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Marktsteft: 25 Jahre lang "rumgedoktert": Marktsteft hat jetzt einen Bauhof

Marktsteft

25 Jahre lang "rumgedoktert": Marktsteft hat jetzt einen Bauhof

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    Jürgen Haag übergibt symbolisch den Schlüssel für den neuen Marktstefter Bauhof.
    Jürgen Haag übergibt symbolisch den Schlüssel für den neuen Marktstefter Bauhof. Foto: Robert Haass

    Lange Jahre wurde der Bauhof der Stadt Marktsteft von politischer Seite stiefmütterlich behandelt. Kürzlich hat sich das geändert. Da wurde der Bauhof der Stadt feierlich eingeweiht. Dass gleichzeitig die Heizanlage eines Nahwärmenetzes auf gleichem Grundstück ebenfalls offiziell eröffnet wurde, hängt eng zusammen.

    Das ehemalige Feuerwehraus, eine Scheune in der Markbreiter Straße, der Alte Hafen und zum Teil sogar die Mehrzweckhalle: In all diesen Orten waren Maschinen, Teile und Material des Bauhofs der Stadt untergebracht, wie Bauhofleiter Wolfgang Seitz dieser Redaktion gegenüber erzählte. Er selber musste seine Verwaltungstätigkeiten mal im Rathaus, mal im Schiedsrichterbüro der Mehrzweckhalle und oft genug in seinem Einsatzfahrzeug erledigen. Sozialräume für die Mitarbeiter? Fehlanzeige. Toiletten? Nur für die Mitarbeiter, die einen Schlüssel zur Halle hatten. Duschen für die zwei Voll- und fünf Teilzeitmitarbeiter der Stadt? Zu Hause.

    Und jetzt: Eine große luftige Halle, Duschen, Toiletten, Waschbecken, ein Büro für den Leiter. Auf gut 500 Quadratmeter ist genügend Raum, vom Kommunalschlepper bis zur Schneeschaufel oder dem Straßenbesen alles geordnet unterzubringen. Da ist plötzlich Platz, auch mal morgens eine Besprechung unter den Mitarbeitern abzuhalten. Wolfgang Seitz zeigt sich sichtlich zufrieden.

    Es hat wohl nie so richtig gepasst

    "25 Jahre lang haben wir daran rumgedoktert", sagte Bürgermeister Thomas Reichert in seiner Begrüßung der vielen Gäste, die nicht nur zur Einweihung des Bauhofs gekommen waren. Zwar wurde schon früh die Notwendigkeit für einen eigenen Bauhof der Stadt erkannt, es hat aber wohl nie so richtig gepasst. Trotzdem drückte die soziale Verantwortung für die Mitarbeiter immer. Alternativen in der Stadt wurden immer wieder verworfen, da sie nicht zukunftsfähig waren.

    Und da kommt dann der direkte Nachbar des Bauhofs ins Spiel, Jürgen Haag, der das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Vogel kaufte und jetzt entwickelt. Da gehört das Heizhaus des Nahwärmenetzes ebenso dazu, wie der daneben gelgene Bauhof, ein noch in Planung befindliches Seniorenzentrum und weiter in Richtung Marktbreiter Straße ein Mischgebiet für Wohnen und Gewerbe.

    Und für den Bauhof machte Haag der Stadt ein wohl kaum ablehnbares Angebot: Er baut weitgehend nach den Wünschen der Stadt den Bauhof und vermietet diesen dann langfristig zu einem "sehr günstigen Mietzins", wie Reichert sagte. Nach zehn Jahren hat die Stadt dann eine erste Kaufoption. Damit konnte sich die Stadt einen Bauhof außerhalb des bewohnten Bereichs, also ohne Nachbarn zu stören, leisten und das alles innerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten.

    Beheizt wird der Hauptkessel mit Hackschnitzeln

    Das Nahwärmezentrum selber sollte ursprünglich die beiden Betriebe der Brüder Haag beheizen. Dazu kommt nun der Bauhof als unmittelbarer Nachbar, die nahe gelegene Mehrzweckhalle, der Kindergarten und die Schule. Darüber hinaus haben etliche Firmen im Gewerbegebiet Traugraben die Chance ergriffen, auf eine eigene Heizanlage zu verzichten. Künftig sollen weitere Betriebe im neuen Gewerbegebiet Marktbreiter Straße und auch die noch zu bauenden Einheiten auf dem Vogelgelände dazu kommen.

    Beheizt wird der Hauptkessel mit Hackschnitzeln. Das Holz ist regional, von der Forstbetriebsgemeinschaft Iphofen und aus dem städtischen Wald bei Michelfeld. Im Endausbau soll die Anlage eine Leistung von 950 Kilowatt haben. Den kirchlichen Segen für die beiden Einheiten gaben die Geistlichen Peter Stier und Adam Possmayer. Im Anschluss an die Eröffnung konnten Interessierte den Bauhof, die Nahwärmeanlage und die nahe gelegenen Firmen Haag besichtigen.

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