Neubrunn ist die Hochburg des Faschings in den "Heiligen Ländern" und das über alle Generationen hinweg. Sieben Garden und Showtanzgruppen sorgten bei der Büttensitzung am Wochenende für eine närrische Show auf der Bühne. Die Neubrunner Närrinnen und Narren feierten bei ihrer Büttensitzung zudem ein kleines Jubiläum, denn seit zehn Jahren kümmert sich die "Orga-Gruppe" um die bunten Abende.
Annika Morgenroth und Patrick Hümmer führten auch in diesem Jahr wieder in bewährter Weise als Moderatoren durch den Abend, den die "Neubrunner Garde" eröffnete. Der Höhepunkt war der Auftritt der "Dorfgang" mit Anja Stretz, Rainer Stretz, Anja Benz, Steffi Berninger, Matthias Berninger und Marina Straßburg, Alexander Rudolph und Sascha Straßburg. Sie berichteten von der berühmten "Kurve 7", in der es viele Katzen gibt.

Auch das Vereinsleben wurde bei der Büttensitzung aufs Korn genommen. Im Ort gebe es etliche Vereine – samt neuen Personalien in den Vorständen. Der Vorstandsvorsitzende des Kindergartens beispielsweise sei jedoch schon 15 Jahre im Amt gewesen – ohne dass der Bürgermeister ihn ein einziges Mal zum Gemeindeessen eingeladen habe.
"In Neubrunn hilft man gerne noch"
Auch in der Dorfgemeinschaft habe es einen Wechsel gegeben, denn die Personen in den Vorständen seien sich nicht einig. Wenn einer eine Frage habe, heiße es dann oft "ich hab den Schlüssel, aber der ist der Chef", wie die Narren berichteten.
Dazu folgte dann das Chef-Lied. "Wer will fleißige Chefs mal sehn, der muss nach Neubrunn gehn. Poch, poch, poch, in Neubrunn hilft man gerne noch." Schließlich wurden mit Johanna Derra und Herbert Sauer auch noch "zwei echte Neubrunner Originale" ausgezeichnet.

Sie hatten merkwürdige Geschichten aufgespürt. "Bei uns im Kindergarten darf es nicht brenn, weil des Auto der Feuerwehr net anspringt und sogar des Kirchlauterer Auto am Neubrunner vorbeifährt." Aber auch im Gemeinderat laufe es offenbar nicht so rund – oder doch rund. "Da gibt Gscheita und Stura. Wisst ihr, was die besprechen? Die reden vom OKZ in Kirchlauter – vom Oberkinderzentrum", teilten die Akteure auf der Bühne mit. Die Neubrunner zeigten sich stolz auf ihre "Heilig-Länder-Halle", aber "die Kerchlauterer wollen nix mach. Do soll alles die Gema mach."

Aber es gebe ja eine Lösung. "Mei Opa hat schon gsagt, die solln zu uns nach Neubrunn komm". Tatsächlich war eine Kirchlauterer Gruppe da, die auf das OKZ hinweisen wollte. "Ob des gebaut wird, wisse man noch nicht. Auch der Willi aus Haßfurt hat gsagt, des wird zu teuer", hieß es.
Ein Deal zum Radweg nach Kirchlauter
Beim Radweg von Neubrunn nach Kirchlauter erfuhren sie von einem "Deal": "Wenn du an Quadratmeter hergibst, kriegst zwei zurück." Da überlegte einer, ob er auch ein Äckerla eintauschen könne und dann zwei zurückbekomme. Dann sickerte auch noch durch, dass zwei Gemeinderäte in letzter Zeit das Gremium verlassen hatten. Einmal sei es so "wenn me die Wahrheit sagt, kriegt me an Maulkorb verpasst. Der Gemarat hat zu viel Fragen gstellt. Des ist dem andern auf den Zünder gang und dann ist die Sicherung durchgebrannt."

Mit Jakob Frank ging ein "Neigeschmeckter aus Breitbrunn" in die Bütt und berichtete von der heutigen Jugend und ihrer Jugendsprache, wie beispielsweise "Struggle"oder "je weißer der Schuh, desto geringer der IQ". Emma Kandler, die schon seit dem 6. Lebensjahr in der Bütt dabei ist, ging ebenso auf die Jugend ein und auch auf "Freidays for future", Freitag frei, ohne Mathematik und Englisch.
Die richtige Antwort bei "Wer wird Millionär in Neubrunn"
Und dann erklang die Melodie von "Wer wird Millionär" beim Auftritt von Kalle Derra und Lenz Berninger. Auch die Garden und Tanzgruppen sorgten mit ihren Auftritten für Stimmung, wie die "Minis", mit Melodien aus "Tabaluga", und die "Betweens".

Auch die Funkenmariechen Pauline Berninger und Anna-Lena Rudolph begeisterten mit ihrem Auftritt. Die "Lustigen Weiber aus Neubrunn" erfreuten mit ihrem Song "das bisschen Haushalt", während es beim AH-Männerballett zünftig bei der Skiparty zuging.