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Untermerzbach: Die sichtbaren Arbeiten sind abgeschlossen: Windrad am Bretzenstein ist das Höchste im Haßbergkreis

Untermerzbach

Die sichtbaren Arbeiten sind abgeschlossen: Windrad am Bretzenstein ist das Höchste im Haßbergkreis

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    Einblick auf der Windrad-Baustelle am Bretzenstein: Es ist das Höchste im ganzen Haßbergkreis. Die sichtbaren Arbeiten sind abgeschlossen. Nun geht es an den Innenausbau.
    Einblick auf der Windrad-Baustelle am Bretzenstein: Es ist das Höchste im ganzen Haßbergkreis. Die sichtbaren Arbeiten sind abgeschlossen. Nun geht es an den Innenausbau. Foto: Pia Bayer

    Wer vergangene Woche auf der Bundesstraße B4 von Coburg nach Bamberg gefahren ist oder auch von Ebern aus in nordöstliche Richtung geblickt hat, hat sie gesehen: die Bauarbeiten am neuen Windrad auf dem Bretzenstein. Immer wenn ein Bauteil in der Luft schwebte, ließen zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer so auch nicht lange auf sich warten. Die Polizei kam ebenfalls mehrfach mit einer Streife vorbei.

    Am Montag und Dienstag sind die letzten Turmteile, der Generator und die Gondel, am Donnerstag und Freitag vergangener Woche die Flügel am neuen Windrad zwischen Ebern und Untermerzbach montiert worden. Die weithin sichtbaren Arbeiten mittels Spezialkran im XXL-Format sind damit abgeschlossen. Nun steht als nächster Schritt der weitere Innenausbau an.

    Verknüpfungspunkt liegt 300 Meter entfernt

    Hier muss "innen noch die Verkabelung fertig" gestellt werden, dann gehe es bereits auf die Inbetriebnahme zu, erklärt Daniel Gürtler, zuständiger Projektleiter bei Enercon. Für eventuelle Zaungäste auf dem Bretzenstein werde davon allerdings nicht mehr viel zu sehen sein, meint er. Darüber hinaus muss die Nachtmarkierung noch angebracht und die Aufstiegshilfe im Inneren des Turms vom TÜV abgenommen werden.

    Das letzte Turmteil wird aufgesetzt. Die letzten Sonnenstrahlen blitzen zwischen den Röhren hindurch.
    Das letzte Turmteil wird aufgesetzt. Die letzten Sonnenstrahlen blitzen zwischen den Röhren hindurch. Foto: Pia Bayer

    "Auch das Mittelspannungskabel muss erst noch angeschlossen werden", fügt dieser Aufzählung Reinhold Zeilinger von der Naturenergie Zeilinger UG hinzu. Der Landwirt aus dem mittelfränkischen Siedelbach ist der Planer des Windrads und hat bereits zahlreiche Windkraft- und Photovoltaikprojekte verwirklicht. Die Nabenhöhe des Windrads am Bretzenstein soll bei 166 Metern liegen. Gesamthöhe 246,60 Meter, Rotordurchmesser 160 Meter.

    Plan werde voraussichtlich eingehalten

    Sichtlich froh setzt er nach: "Am alten Verknüpfungspunkt." Dafür hatte Zeilinger rund 19 Monate gekämpft, denn ursprünglich war der neuen Anlage ein Einspeisepunkt bei Ebensfeld zugeteilt worden und nicht der nur rund 300 Meter entfernt liegende bereits bestehende Verknüpfungspunkt.

    Ein Rotorblatt hebt ab.
    Ein Rotorblatt hebt ab. Foto: Pia Bayer

    Doch zurück zu den nun anstehenden Aufgaben: Laut ursprünglichem Bauzeitenplan war das Ziehen der Leitung eigentlich vor der Montage durch Enercon vorgesehen. Nun findet der Anschluss ans externe Netz erst danach statt – "aus Witterungsgründen", wie Zeilinger sagt. Zu groß sei die Angst gewesen, dass die nötigen Gräben zugeschwemmt werden könnten. "Der ursprüngliche Plan wird aber voraussichtlich dennoch gehalten", erklärt der Landwirt weiter.

    Projekte seien gut abgestimmt

    Ende März, Anfang April soll das nun größte Windrad im gesamten Landkreis Haßberge damit seinen Betrieb aufnehmen. Von Enercon-Seite ist es derzeit "das einzige im Bau befindliche Windrad in der Region", informiert Ernercon-Projektleiter Gürtler auf Nachfrage. Er weiß aber: "In Baunach und Lauter planen die Kommunen in bestehenden Windvorranggebieten." Die Planungen fürs eine Projekt befänden sich dabei derzeit im Genehmigungsverfahren, fürs andere in der Bürgerabstimmung.

    Der Flügel kommt: Ein Arbeiter steht in der Gondel und hilft beim Einpassen des Rotorblattes.
    Der Flügel kommt: Ein Arbeiter steht in der Gondel und hilft beim Einpassen des Rotorblattes. Foto: Pia Bayer

    Reinhold Zeilinger unterdessen hat im vergangenen Jahr die Planungen für neun weitere Windkraftanlagen genehmigt bekommen. "Keine einzige wurde beklagt", betont er. Seiner Ansicht nach ein Zeichen dafür, dass man sich große Mühe gebe, die Projekte vorab gut mit den Kommunen und Bürgern vor Ort abzustimmen und auch mehr leiste, "als vorgeschrieben ist".

    Logbuch und Fledermaus-Monitoring 

    So will der Betreiber das neue Windrad am Bretzenstein nach der Fertigstellung beispielsweise alljährlich selbst prüfen lassen und nicht nur alle zwei Jahre durch den TÜV. Ein Logbuch soll dann zudem alle Vorgänge in der Anlage alle zehn Minuten aufzeichnen. Und auch ein Fledermaus-Monitoring über zwei Jahre ist vorgesehen.

    Der XXL-Kran steht bereit.
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    Darin erfasst werden soll: Welche Fledermaus-Arten fliegen eventuell? Wann fliegen sie? Und wie? "Das wird dann auch noch einmal in den Algorithmus der Anlage eingetaktet", erklärt Zeilinger und meint: "Es wird extrem viel für den Artenschutz gemacht."

    2023 war das Windrad am Bretzenstein eines von nur vier Windkraftvorhaben in ganz Bayern überhaupt, das genehmigt worden ist – im Rahmen eines sogenannten Repowerings. Die bestehenden zwei Windkraftanlagen werden dabei durch ein größeres, leistungsfähigeres Modell ersetzt. Die alten Anlagen müssen dafür bis Ende des Jahres abgebaut werden.

    Am Freitag wurde das neue Windrad auf dem Bretzenstein äußerlich fertiggestellt.
    Am Freitag wurde das neue Windrad auf dem Bretzenstein äußerlich fertiggestellt. Foto: Pia Bayer

    "Hier sind wir gerade drüber, das Ganze zu organisieren", informiert Zeilinger und sagt weiter: "Grundsätzlich könnte im Rahmen des Repowerings eine Anlage stehen gelassen werden. Das machen wir aber nicht." Was dabei noch immer offen ist, ist, ob die Idee verwirklicht werden kann, die Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) in die Planungen eingebracht hatte. Diese sieht vor, die zweite Anlage zunächst nur teilweise abzubauen und als Aussichtsplattform zwischenzunutzen.

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