(sh) Eine nicht alltägliche Begegnung hatte Familie Böttcher am Donnerstagmittag: Beim Blick aus dem Fenster in den Vorgarten ihres Anwesens im Scheubenweg schauten ihnen auf einmal zwei schottische Hochlandrinder entgegen, die es sich dort gemütlich gemacht hatten.
„Ich bin erschrocken und habe mir gedacht: Was ist denn jetzt los?“, erinnert sich Stefan Böttcher. „Ich wäre da nicht raus gegangen“, meint Vater Alfred Böttcher, der sich auch gleich um die beiden Autos in der Einfahrt sorgte.
„Man wusste ja gar nicht, was man machen soll“, sagt seine Ehefrau Erna Böttcher, die schon drauf und dran war, die Polizei zu verständigen, als sich glücklicherweise bereits die Besitzerin der Rinder mit einem Tierarzt näherte und man sich zuerst bemühte, die Rinder zu beruhigen sowie Straße und Einfahrt mit Autos bestmöglichst abzusperren.
Schließlich wurden beide Tiere unter anderem mittels einer durch ein Blasrohr verschossenen Injektion betäubt, auf einen Hänger verladen und wieder auf ihre Weide bei Königsberg zurückgebracht.
Betäubt und heimgebracht
„Das hat lange gedauert – eine Stunde war es wenigstens“, blickt Alfred Böttcher auf den Vorfall zurück. Am Ende verlief aber alles glimpflich. „Die standen ganz ruhig unter dem Baum und waren wirklich ganz friedlich und zahm – hätte ich nicht gedacht“, sagt der erleichterte Familienvater im Rückblick.
Und schließlich fand der Abstecher der Hochlandrinder glücklicherweise auch ohne nennenswerte Schäden ein Ende – einzig Leidtragender war der Rasen des Vorgartens, der nun einige Hufabdrucke aufweist.
„Autogramme“ im Rasen
Aber warum sich die beiden zotteligen Besucher nun ausgerechnet bei den Böttchers so wohl fühlten, kann sich die Familie auch nicht wirklich erklären. „Die guten Äpfel am Boden“, meint Sohn Oliver schmunzelnd, und Vater Alfred Böttcher vermutet, dass vielleicht die Überdachung des Carports nach der Futterstelle der ausgebüxten Tiere ausgesehen haben könnte.
Es waren auf jeden Fall besondere Gäste, die die Familie Böttcher an jenem Tag bei sich begrüßen durfte.