Da ist irgendetwas falsch, wird sich der Leser der Titelzeile dieses Artikels denken. Doch es passt alles. Das Wortspiel ist zwar noch ungewohnt, doch für die Stadt Ebern verbirgt sich dahinter ein wichtiges Ziel. Eberns Dritter Bürgermeister Werner Riegel unterstützt mit seinen Amtskollegen, Zweiten Bürgermeister Harald Pascher und Bürgermeister Jürgen Hennemann, die Bemühung, aus Ebern eine faire Stadt zu machen.
Eine Steuerungsgruppe hat die Bewerbung für die Auszeichnung „Fairtrade-Stadt“ erarbeitet und hofft auf ein positives Ergebnis, das von Trans Fair e. V. mit Sitz in Köln binnen acht Wochen mitgeteilt werden soll. Ebern wäre nach Eltmann die zweite Fairtrade-Stadt im Landkreis Haßberge.
Ebern zu einer fairen Stadt zu machen, dazu kann jeder etwas beitragen, sind die drei Bürgermeister überzeugt. Gerade der Weltladen bietet viele Produkte, die so gehandelt werden, dass die Produzenten in ihren Heimatländern einen fairen Lohn bekommen. Eine kleine Auswahl an fairen Süßigkeiten wartet im Zimmer des Eberner Bürgermeisters im Ämtergebäude in der Rittergasse. „Jeder Besucher darf mal in den Naschkorb greifen“, sagt Werner Riegel, „und fair naschen.“ Er und seine Kollegen Hennemann und Pascher haben die Schokoladen-Riegel probiert und für ausgezeichnet befunden. „Wir wollen einen Teil zu einer fairen Welt beitragen. Und mit dieser kleinen Geste können wir die Idee auch an andere weitervermitteln“, ist sich Harald Pascher sicher.
Darüber hinaus kommt bei städtischen Weihnachtsfeiern der Senioren, Sitzungen und Besprechungen mit dem Bürgermeister im Rathaus nur noch Kaffee aus fairem Handel in die Tasse. „Das gibt es bei uns schon lange“, informiert Hennemann, „nicht erst seitdem wir Fairtrade-Stadt werden wollen.“
Bis darüber entschieden ist, kann es einige Wochen dauern. Eine Steuerungsgruppe, die Aktivitäten dazu entwirft und koordiniert, sowie die Bewerbung vorbereitet hat, traf sich zu einigen Sitzungen und hat Ideen für ein faires Ebern gesammelt. „Es geht nicht nur um Schokolade und Kaffee, sondern um so viel mehr. Was kaufen wir wann und wo ein, wie bewusst leben wir, was brauchen wir alles zum Leben, wie nachhaltig ist die Beschaffung bei uns in der kommunalen Verwaltung und und und. Auf billig und unfair wollen wir in Zukunft verzichten“, versichert Hennemann.