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Kreis Haßberge: Rufbusse und On-Demand-Verkehre: Das ist neu beim ÖPNV im Landkreis Haßberge

Kreis Haßberge

Rufbusse und On-Demand-Verkehre: Das ist neu beim ÖPNV im Landkreis Haßberge

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    Rufbusse und On-Demand-Verkehre: Das ist neu beim ÖPNV im Landkreis Haßberge
    Rufbusse und On-Demand-Verkehre: Das ist neu beim ÖPNV im Landkreis Haßberge Foto: Josef Lamber

    Während Fahrgäste in Städten und Ballungszentren gut mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von A nach B kommen, ist das Angebot auf dem Land deutlich schlechter ausgebaut. Im Landkreis Haßberge sind für die Zukunft nun zwei Neuerungen im ÖPNV angedacht, die das bisherige Angebot an Bussen ergänzen sollen.

    Vorgesehen ist hier zum einen ein Ausbau des Einsatzes von Rufbussen. Diese werden dabei aber keineswegs bestehende Linien ersetzen, sondern ergänzen, wie das Landratsamt auf Anfrage erklärt. "Die Rufbusse stellen eine Ausweitung des bisherigen Angebots dar." Bei Neuvergaben sollen der Behörde nach künftig auf allen öffentlichen Buslinien ergänzend Rufbusse eingesetzt werden.

    Rufbusse als ÖPNV-Angebot für Zeiten mit wenigen Fahrgästen

    Deren Einsatz ist dann zum Beispiel an den Tagesrandlagen – also in den Morgen- und Abendstunden – sowie an den Wochenenden vorgesehen. Zu diesen Zeiten, an denen nur wenige Fahrgäste unterwegs sind, seien die Rufbusse interessant, um ein Angebot – mit kleinerer Fahrzeuggröße – vorzuhalten, erklärt das Landratsamt.

    "Durch die Vorhaltung von Rufbussen fährt das Fahrzeug bedarfsgerecht, das heißt nur wenn sich tatsächlich ein Fahrgast für eine Fahrtstrecke angemeldet hat", teilt die Behörde weiter zum Rufbus-System mit.

    "Es wird nach jetzigem Stand kein Komfortzuschlag erhoben, die Fahrgäste zahlen den normalen Fahrpreis."

    Auskunft des Landratsamts zu den Rufbus-Fahrpreisen

    Bei einer Rufbusfahrt müsse der Fahrgast seinen Fahrtwunsch im Vorfeld rechtzeitig telefonisch oder online beim jeweiligen Verkehrsunternehmen anmelden. Details zu den Anmeldefristen und weitere Informationen, wie etwa die Telefonnummer, finden Interessierte dem Landratsamt zufolge auf den Fahrplänen.

    Rufbus-Angebot im Landkreis Haßberge wird demnächst erweitert

    Auf vielen öffentlichen Linien seien bereits jetzt Rufbusse im Einsatz. Die Einführung weiterer Fahrten erfolge mit dem Auslaufen der bestehenden Linienkonzessionen, informiert die Behörde. Konkret: zum 1. September 2023, zum 1. August 2024 sowie zum 1. August 2025.

    Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) will Fahrgästen laut Landratsamt ab Dezember 2023 das Buchen aller Rufbusfahrten via App sowie über eine einheitliche Service-Rufnummer ermöglichen.
    Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) will Fahrgästen laut Landratsamt ab Dezember 2023 das Buchen aller Rufbusfahrten via App sowie über eine einheitliche Service-Rufnummer ermöglichen. Foto: Josef Lamber

    Heuer sind hier unter anderem neue Rufbus-Angebote zwischen den Haltestellen "Sailershausen Waldblick" und "Haßfurt Godelstatt" vorgesehen. Ebenso zum Beispiel von "Prappach Kirche" in Richtung der Kreisstadt. Auch auf dem Gebiet der Gemeinde Riedbach sind künftig neue Rufbus-Angebote – unter anderem von "Kreuzthal Dorfplatz" nach "Haßfurt Godelstatt" – geplant.

    Ist das Rufbus-System für Fahrgäste mit höheren Kosten verbunden als der normale Linienverkehr? "Nein", heißt es hierzu aus dem Landratsamt, "es wird nach jetzigem Stand kein Komfortzuschlag erhoben, die Fahrgäste zahlen den normalen Fahrpreis."

    On-Demand-Verkehre im Nordwesten des Landkreises geplant

    Das Angebot, das zum anderen neben den Rufbussen vorgesehen ist, sind sogenannte On-Demand-Verkehre (ODV). "On demand" ist Englisch und lässt sich etwa mit "auf Anforderung" oder "auf Bestellung" übersetzen. Im Raum Bundorf und im Raum Aidhausen/Riedbach soll es hier eine Kooperation mit den geplanten ODV geben, die die Nachbarlandkreise Rhön-Grabfeld und Schweinfurt jeweils bis Hofheim betreiben wollen.

    Die On-Demand-Verkehre starten jedoch frühestens im dritten Quartal 2023 beziehungsweise Mitte 2024, wie das Landratsamt mitteilt. Das Angebot befinde sich derzeit noch in der Planungsphase. Genauere Informationen lägen daher bislang nicht vor.

    Was die Rufbusse und die On-Demand-Verkehre unterscheidet

    Allgemein wird nach Auskunft der Behörde bei Bedarfsverkehren zwischen drei Bedienungsformen unterschieden: dem Anrufsammeltaxi, dem Rufbus und dem On-Demand-Verkehr. "Allen drei Bedienungsformen gemeinsam ist, dass sie nur nach vorheriger Bestellung fahren." Der wesentliche Unterschied zwischen den drei Verkehren bestehe in der Art des Bedienungskonzepts und im Vorhanden- beziehungsweise Nichtvorhandensein eines Fahrplans.

    "Es gibt weder eine vorgegebene Streckenführung noch vorgegebene Abfahrts- beziehungsweise Ankunftszeiten."

    Erklärung des Landratsamts zum On-Demand-Verkehr

    Im On-Demand-Verkehr beispielsweise seien nur ein Zeitraum und ein Gebiet definiert, für das Fahrtwünsche telefonisch oder per App angemeldet werden können. "Es gibt weder eine vorgegebene Streckenführung noch vorgegebene Abfahrts- beziehungsweise Ankunftszeiten", erklärt das Landratsamt.

    Da es sich beim ODV um einen öffentlichen Verkehr und keine Taxifahrt handelt, könne es sein, dass unterwegs noch weitere Fahrgäste zusteigen. Die Fahrtstrecke ergebe sich durch die Fahrgastbuchungen.

    Es sei möglich, für das On-Demand-Angebot bestimmte Zeitfenster vorzugeben, etwa wenn es nicht 24 Stunden verfügbar sein soll oder aufgrund eines bereits bestehenden Linienverkehrs keine parallel laufende Bedienung erfolgen darf.

    Vom herkömmlichen Bedarfsverkehr in Form eines Rufbusses unterscheide den ODV im Wesentlichen die fehlende Fahrplanbindung – zeitlich wie örtlich, führt die Behörde aus. Bei den Rufbussen hingegen erfolge die Bedienung nach festem Fahrplan an den Haltestellen.

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