Über sieben Stunden dauerte es am Freitag, bis eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe des Kitzinger Flugplatzes unschädlich gemacht werde konnte. Bei den derzeit laufenden Arbeiten für den Abwasserkanal von Großlangheim zur Kitzinger Kläranlage hatte man von Anfang mit einem möglichen Bombenfund gerechnet.
Das Gelände an der Straße von Kitzingen nach Großlangheim wurde ab 1918 als Militärgebiet genutzt. Im Zweiten Weltkrieg war vor allem der Flugplatz Ziel von Luftangriffen der alliierten Streitkräfte. Die Folgen wirken sich bis heute aus.
Am Donnerstag hatte es zunächst einen Verdachtsmoment gegeben, der sich dann am Freitagmittag bestätigte: In vier Metern Tiefe liegt eine Bombe. Genauer: Eine 120-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Blindgänger befand sich bei der östlichen Einfahrt ins Gewerbegebiet ConneKT.
600 Meter Sperrzone
Die angrenzende Staatsstraße nach Großlangheim musste ebenso gesperrt werden wie ein vorbeiführender Radweg. Der angeforderte Kampfmittelräumdienst nahm am Freitag dann bald die Hoffnung auf ein schnelles Ende: Wie sich herausstellte, konnte die Bombe nicht entschärft werden, da sich an ihr ein gefährlicher chemischer Langzeitzünder befand.
Zunächst wurde am frühen Nachmittag im Umkreis von 400 Metern eine Sperrzone eingerichtet, die gegen 15 Uhr bis zu 600 Meter erweitert wurde. Mussten bis dahin nur der Flugverkehr am angrenzenden Flugplatz, einige ansässige Firmengebäude sowie ein kleineres landwirtschaftliches Anwesen evakuiert werden, stand nun auch fest, dass ein Großlager der Firma Schaeffler geräumt werden musste.
Spezialisten angefordert
Eine zwischenzeitlich angedachte Evakuierung am Ortsrand von Großlangheim wurde im Laufe des Nachmittags wieder verworfen. Wegen des größeren Sicherheitskreises zog die Einsatzzentrale in das Kitzinger Feuerwehrhaus um. Nachdem klar war, dass die Bombe gesprengt werden muss, wurden im Laufe des Nachmittags auch Spezialisten der Berufsfeuerwehr Nürnberg angefordert.
Hier wurde die Bombe gefunden:
Das weitere Vorgehen: Um die Detonation zu dämpfen, kam erst Stroh in die Grube, danach füllte die Großlangheimer Feuerwehr mit Wasser auf und schließlich wurde alles mit Sand zugeschüttet.

Nach Aussage des Sprengmeisters erfolgte die kontrollierte Sprengung noch am Freitag gegen 19.30 Uhr. Die Aktion sei „planmäßig und erfolgreich verlaufen“, hieß es dazu von der Polizei.