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Humprechtshausen: Weißtannen und Douglasien: Der "Brotbaum" Fichte ist ein Auslaufmodell

Humprechtshausen

Weißtannen und Douglasien: Der "Brotbaum" Fichte ist ein Auslaufmodell

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    Am Rügheimer Weg in Humprechtshausen ist das Stammholz der vom Käfer befallenen Fichten aus dem Gemeindewald von Riedbach bis zum Abtransport zwischengelagert.
    Am Rügheimer Weg in Humprechtshausen ist das Stammholz der vom Käfer befallenen Fichten aus dem Gemeindewald von Riedbach bis zum Abtransport zwischengelagert. Foto: Ulrich Kind

    Auch im abgelaufenen Forstbetriebsjahr stand der Kampf gegen den Borkenkäfer an erster Stelle im Gemeindewald der Riedbacher Ortsteile. Das berichtete der zuständige Revierförster Roland Henfling aus Königsberg bei seinem Bericht zum Zustand des Gemeindewaldes in der jüngsten Sitzung des Riedbacher Gemeinderates in Humprechtshausen.

    Hier hob er das Engagement der einzelnen Holzrechtlergruppen der Riedbacher Ortsteile und den 450-Euro-Arbeitskräften besonders hervor. Durch den Einsatz aller Beteiligten beim Ausräumen des vom Käfer befallenen Nadelbaumbestandes seien bis in den Frühsommer hinein die noch vorhandenen Nadelbaumwaldbestände der Gemeinde gerettet worden. Die im Forstbetriebsplan vorgesehenen Pflegemaßnahmen seien dadurch etwas vernachlässigt worden. Glücklicherweise konnten bei der Vermarktung des Fichtenholzes relativ gute Preise erzielt werden.

    Gemeindewald in Riedbach hat Zukunft

    Rückblickend betrachtet war nach dem Krieg die Fichte der "Brotbaum" der Waldbesitzer, erinnerte Henfling. Durch die Auswirkungen des Klimawandels und der Dürrejahre ab 2017 mit geringer Wasserversorgung kämpfen jetzt sogar die Buchen in ungünstigen Standorten um das Überleben. Die Fichte sei auf alle Fälle ein Auslaufmodell bei der Waldbewirtschaftung, stellte Henfling fest. Der seit über 20 Jahren laufende Schwerpunkt in Riedbach bei den Neuanpflanzungen der ehemaligen Fichtenflächen liegt bei einer guten Mischung aus Laubbäumen. Die Naturverjüngung und Jungpflanzen aus eigenen Bestand werden bevorzugt, die so neubestockten Flächen entwickeln sich gut. Als Ersatz für die Fichte kommen auch Weißtannen und Douglasien infrage.

    Der Gemeindewald in Riedbach sei gut aufgestellt und hat Zukunft, stellte Henfling fest. Zur diesjährigen Wertstammholzsubmission im Dezember in Sailershausen habe man Wertholzstämme im Gesamtvolumen von 116 Festmeter aufgelegt. Die Ergebnisse sind auch bei den Einnahmen der Holzverkäufe deutlich gestiegen. Bis zum 15. November verzeichnete die Gemeinde beim allgemeinen Stammholzverkauf bei den Einnahmen einen Betrag in Höhe von 122.571 Euro. Dazu kommen noch die Zuschüsse zu den waldbaulichen Maßnahmen der Waldnaturschutzprogramme (Biotopbäume und Spechtbäume) in Höhe von 52.863 Euro.

    Neue Baumkrankheiten breiten sich aus

    Die Ausgaben für die maschinelle Holzernte (Harvester), Holzrücken und händische Aufarbeitung stehen mit 74.522 Euro im Buch. Unterm Strich erzielte man bei der Bewirtschaftung des Gemeindewaldes bis Mitte November einen Betrag in Höhe von 101.232 Euro. Der vorgetragenen Waldjahresrechnung 2022 und dem Waldbetriebsplan 2023 wurde vom Gemeinderat die Zustimmung erteilt.

    In einem Kurzreferat informierte Forstoberrat Andreas Leyrer, stellvertretender Bereichsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt über die neu ausbreitenden Baumkrankheiten: Pilzbefall bei der Hainbuche, die Rußrindenkrankheit beim Bergahorn, zunehmende Trockenheitsschäden bei der Buche und der bekannten Schwammspinnerbefall der Eiche sowie den Sekundärschädlingen von stammholzbrütenden Insekten.

    Hier sei die Kommune in der Verkehrssicherungspflicht gefordert. Beim Bogenparcour in Mechenried machte Leyrer den Gemeinderat darauf aufmerksam, dass die Baumstämme von den Bogenpfeilen starke Schussnarben aufweisen, die bei einer späteren Vermarktung der Baumstämme eine Entwertung bringen. Hier sollte die Gemeinde um Abhilfe sorgen.

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