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ELTMANN: Wie der Pumuckl und ABBA einen Cocktail bilden

ELTMANN

Wie der Pumuckl und ABBA einen Cocktail bilden

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    Um den Nachwuchs braucht sich die „Sängerlust Eltmann“ anscheinend wirklich keine Gedanken machen; hier der Kinder- und Jugendchor unter Mara Leitner.
    Um den Nachwuchs braucht sich die „Sängerlust Eltmann“ anscheinend wirklich keine Gedanken machen; hier der Kinder- und Jugendchor unter Mara Leitner. Foto: Foto: Günther Geiling

    „Nun Freunde, lasst es euch einmal sagen: Gut, heute hier zu sein. Gut, euch zu sehen. Nur auf sich selbst gestellt zu überstehen, muss einsam werden und mit den Jahren auch an sich selbst zugrunde gehen.“ Mit diesem Ohrwurm hießen die über 150 Sängerinnen und Sänger der „Sängerlust Eltmann“ auf der Bühne und rund um die Stadthalle ihre vielen Besucher mit einem eindrucksvollen Auftakt zu ihrem Sommercocktail mit „Lieder an einem Sommerabend 2019“ willkommen. Acht Chöre und Gruppen boten einen vielfältigen Querschnitt aus ihrer Chorarbeit und ihrem großen Repertoire, der immer wieder von Beifall unterbrochen wurde.

    Wenn ein Traditionsverein zu einem Konzert einlädt, ist jeder Raum in Eltmann meist viel zu klein. Kein Wunder auch, denn die Aktivitäten dieses Gesangvereins sind seit vielen Jahren bekannt. Und welcher Gesangverein im Landkreis kann auch aus einem Fundus von acht verschiedenen Chören und Gesangsgruppen schöpfen – noch dazu aus jeder Altersgruppe vom Kinderchor „Wallburgspatzen“ bis hinauf zum „Männerchor“ mit über 80-jährigen Sängern.

    Ehrenvorstand Werner Singer nannte bei seiner Begrüßung den Text „Freunde, gut euch zu sehen“ auch keine Floskel. Die vielen Besucher zeigten den Sängern viel mehr, dass sie von einer guten Öffentlichkeit getragen würden, Bestätigung und Anerkennung zum Ausdruck gebracht werde und dass es sich lohne, weiter die Ziele der Musik zu pflegen. Dies sei für die Sänger eine riesige Motivation und mit der gemeinsamen Freude am Gesang wolle man immer etwas auf die Beine stellen. Lorenz Zettelmeier führte dann als Moderator kurzweilig durch den Abend.

    Das begann gleich sehr auffrischend mit den Wallburgspatzen, bei denen die Jüngsten mit vier Jahren schon „zwitschern“. Sie brachten unter ihrer Leiterin Sonja Wissmüller frischen Wind in die Stadthalle. Dabei ist es ja gar nicht so leicht, die Mädchen und Buben zu solchen Höchstleistungen zu bringen. Die erfahrene Erzieherin und langjährige Dirigentin für Kinder- und Jugendchöre Sonja Wissmüller hat dafür aber ihr eignes Rezept. „Einen Kinderchor zu leiten, bedeutet natürlich etwas ganz anderes als einen Erwachsenenchor. Die Kleinen sind immer voller Körpereinsatz, deswegen müssen bei ihnen Stimme und Körper immer eine Einheit ergeben. Es macht ihnen besonderen Spaß, wenn mit den Texten Bewegungen verbunden sind. Trotzdem betreibe ich auch Stimmbildung, denn sie müssen ja erst ihre eigene Stimme erkennen.“

    Nachwuchs gibt ein tolles Bild ab

    In diesem Jahr bot die Liedauswahl Gewähr dafür, dass alles zusammenpasste. Bekannt aus Film und Fernsehen sind beispielsweise „Hurra, Hurra, der Pumuckl ist da“. Da kam gleich Stimmung auf der Bühne auf – ebenso wenn „Biene Maja“ über die Bühne schwebte und auch noch Jim Knopf und sein Lokomotivführer das Abfahrtszeichen für das Lummerland gaben. In ihren entsprechenden Kostümen gaben die Kleinsten ein tolles Bild auf der Bühne ab und sie wurden auch mit einem extra Beifall verabschiedet.

    „Alles ist Musik. Wenn nichts mehr geht, fang ich an zu singen“ hörte man plötzlich beim „Tohuwabohu“ aus dem Jugendfilm Bibi & Tina, dem vom Teeniechor unter Mara Leitner noch das „Happy“ von Pharell Williams aus dem Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich II“ folgte und der Ohrwurm der Schüler „Schön ist es auf der Welt zu sein“ folgte.

    Der Frauenchor mit Dirigentin Clara Viering führte in die 80-er und 90-er Jahre zurück mit „Wunder geschehn“ und dem bekannten ABBA-Song „The winner takes it all“, bevor das Stück „I will follow him“ aus „Sister Act“ präsentiert wurde, bei dem Celine Göbhardt mit einem Solo aufwartete.

    Herzstück des Gesangvereins ist seit Jahren der Jugendchor „Cantarella“ unter Sonja Wissmüller, der 35 junge Leute zwischen 13 und 27 Jahren umfasst. Viele von ihnen sind schon seit acht Jahren dabei. Ihr Begeisterung hat nicht nachgelassen, sie schwärmen regelrecht davon, was sie weiter antreibt, dabei zu bleiben. Jan Rautner nennt den „großen Zusammenhalt und die gemeinsamen Ziele innerhalb der Gruppe.“ Er ist einer der sieben jungen Männer, die mitmischen und sich unter den Mädchen sehr wohlfühlen.

    Abteilungsleiterin Nadine Haus vergisst aber auch nicht die vielen anderen Aktivitäten, die zusammenschweißen und nennt gemeinsame Musicalaufführungen oder Fahrten zu Musicals, Probenwochenenden oder die „72 Stunden-Aktion“, wo man sich sogar eine eigene Hütte geschaffen habe. Mit „Colors of the wind“, „Say something“ und „Footloose“ zeigten sie ihr ganzes Können.

    Aus dem Chor „Cantarella“ hat sich das Gesangsquartett „Cantatett“ mit Sarah Scheuring, Katrin Münch, Angelina Oppelt und Ramona Hauck gebildet, das viel Anerkennung bekam für seine Beiträge „Don`t stop believ“, „Dancing Queen“ und „A thousand years“.

    Frauen schwingen den Taktstock

    Selbst bei den Dirigenten kann der Gesangverein aus dem Vollen schöpfen, darauf ist Sonja Wissmüller besonders stolz – alle alle Chöre werden von Frauen dirigiert. Die Damen-Gruppe „Sellawie“ verband Comedian mit Gesang und beschäftigte sich dabei mit der eigenen Figur bei „Cellulite“ und meinte auch „Schau doch net so beys“.

    Wer nicht regelmäßig, sondern immer nur auf ein Projekt wie den Liederabend proben will oder kann, für den gibt es inzwischen den „Projektchor“ unter Regina Huber, der sich mit „Fields of gold“, „Human“ und „True colors“ präsentierte und bei dem Peter Marosky und Regina Huber mit ihren Solostimmen hervortraten.

    Heute kann die Sängerlust Eltmann auf so viele aktive Gesangsgruppen blicken und war doch über viele Jahrzehnte ein reiner Männerchor. Auch wenn die Männer schon etwas in die Jahre gekommen sind, unterstrichen sie erneut, welches Klangvolumen von einem Männerchor ausgehen kann und dafür ist seit einiger Zeit Regina Huber verantwortlich.

    Zu Beginn sangen sie „The lion sleeps tonight“, dann folgte schon der Ohrwurm „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists, selbstbewusst hieß es dann noch „Männer mag man eben“.

    Musikalisch wurden die Chöre teilweise auch durch die Instrumentalisten Gisa Leitner (Klavier), Christian Leitner (Gitarre), Fred Söldner (Gitarre), Friedl Schwemmlein (Bass) und Hendrik Thielsch (Schlagzeug) begleitet, während Lukas Halpfer und sein Team für Licht und Ton sorgten.

    Kinder aus dem Teenie- und Jugendchor wurden auch für fünf- bis zehnjährige aktive Tätigkeit von stellvertretender Kreischorleiterin Irene Krätzig geehrt.

    Mit dem gemeinsamen Franken- und Eltmann-Lied gab es noch einen mächtigen Schlussakkord, dank der sommerlichen Temperaturen konnte der Abend im Amtsgerichtsgarten gemütlich ausklingen.

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