40.000 Quadratmeter Maisfeld. Dicht bewachsen mit meterhohen Pflanzen. Aber nicht ganz dicht. Schmale und breite Pfade führen durch den Dschungel. Sie bilden ein Maislabyrinth, gespickt mit lehrreichen Rätseln und vielen Hinweisen auf den Weg zurück zum Eingang. Und das Maislabyrinth befindet sich im Eberner Stadtteil Eyrichshof, ein paar Schritte nur vom Schloss entfernt, wo gerade erst das Rösler-Open-Air stattgefunden hat.
Geschaffen haben das Maislabyrinth Julia Bayer und Carsten Goldschmidt aus Pfarrweisach. Die beiden sind berufstätig und betreiben die Landwirtschaft nur im Nebenerwerb. Sie wollen nicht in Konkurrenz zu anderen Labyrinthen treten, sondern einfach die Region um Ebern ein wenig beleben.
GPS-Steuerung hat für richtige Aussaat des Mais gesorgt
Auf dem Acker am Radweg in Eyrichshof haben sie eine buschige Maissorte mit vielen Blättern ausgesät. Eine GPS-gesteuerte Maschine hat das Saatgut so ausgebracht, dass die künftigen Trampelpfade frei bleiben. Eine spätere Rodung der Wege wäre nicht möglich gewesen.

Auch so stecken mindestens eineinhalb Wochen Arbeit in dem Freizeitangebot für die ganze Familie. Wegweiser sind aufgestellt, an vielen Pflanzen hängen Markierungen, die den richtigen Weg zeigen. Auf einer Maismesslatte kann die eigene Körpergröße mit der Höhe der Maispflanzen verglichen werden. Liebevoll gestaltete Infotafeln stellen Quizfragen oder erklären die Feinheiten des Labyrinths.

Bald soll es auch Getränke vor Ort geben
Im Eingangsbereich gibt es einen Barfußpfad und eine Lounge aus Heuballen zum Ausruhen. Ein Pavillon schützt vor der Sonne. Fotohintergründe für Selfies vor und nach der Bewältigung der Aufgabe stehen bereit, eine Erdmiete zur Kühlung der Getränke wird noch ausgehoben. Dann können sich durstige Besucherinnen und Besucher vor Ort versorgen, ihre Brotzeit indes müssen sie selber mitbringen.

Hunde dürfen mit – aber nur an der Leine
Wie Julia Bayer auf Nachfrage der Redaktion erklärt, dürfen auch Hunde mit ins Labyrinth genommen werden, allerdings nur an der Leine. Dies gehört zu den Spielregeln im Irrgarten, die alle Neugierige auch im Eingangsbereich durchlesen können. Wenn es nicht gerade geregnet hat, der Boden also trocken ist, dann können Väter und Mütter durchaus auch einen Kinderwagen oder Buggy durch das Labyrinth schieben.

Das Labyrinth ist jederzeit zugänglich. Es wird kein Eintritt verlangt, aber eine Vertrauenskasse steht bereit, in die gerne ein kleiner Obolus zur Deckung der Unkosten eingeworfen werden kann. Sollte am Ende etwas übrig bleiben, wird das Geld einem guten Zweck zugeführt.

Aktuelle Informationen finden sich unter landwirtschaft_ebn auf Facebook und Instagram. Dort gibt es auch ein Gewinnspiel, bei dem fünf Käppis verlost werden. Am Sonntag, 18. August, wird zu einem Familientag mit Kinderschminken und Maiskolbenweitwurf eingeladen. Der Familientag geht von 11 bis 16 Uhr.
Ende September dürfte der Spaß sein Ende haben
Mitte bis Ende September hat das Vergnügen dann ein biologisches Ende. Der Mais wird geerntet und zur Körnergewinnung oder als Silage verwendet. Dann heißt es warten. Ein Feld darf nicht zwei Jahre hintereinander mit kräftezehrendem Mais bepflanzt werden. Vielleicht finden Julia Bayer und Carsten Goldschmidt dann einen anderen Acker, der ein neues naturnahes Freizeitvergnügen bieten kann.