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Bamberg: Bamberg: Vier Lüpertz-Fenster in vier Wochen

Bamberg

Bamberg: Vier Lüpertz-Fenster in vier Wochen

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    Roland Prahl und Christoph Gatz (rechts) betrachten einen Ausschnitt aus dem neuen Fenster "Nackte bekleiden".
    Roland Prahl und Christoph Gatz (rechts) betrachten einen Ausschnitt aus dem neuen Fenster "Nackte bekleiden". Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Nach eigenen Worten erlebt Hans Lyer diese Kirche derzeit als "Werkstatt und nicht als Baustelle". Das klingt hintergründig angesichts der angespannten Lage in der römisch-katholischen Kirche. Doch Lyer, Pfarrer der Gottesdienstgemeinde St. Elisabeth in Bamberg, philosophiert oder theologisiert nicht weiter über innerkirchlichen Diskussionsbedarf. Der 70-jährige, bisherige Gefängnisseelsorger erfreut sich vielmehr an dem Anblick, den das gotische Gotteshaus im Sand bietet: Dieser kündet von einem großen Fortschritt in Sachen "Lüpertz-Fenster".

    Das Lüpertz-Fenster „Kranke besuchen“ wurde in der vergangenen Woche eingebaut.
    Das Lüpertz-Fenster „Kranke besuchen“ wurde in der vergangenen Woche eingebaut. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Tatsächlich kündet schon das Außengerüst am Fenster über dem Apoll von den außergewöhnlichen Dingen, die sich im Inneren der Kirche tun: Drei Mitarbeiter der Derix-Glasstudios Taunusstein unter der Leitung von Glasmalermeister Roland Prahl bauen neue Fenster des international renommierten Künstlers Markus Lüpertz ein. Und zwar gleich "vier Fenster in vier Wochen!", wie Christoph Gatz von der "Initiative Glasfenster Markus Lüpertz"sagt.

    Prachtvolle Farbigkeit und Dramatik

    Eines dieser vier Fenster erstrahlt bereits in prachtvoller Farbigkeit und Dramatik der Figurenauffassung: "Kranke besuchen" lautet der Titel dieses Objektes, angelehnt an die sieben Werke der Barmherzigkeit aus der biblischen Tradition und Legenden aus dem Leben der heiligen Elisabeth. Gemeinsam mit den bereits vor einiger Zeit installierten Fenstern "Almosen geben" und "Was ihr für einen meiner geringsten Geschwister getan habt (Mt 25,40)" als achtem Motiv ermöglicht dieses neue Fenster eine dynamische Vorausschau eines faszinierenden Gesamtprogramms.

    Für vier Wochen ist die St. Elisabeth-Kirche eine Werkstatt.
    Für vier Wochen ist die St. Elisabeth-Kirche eine Werkstatt. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    "Glasfenster überschütten den Kirchenraum mit farbigem Licht. Licht, farblichtstrahlendes Licht der Fenster sind Botschaft und Verheißung", sagt Markus Lüpertz selbst. Und: "Engel betreten in diesem Licht die Erde und Mysterien und Visionen und besetzen das Haus Gottes." Für Pfarrer Lyer ist das ein österliches Geschehen und gibt ihm Impulse für die Verkündigung in der wöchentlichen Vorabendmesse.

    Geerdeter verfolgt Christoph Gatz den Fortschritt des Projektes. Der Architekt ist ein wesentlicher Motor der "Initiative Markus Lüpertz Fenster", bei dem auch die organisatorischen Fäden der Spender- und Sponsorensuche zusammenlaufen. Gatz verhehlt nicht gewisse Sorgen, die die beiden noch ausstehenden Fenster "Gefangene besuchen" und "Tote begraben" bereiten. Die dafür notwendigen Gelder sind noch nicht auf dem Konto.

    Das Kunstprojekt ist auf Spendengelder angewiesen

    Denn dieses ehrgeizige Kunstprojekt – verbunden mit Kosten in Höhe von 600 000 Euro – ist auf Stiftungen, Spender und Sponsoren angewiesen. In diese Summe fallen auch solche Arbeiten wie zum Beispiel der Ausbau der alten Wabenfenster, das Aufstellen der Außen- und Innengerüste oder der staubsichere Schutz der Orgel. Die Stadt Bamberg hat als Eigentümerin der Elisabethenkirche diese Aufgaben an die Initiative delegiert. Architekt Matthias Dietz hat die technische Aufsicht inne und fungiert als ein Bindeglied zwischen Stadt und den Ehrenamtlichen.

    Wenn die Corona-Pandemie es zulässt, sollen am 19. Juni die vier neuen Fenster offiziell enthüllt werden – im Beisein der Projekt-Schirmherren Oberbürgermeister Andreas Starke und Erzbischof Ludwig Schick. Ob Meister Lüpertz persönlich anwesend sein wird, "stellt er noch in den Raum", erklärt Christoph Gatz nach Telefongesprächen mit dem bildenden Künstler.

    Gleichwohl steht die Verbindung zwischen Markus Lüpertz und Bamberg auf einem festen Fundament. Rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag am 28. April gibt es als Geschenk nicht nur gleich vier Fenster, sondern auch ein Fässchen Schlenkerla-Bier und den legendären Leberkäs' aus der Dose. Gaben der "Initiative Markus Lüpertz Fenster", die Mitglied Johanne Scharnick im Berliner Atelier des Künstlers vorbeibringen wird.

    Wer das Projekt "Markus Lüpertz Fenster für St. Elisabeth" unterstützen möchte, kann sich an Christoph Gatz wenden: Tel.: (0951) 96627-20. Spendenkonto: Kontoinhaber Dompfarrstiftung-St. Elisabeth, Kennwort: Fenster St. Elisabeth, Sparkasse Bamberg, IBAN: DE93 7705 0000 0578 3423 70. Die Spende kann im Rahmen der Steuererklärung als Sonderausgabe berücksichtigt werden.

    Das Außengerüst kündet von intensiven Arbeiten. Erst müssen die alten Wabenfenster ausgebaut werden.
    Das Außengerüst kündet von intensiven Arbeiten. Erst müssen die alten Wabenfenster ausgebaut werden. Foto: Marion Krüger-Hundrup
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