Mit 4500 Zuschauern war das Konzert von Wincent Weiss und seiner Band am Samstag beim Rösler Open Air in Eyrichshof komplett ausverkauft. Hauptsächlich Teens und Twens füllten den Platz vor dem Schloss, aber auch alle anderen Altersklassen waren vertreten. Mit viel Gekreische der überwiegend weiblichen Fans wurde der sympathisch wirkende 26-jährige Sänger empfangen, als er die Bühne betrat. Dazu gab es Pyrotechnik und überdimensionale Luftschlangen aus Papier, die auf die Zuschauermenge niederfielen.
Der Titel des ersten Songs drückte mit „Kaum erwarten“ hervorragend aus, was wohl die eingefleischten Fans vor dem Auftritt gefühlt haben müssen. Bereits am Vorabend waren mit Anna, Sophia, Luisa, Annika und Nena fünf 18- bis 19-jährige Frauen in Eyrichshof eingetroffen und hatten ihr Lager vor der Einlasskontrolle aufgeschlagen. Ausgerüstet mit Luftmatratzen, Isomatten und Verpflegung verbrachten sie dort die Nacht, bis sich knapp 22 Stunden später die Tore öffneten. „Wir wollen ganz vorne dabei sein und die besten Plätze haben“, sagten die fünf, die schon bis zu 38 Konzerte von Wincent Weiss besucht haben. Bis in die frühen Morgenstunden gesellten sich noch weitere Einlassbegierige dazu, so dass dann schließlich rund 20 Frauen vor dem Eingang lagen. Aus ganz Deutschland kamen sie, selbst aus Köln, Braunschweig und Kiel waren sie angereist.
Mit Luftballons an die frische Luft
Mit viel Emotion brachte Wincent Weiss seine Songs dem Publikum nahe. „Hier mit Dir“, „Jemanden vermissen“, „Unter meiner Haut“ oder „Musik sein“ waren einige der Titel, die der mit dem „Echo“ ausgezeichneten Künstler präsentierte. In seinem Deutsch-Pop-Medleys waren dann auch Lieder wie „Cordula Grün“ dabei. Zusammen mit riesengroßen Luftballons, die in den Himmel stiegen, ging Wincent Weiss an die „Frische Luft“, wie der dabei gespielte Titel hieß.
Ganz im Vertrauen auf seine Fans schmiss sich der Mädchenschwarm ins Publikum und ließ sich auf Händen tragen. Erst nach unzähligen Selfies durfte er wieder zurück auf die Bühne. Von dort aus gab es auch viele selbstgemachte Fanplakate zu sehen mit Liebesbekundungen oder ähnlichem. Eine junge Frau hielt „Bier gegen Umarmung“ in die Höhe und hatte tatsächlich Erfolg. Wincent Weiss umarmte sie und erhielt dafür ein inzwischen warm gewordenes Bier.
Schwiegersohn gesucht
Den Wunsch eines Vaters, der auf einen Pappkarton „Lass mich Dein Schwiegervater werden“ geschrieben hatte, konnte er nicht erfüllen, bedankte sich aber augenzwinkernd für das Vertrauen. Für ein Kind, das am Konzerttag zehn Jahre alt wurde, war es ein besonderer Geburtstag: Irgendwie hatte der Singer-Songwriter davon erfahren und spazierte mitten in der Show durch die Menschenmenge zu dem Geburtstagskind und überreichte ein signiertes T-Shirt als Geschenk.
„Meine erste Probe mit der Band hatte ich in Haßfurt“, erzählte Wincent Weiss dem Publikum, als er seine musikalischen Mitstreiter vorstellte. Diese stammen alle aus der regional sehr bekannten Band „Mamas Lieblinge“. Florian Kettler aus Sand spielt in dieser Formation zusammen mit seinen Studienkollegen Benjamin Freibott aus Röthlein, Manfred Sauer aus Opferbaum und Manuel Weber aus München. Letzterer war es auch, durch den der Kontakt mit Wincent Weiss zustande kam, denn beide kannten sich vorher schon lange.
Mit einem „Danke, dass wir unseren Traum leben und für Euch spielen dürfen“, verabschiedete sich Wincent Weiss vom Publikum, nicht ohne sich vorher auch ausdrücklich bei der Freiwilligen Feuerwehr Eyrichshof und dem BRK-Rettungsdienst für ihre ehrenamtliche Arbeit beim Open Air zu bedanken.