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HAßFURT: Wohnungsbörse „Fair Mieten“: Eigentümer, bitte melden!

HAßFURT

Wohnungsbörse „Fair Mieten“: Eigentümer, bitte melden!

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    Integrationslotsin Sisa Zaby zeigt der Sachbearbeiterin von „Fair Mieten“, Sabine Wagner (rechts), die vom Umweltbildungszentrum (UBIZ) entwickelten Materialien. Mit denen werden Flüchtlinge in den Erstunterkünften vertraut gemacht. Es geht um Themen wie Mülltrennung, Heizung oder Energiesparen.
    Integrationslotsin Sisa Zaby zeigt der Sachbearbeiterin von „Fair Mieten“, Sabine Wagner (rechts), die vom Umweltbildungszentrum (UBIZ) entwickelten Materialien. Mit denen werden Flüchtlinge in den Erstunterkünften vertraut gemacht. Es geht um Themen wie Mülltrennung, Heizung oder Energiesparen. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    Als Sabine Wagner vor zwei Jahren die Arbeit in der Sozialen Wohnungsbörse „Fair Mieten“ des Caritasverbandes Haßberge aufnahm, wusste sie, dass das keine leichte Aufgabe ist. Wie stark sich ihr Tätigkeitsfeld entwickeln würde, ahnte sie aber wohl nicht. Suchten sozial Schwache im Landkreis bisher vorwiegend kleinere Wohnungen, sind heute von Flüchtlings-Familien eher große Wohnungen nachgefragt, weil die Familien wesentlich größer sind. An einem hat sich aber nichts geändert: Es gibt im Landkreis Haßberge viel mehr Wohneigentum als Mietwohnungen.

    Sabine Wagner ist keine Wohnungsmaklerin im eigentlichen Sinne. Sie versucht, Wohnungen aktiv zu akquirieren und bei den Vermietern Vorurteile abzubauen, Vertrauen zu schaffen. „Wenn die Eigentümer merken, da steht die Caritas dahinter – die Mieter werden auch beraten und begleitet –, ist es für viele leichter, auch an sozial Schwache oder anerkannte Asylanten zu vermieten“, erzählt sie.

    Eng arbeitete sie in den vergangenen Monaten auch mit Siza Zaby zusammen. Sie ist im Auftrag des Landratsamtes Integrationslotsin. Da mittlerweile viele Asylsuchende, vor allem aus Syrien, anerkannt sind, gelten sie in den dezentralen Unterkünften als Fehlbeleger. Wo die Mietverträge für die Unterkünfte auslaufen, bemüht man sich, dass die Eigentümer im Anschluss direkt mit den dort wohnenden Familien Mietverträge abschließen. „Da kennt man sich schon, meist funktioniert das sehr gut“, freut sich Zaby, denn der Bedarf sei groß.

    Zum Gespräch mit Sabine Wagner hat sie auch die Informationsmaterialien mitgebracht, die das Umweltbildungszentrum (UBIZ) zu den Themen Mülltrennung, Energiesparen, Heizen und Lüften in verschiedenen Sprachen gezielt für die Asylsuchenden erstellt hat. „Das sind natürlich Themen, mit denen man in Syrien oder Afghanistan wenig zu tun hat. Aber das wurde in den Unterkünften schon gut eingeübt, da müssen die Vermieter keine Angst haben“, erklärt Sisa Zaby.

    348 Wohnungssuchende haben im vergangenen Jahr persönlich bei „Fair Mieten“ vorgesprochen und nach preisgünstigem Wohnraum nachgefragt. Die größte Gruppe sind weiterhin die Alleinstehenden mit 162 Personen. Die Zahl der Flüchtlinge hat sich im vergangenen Jahr vervierfacht, und zwar von 40 im Jahr 2015 auf 160 im Jahr 2016. Doch das größte Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage herrscht immer noch bei den Alleinstehenden. Denn es gibt im Landkreis Haßberge faktisch keinen Markt für preisgünstige Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen. Fast hoffnungslos sei die Vermittlung von Alleinstehenden, so Sabine Wagner. Deshalb rät sie alleinstehenden Flüchtlingen zu Wohngemeinschaften, was mehrfach geklappt hat.

    Die meisten Menschen, die bei „Fair Mieten“ vorsprechen, bevorzugen Wohnungen in der Mainlinie, auch wegen der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Im vergangenen Jahr konnte Sabine Wagner 88 Personen beziehungsweise Familien eine Wohnung vermitteln.

    Sabine Wagner appelliert an alle Eigentümer von potenziellen Mietwohnungen oder Häusern, sich bei „Fair Mieten“ zu melden. Wenn jemand Bedenken habe, dass die Miete nicht regelmäßig gezahlt werde, könne auch vereinbart werden, dass diese direkt vom Jobcenter überwiesen werde. Sabine Wagner hat Verständnis dafür, dass manche Vermieter Bedenken haben bei manchen Wohnungssuchenden. Deshalb liegt ihr viel daran, das Kennenlernen im Vorfeld des Mietvertrages zu unterstützen. Manche Vermieter seien auch sehr sensibel für verschiedene Problemlagen, etwa für Flüchtlinge, aber auch für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Die Caritas vermittle aber auch Hilfe, die sich kümmere und begleite, sichert sie zu.

    Kontakt: Caritas-Beratungsstelle „Fair Mieten“, Tel. (0 95 21) 69 10, E-Mail swagner@caritas-hassberge.de

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