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Teddys, Puppen & Co. selber machen

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Teddys, Puppen & Co. selber machen

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    Die Diplom-Sozialpädagogin besuchte während ihres Studiums in Bamberg über zehn Jahre hinweg die VHS-Kurse einer erfahrenen Puppenherstellerin und eignete sich dort alles Notwendige und Wissenswerte an. Und natürlich bummelt sie bei jeder Gelegenheit gern über Märkte, freut sich an dem, was andere machen, und holt sich Anregungen.

    Ihr eigener Schwerpunkt sind liebevoll gearbeitete Puppen, knuddelige Kuscheltiere und Flechtwaren wie zum Beispiel reizvolle Puppenwagen und Bollerwagen aus Peddigrohr, die einiges an Beanspruchung aushalten. Immer wenn sie neue Dinge ausprobiert, führt sie sie zuerst ihrem kompetenten Testpublikum vor: ihren Kindern Lena (8) und Michael (fast 6), die in puncto Kritik und Anregungen kein Blatt vor den Mund nehmen.

    Bei Tochter Lena zeigte sich schon früh, dass sie auf billig produzierte Kunstplüschtiere übersensibel reagierte. Mit diesem Problem steht Johanna Krug-Bär nicht allein. Immer häufiger müssen Eltern die Feststellung machen, dass ihre Kinder auf die zunehmenden Konzentrationen von Umweltgiften allergisch reagieren. Die Frage ist: Was soll man ihnen zum Spielen geben?

    Johanna Krug-Bär hat diese Frage für sich beantwortet: Sie scheut die enormen Materialkosten nicht und fertigt Spielsachen nur aus Naturmaterialien an. Sie sind leicht waschbar und frei von Formaldehyd und anderen Giften. Stoffe und Felle bezieht sie von der Firma "Westfalen", deren Name bei allen einschlägig informierten Eltern einen guten Ruf hat. Ihre Teddybären und anderen Kuscheltiere haben keine aufgenähten Augen, die von Kleinkindern leicht abgerissen und verschluckt werden können, sondern Stecker-Augen, die fest im Untermaterial verankert sind. Die Schnauzen der drolligen Geschöpfe sind mit Garn handgestickt und nicht, wie so oft, einfach angesteckte Kunststoffelemente, die irgendwann abfallen. "Maximale Sicherheit und Verträglichkeit" ist der Leitgedanke ihrer Arbeit.

    Diesen Leitgedanken und ihr gesamtes Knowhow gibt sie auch gerne an andere Frauen weiter, etwa in ihren VHS-Kursen. "Kuscheltiere selber basteln" für Mütter und einen Flechtkurs für Kinder hat sie bereits angeboten. Gern ermutigt sie die Zaghaften: "Trauen Sie sich ruhig ran, es ist einfacher, als Sie denken! Jedes Kuscheltier kann leicht von Hand genäht werden. Es gibt einfache Schnitte und Anleitungen, die man praktisch ohne Vorkenntnisse umsetzen kann. Da steckt keine Zauberei dahinter!"

    Johanna Krug-Bär ist stets bereit, anderen Bastlerinnen mit Ratschlägen und Auskünften zu helfen, wenn sie angesprochen wird - beispielsweise auf dem Nikolausmarkt in Haßfurt, wo sie seit Jahren immer mit einem eigenen Stand, dem Kiosk gegenüber, vertreten ist. Der Markt findet jährlich auf dem Marktplatz statt und sollte eigentlich ein reiner Hobbybastlermarkt sein. Johanna Krug-Bär hat Freude daran, hier die Produkte ihres handwerklichen Fleißes anzubieten. Es macht auch den Kindern Spaß, denn es werden Kutschfahrten organisiert und 2003 gab es erstmals ein Kasperletheater im renovierten alten Rathaus.

    Auf unsere Frage, ob sich ein solcher Markt in finanzieller Hinsicht für sie eigentlich rechnet, schüttelt sie lachend den Kopf: "Im Prinzip lohnt es sich nicht. Die Materialkosten sind hoch, an die Arbeitszeit darf man gar nicht denken. Außerdem fallen ja beim Markt noch Standgebühren an. Obwohl die Preise für Naturspielzeug schon etwas höher sind, kann man damit kein Geld machen. Es gibt für solche Dinge zwar eine Nachfrage, aber die ist gerade in Haßfurt noch verhältnismäßig dünn im Vergleich zu den großen Städten."

    Vorläufig würde es sich also nicht lohnen, aus dem Basteln ein Gewerbe machen zu wollen. Aber diese Absicht hat Johanna Krug-Bär ohnehin nicht. Ihr geht es um das kreative Gestalten und um die Freude an der Sache. Sie will sich ihr liebstes Hobby nicht durch wirtschaftliche Zwänge verderben lassen.

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