

„Ich bin Muslim, aber kein Terrorist.“ Das stand auf einem der Banner, die Asylsuchende bei einer Friedensdemo am Samstag durch die Hauptstraße der Kreisstadt. Rund 100 Flüchtlinge, die in verschiedenen Orten des Landkreises Haßberge untergekommen sind, sowie einige deutsche Freunde, die sie mittlerweile hier gefunden haben, zogen am Wochenende vom Landratsamt zum alten Haßfurter Rathaus am Marktplatz.
Friedensdemo Zeichen der Solidarität: Asylbewerber und Landkreisbewohner drücken bei einer Demo in Haßfurt ihre Trauer um die Opfer der Terroranschläge in Brüssel aus. Mehr Infos und Bilder unter www.mainpost.de/9170329 Posted by Main-Post Haßberge on Sonntag, 27. März 2016
Sie wollten ihre Trauer um die Opfer der Terroranschläge in Belgien ausdrücken und gleichzeitig denen widersprechen, die aus Angst vor islamistischem Terror am liebsten die Grenzen für alle muslimischen Asylbewerber schließen würden. „Ich wollte zeigen, dass ich dahinter stehe“, sagt der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner.
Auch er lief mit den Menschen durch die Hauptstraße. „Ich finde dieses Solidarität großartig“, meint er und freut sich, dass so viele Teilnehmer gekommen sind, obwohl die Veranstaltung nach den Terroranschlägen sehr kurzfristig auf die Beine gestellt wurde.
Über die Terroristen sagt er: „Ich finde es schlimm, dass so was mit dem Glauben begründet wird. Obwohl es im Koran gar nicht so drinsteht.“
Die Teilnehmer der Friedensdemo trugen eine belgische Flagge vor sich her, andere hielten Schilder und Banner, auf denen beispielsweise stand „Wir sind Belgien“, „Gemeinsam gegen Terror und Hass“ oder „Nicht in unserem Namen“. Am alten Rathaus angekommen hängten sie die Flagge an einem der Portale auf, davor legten sie Blumen nieder und stellten Kerzen auf.
„Das sind wir“, kommentiert Mohamed Jouma, ein Syrer, der seit zwölf Jahren in Deutschland lebt. Mehr sagt der Organisator der Veranstaltung nicht dazu, die Bilder sollen für sich sprechen.