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HASSFURT: So wird mal alt: täglich einen Rotwein mit Traubenzucker und Ei

HASSFURT

So wird mal alt: täglich einen Rotwein mit Traubenzucker und Ei

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    Der Landrat meinte verschmitzt, dass er in fünf Jahren unbedingt wiederkommen möchte. „Ach wissen Sie“, so die Jubilarin schmunzelnd, „ich war immer so ein kleiner dünner Knirps. Ich musste immer zur Stärkung Suppe essen. Dass ich mal 95 Jahre werde, hätte ich nie gedacht.“ Auch Bürgermeister Rudi Eck gratulierte im Namen der Stadt Haßfurt und wünschte weiterhin Gesundheit und Gottes Segen.

    Schon am Wochenende feierte Ursula Dölle mit der ganzen Familie, mit fünf Kindern, 13 Enkel und drei Urenkel. In letzter Zeit fühlte sie sich manchmal nicht so gut, aber ein altes Hausmittel hätte sie wieder auf die Beine gebracht. Jetzt trinkt Ursula Dölle jeden Tag eine Glas Rotwein mit Traubenzucker und einem verquirlten Ei. Seitdem geht es wieder aufwärts.

    Malen, ja malen ist ihre Leidenschaft. Erst letzte Woche hatte sie wieder ein eigenes Bild eingerahmt und an ihre Zimmerwand gehängt. Ursula Dölle liebt die Aquarellmalerei. Ein Hobby, welchem sie sich erst 1996 mit 84 Jahren verschrieben hatte. „Immer wieder kommt in mir der Wunsch auf, etwas zu malen“, erklärt sie. Anregungen holt sie sich aus dem Garten oder von Kalenderblättern. Blumen und Stillleben sind ihre Lieblingsmotive.

    Die Jubilarin wurde 1912 in Schöppingen bei Braunschweig geboren. Ihren Mann lernte sie mit 21 Jahren kennen. Damals studierte Heinrich Dölle noch in Hannover Veterinärmedizin und Ursula Nebel ging auf die Kunstgewerbeschule in Hildesheim. 1939 wurde geheiratet. Acht Wochen vor Kriegsbeginn übernahm Heinrich Dölle in Haßfurt eine Tierarztpraxis. Aber man ließ den beiden jungen Leuten nicht viel Zeit, sich in Haßfurt einzugewöhnen. Als einer der ersten wurde Heinrich eingezogen.

    Doch nach dem Krieg ging es aufwärts. Ursula Dölle managte Haushalt, Kinder und das Büro ihres Mannes, der schon 1966 bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Seither zog Ursula Dölle ihre Kinder, die damals im Alter zwischen 13 und 19 Jahre waren, allein groß. Und aus allen ist etwas Ordentliches geworden, versichert die alte Dame, die noch heute gerne zu einem guten Fachbuch greift. Ihr letztes Buch beschrieb das Leben von Papst Benedikt XVI, aber auch Kunstbücher nimmt sie gerne zur Hand.

    Ihren Haushalt führt Ursula Dölle mit Unterstützung von zwei Haushaltshilfen. Viele Wege, in die Bank oder zum Supermarkt nimmt ihr ihre Tochter Margaretha ab. Seitdem ihr jüngster Sohn in England verheiratet ist, überlegt sich die Jubilarin, ihr Englisch aufzufrischen. Ursula Dölle hat also noch einiges vor. Und so könnte es durchaus sein, dass Landrat Rudolf Handwerker in fünf Jahren wiederkommen darf.

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