Sie nennen sich "Alea der Bescheidene", "Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein" oder einfach "Till Promill". Die sieben Herren des Totentanzes, lateinisch "Saltatio Mortis", spielen Dudelsack und Schalmei, Drehleier und Maultrommel ebenso souverän wie Keyboard, Percussion und E-Bass.

Das Ergebnis ist eine hörenswerte Mischung aus Mittelaltermusik und Rock, rhythmisch, bombastisch und laut. Die Videos dazu erzählen Geschichten von Kampf und Liebe aus alten Zeiten, von Drachengeborenen und den Göttern von Walhall, und enthalten gelegentlich auch Anspielungen auf die Politik der Gegenwart. Das aktuelle Album "Finsterwacht" landete auf Anhieb auf Platz 1 der Charts, wie vier andere Alben zuvor. Spannend, wie das alles auf die doch recht kleine Bühne in Eyrichshof gebracht werden konnte.

Dort bot die Band am Freitagabend zwei Stunden Lebensfreude und beste Stimmung in Reinkultur. Eher kritische und zeitnahe Texte in "Finsterwacht" und "Odins Raben", 2400 Stimmen vereint im Gute-Laune-Song "Aurelia". Flammen und Rauch als "Loki", der böse Luftikus aus dem nordischen Götterhimmel, verspricht, "ich verbrenne die Welt". Zehntausende von Handyfotos, als die Band einen Stromausfall inszeniert, vom Mikrofon aufs Megafon umschaltet, völlig unplugged über den Schlosshof marschiert und auf einer kleinen Bühne vor dem Mischpult ein Bad in der Menge nimmt.

Sieben Musiker, eine perfekte Performance, Frontmann Alea der Bescheidene kann stolz auf sich und seine Mannen sein.