Das Vorstands-Tandem der Diakonie Bamberg-Forchheim geht frohgemut in die Zukunft: Norbert Kern, seit 2007 geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Wohlfahrtsverbandes der evangelischen Kirche, freut sich auf den Ruhestand in absehbarer Zeit. Und Karl-Heinz Seib, seit 2014 zweiter Vorstand, auf die neue Aufgabe: In seiner März-Sitzung hat der Verwaltungsrat der Diakonie Bamberg-Forchheim entschieden, dass Seib ab April 2025 die Nachfolge von Kern antritt. Diesen sich abzeichnenden Wechsel an der Spitze gab Verwaltungsratsvorsitzender Dekan i.R. Günther Werner bekannt.
"Mit der Entscheidung für Karl-Heinz Seib setzt der Verwaltungsrat zwei klare Signale", sagte Werner. Das erste sei Kontinuität in einem der größten Diakonischen Werke in Bayern: "Angestoßenes soll innovativ weitergeführt werden." Das zweite Signal laute, die Herausforderungen wie Personalgewinnung und das Binden von Mitarbeitenden in Zeiten eines Fachkräftemangels zu meistern. Karl-Heinz Seibs Vorkenntnisse als Leiter der Personalverwaltung seit 2001 seien hier ein großer Pluspunkt, betonte Günther Werner.
Zahlen und Kostendruck im Blick
Gleichzeitig würden die finanziellen Rahmenbedingungen schwieriger, die Ausgaben teurer, die Gehälter höher, die Entscheidungen der Politik mit ihren Auswirkungen auf den sozialen Bereich immer gravierender. "Deshalb haben wir jemanden gesucht, der auch die Zahlen und den Kostendruck im Blick hat. Auch hier hat Herr Seib bereits Erfahrung", erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende. So fungiert der ausgebildete Betriebswirt zum Beispiel seit 2021 auch als Geschäftsführer der Caritas-Diakonie Schulträger, zu der die Ökumenische Berufsfachschule für Pflege Dr. Selma Graf in Bamberg gehört.
Birte Zgonine, Vorsitzende der Gesamt-Mitarbeitendenvertretung sowie in dieser Funktion Mitglied des Verwaltungsrats, würdigte die "sehr gute Zusammenarbeit von Personalvertretung mit dem Vorstand": "Die Leute kommen gern zur Arbeit", sagte Zgonine. Dass eine langjährige Führungskraft den Vorsitz übernehme, mit der bereits jetzt gut auf Augenhöhe zusammengearbeitet werde, "macht uns froh".
Für Seib, den Experten im Personalbereich, stehen die rund 1500 hauptamtlich Mitarbeitenden, mehr als 100 Auszubildenden und annähernd 300 Ehrenamtliche im Fokus. "Sie schaffen durch ihr Handeln die Werte in der Diakonie Bamberg-Forchheim und sind strategischer Erfolgsfaktor Nummer 1", sagte er über die Arbeit in den rund 50 Einrichtungen und Projekten für Kinder sowie Senioren und für Ratsuchende, Geflüchtete, psychisch erkrankte Menschen in der Stadt Bamberg sowie in den Landkreisen Bamberg, Forchheim und Haßberge. Seib sind laut eigener Aussage die Werte und das christliche Menschenbild des Verbandes besonders wichtig: "Wertschätzung, Nächstenliebe, Transparenz, Verantwortung und diakonisches Handeln begleiten uns, was sich auch in der Führung ausdrückt."
Bis zur offiziellen Stabübergabe im Jahr 2025 bewältigt Norbert Kern weiter das volle Arbeitspensum inklusive Eröffnung neuer Einrichtungen 2024. Er lässt anklingen, dass auch nach dem Wechsel im Vorstand "die Grundrichtung der Diakonie Bamberg-Forchheim bleibt". Und dass die ökumenische Zusammenarbeit mit dem katholischen Pendant Caritas "entscheidend und in vielen Bereichen sinnvoll ist. Diakonie und Caritas können zusammen etwas bewegen", ist sich der Vorstandsvorsitzende Kern sicher. "Norbert Kern ist als Gesicht und Außenminister der Diakonie in der Öffentlichkeit bekannt. Ich bin bisher der Innenminister", fasst Karl-Heinz Selb das bisherige Rollenverständnis im Vorstand zusammen.
