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BREITBRUNN: So ein Pech: Reisegruppe wird in Italien der Bus geklaut

BREITBRUNN

So ein Pech: Reisegruppe wird in Italien der Bus geklaut

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    Richard Kuchenmeister aus Breitbrunn hat seinen Humor nicht verloren. ,,Vorher hatte ich sieben, jetzt habe ich nur noch sechs", antwortete er schmunzelnd auf die Frage, wieviel Busse er im Moment besitzt. Ein Bus, ein Neoplan Cityliner, ist ihm in der Nacht zum Samstag im italienischen Badeort Cesenatico in der Nähe von Rimini gestohlen worden.

    Die beiden Busfahrer der Firma staunten dabei nicht schlecht, als sie am Samstagmorgen den Bus fertig machen wollten für die Rückreise der etwa 30-köpfigen Reisegruppe aus den Haßbergen. Er war mit fünf weiteren Bussen auf einem von der Adriastadt Cesenatico ausgewiesenen Busparkplatz gestanden. Doch da war er nicht mehr.

    Die Ermittlungen ergaben, dass er vermutlich in der Nacht gegen 4 Uhr gestohlen worden ist. Anwohner konnten sich um diese Zeit an das Geräusch eines startenden Busses erinnern. Sie hätten sich noch über diese frühe Zeit gewundert, aber nicht mit einem Diebstahl gerechnet.

    Busunternehmer Kuchenmeister glaubt nicht, dass er seinen Bus jemals wieder sieht. ,,Busse werden geklaut - in ganz Europa", sagt er. ,,In der Regel von Profis, die wissen, was sie tun." Ob der Bus über die Grenze in den Ostblock unterwegs ist? Vielleicht. Kuchenmeister kann nur mutmaßen. ,,Manchmal werden solche Busse auch fünf Jahre gebunkert, erst dann erscheinen sie wieder irgendwo", weiß er.

    Busunternehmer: "Passiert in Deutschland genauso"

    Trotz des Diebstahls will er auch weiterhin mit Bussen nach Italien fahren, sagt er. ,,Das passiert in Deutschland genauso." Er vermutet als Täter Banden, die europaweit agieren.

    Den Zeitwert des Busses schätzt Kuchenmeister auf etwa 80 000 Euro. Der Neuwert liegt etwa beim Vierfachen. Kuchenmeister ist versichert, dennoch rechnet er mit einem Verlust. ,,Die Versicherung zahlt nur den Zeitwert und der Bus war noch gut in Schuss."

    Keine großen Einschränkungen hätten hingegen seine Gäste zu erleiden gehabt, berichtet er, obwohl der Tag des Diebstahls zugleich auch der Tag der Abreise war. Zunächst wurde überlegt, ob das Busunternehmen mit einem eigenen Bus die Gäste aus Italien zurückholt. Doch dann bot sich eine unkompliziertere Lösung an: Über eine Omnibusvermittlung wurde ein Bus in Italien ausfindig gemacht, der noch Plätze für eine 30-köpfige Gruppe zur Rückreise nach Deutschland frei hatte. ,,Für unsere Kunden gab es deshalb nur eine Verspätung von zwei Stunden", so Kuchenmeister. Eine logistische Meisterleistung.

    Im Landkreis Haßberge ist der Diebstahl eines Busses kein Einzelfall. Erst im September 2006 war der Firma Raab in Polen ein Daimler-Bus mit 17 Sitzen gestohlen worden. Die Firma hatte den Bus einer kirchlichen Gruppe vermietet, die einen Gegenbesuch bei polnischen Gästen machen wollten, die zum Papstbesuch in Deutschland gewesen waren. Während der Fahrt im September 2006 bestätigte sich das in zahllosen Witzen bediente Klischee über Polen und Autos: Während einer Ausflugsfahrt nach Wilun verschwand auch dieser Bus nachts auf Nimmerwiedersehen.

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