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Uni-Absolventen statt teure Berater

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Uni-Absolventen statt teure Berater

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    Für die beiden Jungunternehmer Matthias Reinwand (rechts) und seinen
Kollegen Sebastian Bauer ist das zweitägige "Offroad-Event" am
Wochenende die erste Veranstaltung ihrer neuen Firma "Motoevent." Für die
Zukunft wollen sie indes noch mehr Veranstaltungen auf dem
Truppenübungsplatz in Ebern abhalten.
    Für die beiden Jungunternehmer Matthias Reinwand (rechts) und seinen Kollegen Sebastian Bauer ist das zweitägige "Offroad-Event" am Wochenende die erste Veranstaltung ihrer neuen Firma "Motoevent." Für die Zukunft wollen sie indes noch mehr Veranstaltungen auf dem Truppenübungsplatz in Ebern abhalten. Foto: FOTO RALF NAUMANN

    Matthias Reinwand aus Ebelsbach und Sebastian Bauer aus Haßfurt sind bereits seit der fünften Klasse Freunde. Sie drückten gemeinsam die Schulbank, studierten gemeinsam in Bamberg und als das Studium sich dem Ende näherte, dachten beide über ein gemeinsames Projekt nach.

    "Als wir uns überlegten, auf dem Bundeswehr-Gelände in Ebern einen Offroad-Park zu machen, wussten wir noch gar nicht, dass die Stadt Ebern und die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb (g.e.b.b.) der Bundeswehr dasselbe bereits geplant hatten", erzählt Bauer. "Wir haben unser Konzept also im Glauben entworfen, die einzigen mit dieser Idee zu sein und haben die Präsentation dann an den Bürgermeister der Stadt Ebern geschickt."

    Der erhielt die Präsentation und leitete sie an die Firma Waschk Consulting in Köln weiter, die im Auftrag der g.e.b.b. das Konzept für den Offroad-Park entwickelt. Andreas Waschk wiederum machte die beiden Absolventen mit Ingo Zeitz bekannt. Ingo Zeitz ist ebenfalls aus Köln und gilt - weil er selbst gerne im Gelände fährt - als Spezialist für Offroad. Er berät seinerseits die Berater und ist im Auftrag der Firma Waschk Consulting für die "Event-Koordination" von Offroad-Veranstaltungen zuständig. So hat er im September bereits eine erste Veranstaltung ausgerichtet. Diese aber war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

    Und Zeitz hat jetzt alles dafür in die Wege geleitet, damit sich die beiden ambitionierten Uni-Absolventen an dem Mammut-Projekt beteiligen können. Im Gegensatz zu der ersten Veranstaltung, der als erfolgreicher Testfall für das Gelände galt, ist die Veranstaltung an diesem Wochenende für alle offen.

    Wer will, kann mit seinem eigenen geländegängigen Fahrzeug über das Gelände fahren, andere können sich an einem kleinen vierrädrigen Quad versuchen, die man am Wochenende leihen kann. Am Samstag spielt zur "Driver's Night" die Musikgruppe Flamingo. Samstag und Sonntag ist die Veranstaltung jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Für das leibliche Wohl der Besucher wird in der ehemaligen Bundeswehr-Kantine gesorgt. Und wer will, der kann sogar in den leer stehenden Betten der Kaserne übernachten.

    Zum ersten Mal in der Geschichte der Planungen um die Nachnutzung des Eberner Geländes soll es also eine große Veranstaltung für die ganze Bevölkerung geben. Damit gelang es ausgerechnet den beiden noch unerfahrenen Uni-Absolventen die Veranstaltung auszurichten, die die Stadt Ebern aus Prestige-Gründen so lange haben wollte.

    Das Gelände haben die beiden Absolventen für die Veranstaltung von der g.e.b.b. gemietet. Ingo Zeitz ist am Wochenende ebenfalls vor Ort, wenn auch nur als "Aufpasser". Denn laut Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde dürfen nur bestimmte Trassen befahren werden. Das hatte bei der letzten Veranstaltung nicht reibungslos geklappt, denn einige der Fahrer waren in die geschützten Gebiete ausgebrochen. Dieses Mal soll das nicht passieren.

    Sebastian Bauer ist optimistisch. Schließlich haben er und Reinwand die Autohäuser Feustel aus Zeil und Steigmeier aus Haßfurt für die Veranstaltung gewinnen können. "Ich glaube schon, dass wir da Gewinn machen", zeigt sich Bauer selbstbewusst.

    Wenn es mit der Veranstaltung klappt, könne er sich sogar -zumindest theoretisch - vorstellen, das Offroad-Gelände von der Stadt Ebern zu kaufen, um langfristig ähnliche Veranstaltungen darauf anzubieten. Spruchreif ist das noch nicht. Erst kürzlich hatte Axel Kunze von der g.e.b.b. deutlich gemacht, dass man zunächst versuchen wolle, das komplette Gelände als Einheit zu verkaufen.

    Doch kann es den beiden Absolventen dann auch gelingen, auf dem Bundeswehrgelände Arbeitsplätze in dreistelliger Höhe zu schaffen? Selbst Ingo Zeitz schätzte die Zahl der möglichen Arbeitsplätze eher auf ein Dutzend als auf ein paar hundert. Und damit wären die Hoffnungen der Stadt Ebern enttäuscht.

    Wer sich verbindlich für die Veran- staltung anmeldet, erhält einen Verzehr-Gutschein in Höhe von 5 Euro. Anmeldungen unter Tel. (01 79) 9 10 43 77 an. Weitere Informationen im Internet unter www.motoevent.org

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