nicht fehlen.

    Abschließend gab Bürgermeister Steffen Kropp seiner Freude Ausdruck, dass doch einige Bürger Interesse zeigten. Es seien aber weitere Interessierte eingeladen, an diesen Themen mitzuarbeiten. Aus dieser Ideen-Werkstatt werde man nun einige Projektideen auswählen und wolle dann sehen, wie schnell man das eine oder andere verwirklichen könne.

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