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Mainfrankenpark: 25 Jahre Mainfrankenpark an der A3: Große Träume, eine Insolvenz, viele Arbeitsplätze – und ein Besuch von Joe Cocker

Mainfrankenpark

25 Jahre Mainfrankenpark an der A3: Große Träume, eine Insolvenz, viele Arbeitsplätze – und ein Besuch von Joe Cocker

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    Das Imax im Mainfrankenpark im Jahr 1999 im Rohbau. Im Vordergrund die Kuppel, die später auf das Beton-Ei gehoben wurde.
    Das Imax im Mainfrankenpark im Jahr 1999 im Rohbau. Im Vordergrund die Kuppel, die später auf das Beton-Ei gehoben wurde. Foto: Frank Weichhan

    Äcker. Mehr war da nicht. Aber: Die Äcker lagen zwischen der A 3 und der früheren B22. Und gut erreichbar vor den Toren Würzburgs. Ein Unternehmer begann, seinen Traum vom Mainfrankenpark zu leben.

    Das Projekt scheiterte zwar fünf Jahre später, der Park aber blieb und wurde immer mehr zu einem wirtschaftlichen Faktor für die Stadt Dettelbach. Ein Blick auf das Geburtstagskind.

    Wie sahen im Mainfrankenpark die Anfänge aus?

    Am Anfang waren Äcker. Mit der zügigen Erschließung ging es dann 1997 los. Der Mainfrankenpark samt eigener Kläranlage und eigener Energieversorgung war um die Jahrtausendwende eine Sensation. Was da 1999 aus dem Boden gestampft wurde, war der wohl erste von privater Hand errichtete Gewerbepark in Deutschland.

    Die Disco Capitol zog in den Anfangsjahren an den Wochenenden Tausende von Besuchern an – und wurde zur Institution.
    Die Disco Capitol zog in den Anfangsjahren an den Wochenenden Tausende von Besuchern an – und wurde zur Institution. Foto: Norbert Schwarzott, Archiv

    Zunächst verschaffte sich der Mainfrankenpark als Spaßpark einen Ruf: Im Mittelpunkt standen das Großraumkino Cineworld mit unglaublichen 750.000 Besuchern im ersten Jahr. Als Wahrzeichen ragte das Beton-Ei heraus, in dem sich seit Mitte Dezember 2000 ein Imax-Kino mit 18 Meter hoher Leinwand befand. Dazu die Großraumdisco Capitol, in der sich an den Wochenenden schon mal bis zu 10.000 Besucher tummelten. Zudem siedelte sich ein gutes Dutzend Betriebe an, die Zahl der Arbeitsplätze wuchs auf über 500.

    Wie sieht der Mainfrankenpark heute aus?

    Der Event- und Erlebnischarakter ist immer noch da. Inzwischen machen aber um die 40 Firmen verschiedenster Branchen das 35 Hektar große Areal zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Zuletzt machte der Park sogar bis zu 50 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen der Stadt aus, wie Bürgermeister Matthias Bielek auf Anfrage betont.

    Der Mainfrankenpark habe "eine große Bedeutung", die Arbeitsplätze seien "wichtig für Stadt und Region". Eine weitere Stärke: "Es ist ein Gewerbegebiet, das kein Wohngebiet durch Verkehr belastet", so der Dettelbacher Bürgermeister.

    Was ließ den Mainfrankenpark so erfolgreich werden?

    Die Besuchermassen wurden zunächst vor allem von dem Großraumkino angezogen. Gestartet wurde mit "James Bond - Die Welt ist nicht genug". Das Cineworld zählte in den ersten Jahren zu den zehn erfolgreichsten Kinos in Deutschland und erlebte viele Starbesuche. Laut Betreiber ist das Cineworld bis heute das größte Multiplex-Kino in Mainfranken.

    Nicht so gut erging es dem Wahrzeichen nebenan: Das Imax, einst auch Firmensitz des Gründers, überlebte nicht lange. Später fungierte das Ei als Bürogebäude. Im Moment steht es wieder leer, die Zukunft ist derzeit völlig unklar.

    Wie geriet der Park in Schieflage?

    Der Gründer und Geschäftsführer des Parks hatte Großes vor – von einem Raumfahrtmuseum, einer Konzerthalle und einem Spaßbad war die Rede. Durch die günstige Lage an den zwei Autobahnen A 3 und A 7 schien vieles möglich, jährlich konnte man von bis zu 1,5 Millionen Besuchern ausgehen. Das Aus kam 2004: Der Investor hatte sich übernommen, musste Insolvenz anmelden und landete am Ende sogar vor Gericht.

    Danach übernahm die Stadt Dettelbach das Kommando. Der Mainfrankenpark wurde (fast) zu einem normalen Industriegebiet – und zum zehnten Dettelbacher Ortsteil. Zuletzt hatte der private Betreiber ENBW Mainfrankenpark GmbH die Wasserver- und entsorgung aufgegeben, auch dafür zeichnet die Stadt nunmehr verantwortlich. 

    Was ist aus den Erweiterungsplänen geworden?

    Immer wieder mal war von einem zweiten Mainfrankenpark bzw. einer Erweiterung die Rede. Passiert ist indes nie etwas. Von den verschiedenen Überlegungen kam nichts in der Realität an. Zuletzt hatte die Gemeinde Biebelried einen "Gewerbegebiet Mainfrankenpark Süd" ins Auge gefasst, was inzwischen aber auch wieder eingeschlafen ist.

    Der Mainfrankenpark aus der Luft im Jahr 2009.
    Der Mainfrankenpark aus der Luft im Jahr 2009. Foto: Thomas Obermeier

    Wie wurde der Mainfrankenpark zur Bühne großer Open Airs?

    Zwei große Open Airs gingen im Mainfrankenpark über die Bühne. Im Juli 2002 kamen 10.000 Besucher, um die Antenne-Bayern-Sommernacht zu erleben. Die Stars des Abends waren O-Town, Reamonn, Vanessa Amorosi und Joe Cocker.

    Juli 2002: 10.000 Fans kommen zum Open-Air in den Mainfrankenpark. Am Start neben O-Town waren Reamonn, Vanessa Amorosi und Joe Cocker.
    Juli 2002: 10.000 Fans kommen zum Open-Air in den Mainfrankenpark. Am Start neben O-Town waren Reamonn, Vanessa Amorosi und Joe Cocker. Foto: Norbert Schwarzott

    Im November 2015 kam der irische Sänger Rea Garvey solo zu einem Quickie-Konzert in den Mainfrankenpark – und begeisterte 800 handverlesene Fans, die zu "Frankens erste Pendlerparty" von Radio Gong eingeladen waren.

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