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RAUHENEBRACH: Zelten mitten im Wald erlaubt

RAUHENEBRACH

Zelten mitten im Wald erlaubt

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    Viel Spaß hatten die Viertklässler der Grundschule Rauhenebrach bei der Gestaltung des Trekkingplatzes bei Geusfeld.
    Viel Spaß hatten die Viertklässler der Grundschule Rauhenebrach bei der Gestaltung des Trekkingplatzes bei Geusfeld. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    Das „Trekkingerlebnis Steigerwald“ kann ab 1. August gebucht werden, die Übernachtungsplätze zwischen Oberschwappach und Geiselwind sind fast fertig. In den vergangenen Tagen legten sowohl die Rauhenebracher Grundschulkinder, als auch Sportmanagement-Studenten kräftig Hand an, um letzte Akzente zu setzen.

    Einer der Trekkingplätze befindet sich bei Geusfeld. Er ist einer der Plätze mit Minimalausstattung, sprich einer Feuerstelle und einem Plumpsklo-Häuschen. „Das Klo haben wir schon mal eingeweiht“, erklärte Erlebnispädagogin Uli Aumüller am Ende des „Arbeitseinsatzes“, den die vierte Klasse der Grundschule Rauhenebrach im Wald ableistete.

    Uli Aumüller und Lehrerin Katrin Remmele hatten mit den Kindern im Vorfeld ein Konzept entwickelt, wie sie den Trekkingplatz mit einem Thema versehen wollten. „Waldgeister und Traumfänger“ war das Ergebnis. Die Kinder machten sich vor Ort mit Feuereifer an die Arbeit, sammelten Waldmaterialien und bastelten Traumfänger, damit die künftigen Übernachtungsgäste schöne Träume haben. Gute Waldgeister postierten sie außerdem im gesamten Umgriff.

    Und ein Waldsofa hat der Platz jetzt auch: Aus Ästen, Laub und Moos entstand eine gemütliche Sitzgelegenheit, die die Kinder natürlich gleich auf ihre Tauglichkeit prüften. Ganz nebenbei lernten sie viel über den Wald, „mal genau hinzusehen oder -zuhören“ und am Ende öffnete Uli Aumüller ihre „Schatzkiste“ mit Funden aus dem Wald. Immer wieder findet sie Knochenreste, meist Schädel von Vögeln, Kleinsäugern oder auch mal einem Wildschwein. Zur Belohnung gab es natürlich eine Brotzeit und ein paar Spiele wie „Zapfen-Weitwurf“.

    Gleich an mehreren Plätzen waren die Studierenden der Ismaninger Hochschule aktiv, zu der auch der „Adventure Campus“ Treuchtlingen gehört. Hier studieren junge Leute berufsbegleitend Sportmanagement und Outdoor-Adventure. Die Einladung von Simon Tangerding, der das Trekkingerlebnis Steigerwald entwickelt hat, nahmen Professor Manuel Sand und zwölf Studierende gerne an. Tangerding stellte der Gruppe zunächst in Rauhenebrach die Konzeption vor, Ulrich Mergner erläuterte dazu das Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Ebrach und warum sich die Staatsforsten in diesem Projekt so engagieren. Es gehe darum, Menschen in engen Kontakt mit der Natur zu bringen und den sanften Tourismus zu stärken, erklärte er.

    Dann steuerte die Gruppe verschiedene Plätze an, sah am Standort Pfaffenwiese eine Luxus-Ausstattung, baute am Hainach zusammen mit dem Förster Laubhütten und erfuhr Wichtiges über die Rettungskette im Forst. Sehr beeindruckt zeigten sich die jungen Menschen von einem Sportparcours im Wald, den Jugendliche der Jugendhilfe Pfaffendorf angelegt haben.

    Zwischen Sand und Oberschwappach entsteht ein Trekkingplatz zum Thema „Kelten“. Hier war die letzte Station der Studenten – und auch ihr Übernachtungsplatz. Der Platz wird etwas ganz Besonderes, denn hier wird es in wenigen Wochen auch einen Kelten-Ofen geben, in dem Originalrezepte nachgekocht werden können. Einen Pavillon haben die Forstleute fast fertig, die Studierenden erledigten noch einige Restarbeiten und stellten dann ihre Zelte auf. Trotz des Studiengangs Outdoor-Adventure mussten die meisten eingestehen, dass diese Zelte bisher eigentlich nur bei Musikfestivals zum Einsatz kamen. Die Übernachtung am Trekkingplatz und der Kampf mit der Natur – hier vor allem in Form von „Monster-Schnaken“ war für die Gruppe eine besondere Erfahrung.

    „Das Konzept ist großartig“, so Professor Sand, „die Möglichkeit, mitten im Wald zu übernachten, gibt es ja sonst nicht.“ Grundsätzlich ist es verboten, im Wald zu zelten oder gar Feuer zu machen. Manuel Sand ist überzeugt, dass viele Natur-Wanderer dieses Angebot nutzen werden. Das Konzept umfasst zehn Plätze bei Oberschwappach, Michelau im Steigerwald, Neuschleichach, Theinheim, Geusfeld, bei Ebrach, Burgebrach und Geiselwind. Sie bieten ein Plumpsklo und eine Feuerstelle, ein paar einfache Sitzgelegenheiten und Platz, um Zelte aufzustellen. Maximal zehn Personen können an einem solchen Platz übernachten – und zwar nur eine Nacht. Die Touren und alle weiteren Informationen bieten eine Homepage und eine App, die spätestens am 1. August zur Verfügung stehen, ab dann kann auch gebucht werden.

    Die Kosten belaufen sich auf 4,80 Euro pro Nacht und Person. Wer nicht bucht, für den gilt auch die Ausnahmegenehmigung für Zelten und Feuermachen der Naturschutzbehörden nicht, der macht sich also strafbar.

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