Bei dem mit derzeit 430 Mitarbeitern größten Arbeitgeber Hofheims, der Firma Elso, war der Stadtrat am Mittwoch zu Gast.
Geschäftsführer Horst Kneuer informierte die Ratsmitglieder über die Produktpalette, die Geschichte und Eckdaten des Unternehmens, das im Jahr 1919 im baden-württembergischen Bietigheim von Gottlob Elbe mit fünf Mitarbeitern gegründet wurde.
Anfangs stellte man Dreh- und Frästeile in Lohnarbeit her. Im Jahr 1924 wurden Lenkungen für Last- und Personenwagen produziert. Im Jahr 1935 begann die Fertigung von Kugel- und Kreuzgelenkwellen für Fahrzeug- und Maschinenbau. 1951 übernahm Hans Elbe die Geschäftsleitung. Ab 1950 fertigte das Unternehmen Kardan-Gelenkwellen und kleine Doppelgelenkwellen für Schlepperlenkachsen.
1984 trat der heutige Unternehmenschef Gundram Elbe in das Unternehmen ein. Im Jahr 1973 wurde die Filiale Elso (Elbe und Sohn) Elbe GmbH & Co. KG in Hofheim mit damals 28 Mitarbeitern gegründet.
Seitdem ging es stetig bergauf. Im Jahr 1976 wurde die Produktion von Kugel- und Kreuzgelenken sowie die Härterei von Bietigheim-Bissingen nach Hofheim verlagert. 1977 erfolgte der Aufbau des Elso-Service mit der Einzelanfertigung und Reparatur von Kardan- und Gelenkwellen. Rund um die Uhr, an sieben Tagen der Woche, bietet die Firma seitdem einen Reparatur- und Ersatzteilservice in Hofheim an. Im Jahr 1990 baute Elso neu im Industriegebiet. Heute ist Elso mit 430 Mitarbeitern das größte Werk innerhalb der Elbe-Gruppe und erwirtschaftet rund 55 Millionen Euro jährlich.
Sieben Produktionsstandorte
Insgesamt beschäftigt die Elbe-Holding derzeit 1109 Mitarbeiter an sieben Produktionsstandorten in Deutschland, Ungarn, Italien, den USA und Brasilien und erzielte zuletzt einen Umsatz von 198,1 Millionen Euro.
Unter den rund 2500 Kunden sind Unternehmen wie BMW, Daimler, MAN, John Deere oder Caterpilar. Und auch in Sportwägen von Lamborghini oder Ferrari finden Elso-Teile ihren Platz.
Die größte Abteilung in Hofheim ist die Flansch-Fertigung, deren Leiter Alex Krapf ist, und die einen Jahresumsatz von 32 bis 36 Millionen generiert. Eine Stärke des Unternehmens sieht Geschäftsführer Kneuer in der Fertigungstiefe, die es erlaubt, auf alle Kundenwünsche einzugehen.
Nachwuchs im Fokus
Die Ausbildung kompetenter Nachwuchskräfte liegt ihm besonders am Herzen. Bisher wurden 167 Lehrlinge ausgebildet. Aktuell sind 17 Auszubildende beschäftigt, davon 14 im gewerblichen Bereich, zwei in der Logistik und einer im kaufmännischen Bereich. Das Unternehmen bietet auch die Möglichkeit eines dualen Studiums an. Für die Zukunft sieht Kneuer die Firma gut aufgestellt, auch wenn der Wettbewerbsdruck durch die Produktion in Niedriglohnländern wie Indien, China oder der Türkei zunehme.