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Kitzingen: 7 Tipps für einen guten Start ins Gartenjahr: Was auch bei Trockenheit gedeiht – und welches Zauberwort hilft

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7 Tipps für einen guten Start ins Gartenjahr: Was auch bei Trockenheit gedeiht – und welches Zauberwort hilft

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    Hobbygärtnern juckt es schon in den Fingern: Wann kann es endlich losgehen mit der Gartenarbeit? Marianne Scheu-Helgert,  Bereichsleiterin an der Bayerischen Gartenakademie der LWG in Veitshöchheim, weiß die Antwort und hat viele Tipps zum Anbau neuer Trendsorten.
    Hobbygärtnern juckt es schon in den Fingern: Wann kann es endlich losgehen mit der Gartenarbeit? Marianne Scheu-Helgert,  Bereichsleiterin an der Bayerischen Gartenakademie der LWG in Veitshöchheim, weiß die Antwort und hat viele Tipps zum Anbau neuer Trendsorten. Foto: Johannes Kiefer

    Gemüse aus dem eigenen Garten? Tomaten, Zucchini, Gurken und Paprika gehören zu den beliebtesten selbst angebauten Sorten. Doch sie brauchen für eine reiche Ernte viel Wasser – und die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es längst nicht immer genug regnet, um die Pflanzen zu versorgen. "Es kann im Sommer mühsam werden mit dem Anbau", weiß Marianne Scheu-Helgert, Bereichsleiterin an der Bayerischen Gartenakademie der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.

    Ganz verschwinden müssen die "Sonnenkinder des Südens" aus den Hausgärten deshalb nicht, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken, was Neues im Gemüsegarten wachsen könnte und wie sich den Klimaveränderungen beim Anbau begegnen lässt. "Wir haben den Herbst als neue Jahreszeit geschenkt bekommen", sagt Scheu-Helgert. Vieles wachse und gedeihe dann, ohne dass der Gärtner sich allzu viel kümmern muss. Den Herbst nutzen, lautet ihre zweite Botschaft. Und die erste? "Früh anfangen!"

    1. Tipp: Früh ins Gartenjahr starten und dem Unkraut zuvorkommen

    Schild an einer Gartentür: " Unkraut zu verkaufen – Wegen hoher Nachfrage nur an Selbstpflücker"
    Schild an einer Gartentür: " Unkraut zu verkaufen – Wegen hoher Nachfrage nur an Selbstpflücker" Foto: Karlheinz Haase

    Durch den Klimawandel beginnt das Gartenjahr früher als sonst. "Man kann schon bis zum Beginn der trockenen Jahreszeit einiges an Ernte einfahren", sagt Marianne Scheu-Helgert. Erbsen, Möhren, Salate oder Kohlrabi zum Beispiel.  Bei der Vorbereitung des Anbaus sollte der Boden im Frühjahr auf keinen Fall umgegraben, sondern nur eingeebnet und mit dem Rechen glattgezogen werden. Eventuelle vorhandene Gründüngung nur herausreißen.

    Los geht es, "sobald der Boden krümelig wird", also beim Rechen nicht mehr an den Zinken hängen bleibt. Klebt die Erde noch, lieber ein paar Tage warten. Sprießen aber schon die ersten Unkräuter, ist es höchste Zeit, mit dem Anbau zu beginnen.

    2. Tipp: Vlies bereithalten für Frostnächte

    Eine Vliesabdeckung schützt die jungen Pflanzen, wenn es nochmal kälter wird.
    Eine Vliesabdeckung schützt die jungen Pflanzen, wenn es nochmal kälter wird. Foto: Christine Scherer, LWG

    Gemüsegärtner haben gegenüber Obstgärtnern mit Bäumen eine Vorteil: Sie können ihre Pflanzen mit Vlies vor der Kälte schützen. Gerade Anfang Mai kommt es immer wieder zu Frostnächten, die kleine Pflanzen empfindlich schädigen und damit die Ernte gefährden können. Deshalb: Auf den Wetterbericht achten und bei drohenden Minusgraden ein Vlies über die Beete decken.

    3. Tipp: Pflanzen vorziehen auf der Fensterbank

    Hobbygärtner können nicht nur Gurkenpflanzen (im Bild) auf der Fensterbank vorziehen.
    Hobbygärtner können nicht nur Gurkenpflanzen (im Bild) auf der Fensterbank vorziehen. Foto: Anand Anders

    Wärmebedürftige Pflanzen sollten erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden. Etwa sechs Wochen vorher können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner damit beginnen, die Pflanzen zum Beispiel auf der Fensterbank vorzuziehen. Zu diesen wärmebedürftigen Pflanzen gehören nicht nur Tomaten, Gurken und Paprika, sondern beispielsweise auch Edamame - Gemüsesoja.

    4. Tipp: Mulchen ist das neue Zauberwort bei Trockenheit

    Rasenschnitt kann man auch trocknen und dann im Sommer zum Mulchen nutzen.
    Rasenschnitt kann man auch trocknen und dann im Sommer zum Mulchen nutzen. Foto: Lara Meissner

    Trotz der zunehmenden Trockenheit muss man im Garten nicht ganz auf wasserbedürftige Pflanzen verzichten. Es gibt Trick, wie man beim Anbau Wasser sparen kann. "Mulchen ist das neue Zauberwort", sagt Marianne Scheu-Helgert. Sie rät, den Rasenschnitt im Frühjahr zunächst liegen und trocken zu lassen, dann zu verpacken und im Sommer den Boden über den wasserbedürftigen Pflanzen zu bedecken. So lässt sich die Verdunstung verringern. "Aber man muss darauf achten, dass keine Saat am Rasen ist."

    5. Tipp: Süßkartoffeln lassen sich besser lagern als Kartoffeln

    Süßkartoffeln kann man nicht direkt nach der Ernte essen, sie brauchen eine Nachreifephase.
    Süßkartoffeln kann man nicht direkt nach der Ernte essen, sie brauchen eine Nachreifephase. Foto: Christine Scherer, LWG

    Frühkartoffeln können ab April ins Beet. Dabei eine Fläche wählen, auf der in den letzten zwei, drei Jahren keine Kartoffeln gewachsen sind. Am besten nicht zu viele Kartoffeln pflanzen, weil die Lagerung zuhause nicht einfach ist, sie keimen schnell.

    Eine Alternative sind Süßkartoffeln: "Schon im März Biosüßkartoffeln besorgen und in eine Schale mit feuchter Erde legen, an eine Stelle mit über 20 Grad", rät die Gartenfachfrau. Etwa drei Wochen tut sich nichts, dann treiben die Süßkartoffeln aus, die Stecklinge wachsen. Ende Mai/Anfang Juni werden die Stecklinge dann ausgepflanzt.

    Die Blätter der Süßkartoffel lassen sich wie Spinat verwenden.
    Die Blätter der Süßkartoffel lassen sich wie Spinat verwenden. Foto: Christine Scherer/LWG

    Nach der Ernte die Süßkartoffeln nicht gleich essen, sondern mindestens zwei Wochen warten: "Die brauchen eine Nachreifephase." Süßkartoffeln lassen sich problemlos im Wohnungskeller lagern. Im Gegensatz zu Kartoffeln ist bei Süßkartoffeln auch das Blätterkleid essbar. "Man kann es wie Spinat verwenden." 

    6. Tipp: Trendsorten wie Edamame, Flowersprouts oder Yacon pflanzen

    Der Anbau von Edamame (Gemüsesoja) funktioniert im Landkreis Kitzingen mit seinem Weinbauklima sehr gut.
    Der Anbau von Edamame (Gemüsesoja) funktioniert im Landkreis Kitzingen mit seinem Weinbauklima sehr gut. Foto: Marianne Scheu-Helgert, LWG

    Edamame: Der Gemüsesoja ist eine der Trendsorten, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommt und neue Perspektiven in Garten und Küche bietet. Edamame wird im Topf vorgezogen und im Juni ausgepflanzt. Die Körner wachsen in Schoten und müssen wie Erbsen herausgepult werden. Sie sind etwa so groß wie Erdnüsse, geerntet wird im August/September, und zwar wenn das Korn ausgewachsen, aber noch weich ist.

    "Edamame passt gut in Eintöpfe oder asiatische Gerichte", findet Marianne Scheu-Helgert. Dass Gemüsesoja gut mit dem heimischen Weinbauklima zurechtkommt, ist nicht der einzige Vorteil. Es düngt sich auch praktisch selbst und liefert in der Ernährung wertvolles Eiweiß. Den Geschmack beschreibt die Gartenexpertin als "nicht penetrant bohnig", sondern weich und mild. "Das mag fast jeder."

    Flowersprouts/Kohlröschen sind eine Spielart des Rosenkohl und gehören zu den Herbstkulturen.
    Flowersprouts/Kohlröschen sind eine Spielart des Rosenkohl und gehören zu den Herbstkulturen. Foto: Christine Scherer, LWG

    Flowersprouts: Die Kohlröschen sind eine Spielart des Rosenkohl, allerdings aufgrund der offenen Knospen noch feiner. Sie werden im Juni/Juli gepflanzt, und sind sie erst mal durch den trockenen August gebracht, werden sie ab September zum Selbstläufer, der Gärtner muss sich nicht mehr allzu viel kümmern. Kohlröschen schmecken in der Pfanne angebraten mit Ei oder in chinesischen Gerichten.

    Der Geschmack von Yacon ist süßlich und erinnert an die Birne.
    Der Geschmack von Yacon ist süßlich und erinnert an die Birne. Foto: Christine Scherer/LWG

    Yacon: Die pflegeleichte Inkawurzel hat eine große, fleischige Knolle. Die Stecklinge werden im April ausgepflanzt, die Ernte erfolgt ab Mitte Oktober. Wie die Süßkartoffel braucht sie nach der Ernte eine Nachreifephase von etwa 14 Tagen, um ihren Geschmack zu entwickeln. Der ist süßlich und geht Richtung Birne.

    7. Tipp: Bei der Planung des Gartenjahrs den "neuen" Herbst nicht vergessen

    Pak Choi ist ein Verwandter des Chinakohls und wird gern in der asiatischen Küche verwendet.
    Pak Choi ist ein Verwandter des Chinakohls und wird gern in der asiatischen Küche verwendet. Foto: Christine Scherer, LWG

    Durch die Klimaveränderungen gibt es seit einigen Jahren einen langen Herbst, den sich Hobbygärtner zu Nutze machen können. So gelingt beispielsweise Pak Choi auch dann noch, wenn man ihn im September anpflanzt, nach sechs bis acht Wochen lassen sich die Blätter ernten. Die Kohlpflanze gehört ebenfalls zu den neuen Gemüsesorten, die Marianne Scheu-Helgert sehr schätzt. Falls es kalt wird, schützt ein Vlies die Pflanzen.

    Online-Vortrag mit nützlichen TippsNoch mehr Informationen, Tipps und Tricks gibt es beim Online-Vortrag von Marianne Scheu-Helgert, zu dem das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) Kitzingen-Würzburg, der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung Kitzingen (vlf) und die LWG Veitshöchheim für Donnerstag, 9. März, um 18 Uhr einladen. Auch Fragen werden an diesem Abend beantwortet. Anmeldung bis 7. März per E-Mail an: poststelle@aelf-kw.bayern.deQuelle: AELF KT/WÜ

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