Läuft alles nach Plan, dann rollen ab Sommer nächsten Jahrs die Baufahrzeuge zur Dorferneuerung in Stadelschwarzach. In seiner Sitzung fasste der Prichsenstädter Stadtrat dazu erneut einen Grundsatzbeschluss, weil dieser von Seiten der Behörden wegen der Aufnahme in das ELER-Förderprogramm des Freistaats gefordert wurde. Bürgermeister René Schlehr erläuterte, dass die Anträge dazu bis Ende Oktober vorliegen müssen.
Seit über zehn Jahren wird die Erneuerung der Ortsdurchfahrt geplant
Von Seiten der Stadt sei alles so weit vorbereitet, es fehlte lediglich noch ein grundsätzlicher Beschluss, so Schlehr. Er hatte den Zeitplan im Blick. Bis Mitte oder Ende Dezember erwarte man das Eintreffen des Förderbescheids, dann müsse sofort die Ausschreibung raus. Der Baubeginn sei für Anfang des zweiten Quartals 2025 anvisiert. "Das ist sportlich, aber das Ingenieurbüro meinte, das es geht", sagte der Bürgermeister. Er will noch in den nächsten Wochen eine Versammlung mit den Zuständigen in Stadelschwarzach anberaumen, um manches abzusprechen.
Die Eckdaten zu dem seit mehr als zehn Jahren vorbereiteten Großprojekt stehen längst. Für die als "Erneuerung der Ortsdurchfahrt Bundesstraße 22", einschließlich der Sanierung der darin befindlichen Kanäle, firmierende Maßnahme sind Kosten von rund 13 Millionen Euro kalkuliert. Der Anteil der Stadt beläuft sich mit 6,34 Millionen Euro auf nahezu die Hälfte, der Rest wird über Fördergelder finanziert.
Förster Philipp Stamm stellt neues Holzversteigerungsmodell vor
Im Stadtrat stellte der für die Stadt zuständige Förster Philipp Stamm ein neues System zur Versteigerung von Brennholz vor. Dieses sieht unter anderem vor, dass die Lose für das eingeschlagene Holz in Zukunft an zwei zentralen Terminen und an einem Ort versteigert werden.
Bisher habe er, so Stamm, mit den jeweiligen Werbern einzelne Termine im Wald vereinbart und ihnen die Lose gezeigt, was für den Förster sehr zeitaufwendig gewesen sei. Jetzt sollen die im Schnitt etwa 15 Interessenten die bereit gestellten und nummerierten Lose selbst besichtigen, um dann auf diese zu bieten. Die Lage des Holzes und der jeweilige Preis wird auf einer Karte eingezeichnet, die veröffentlicht wird.
Außerdem wird eine Datenbank angelegt, in der sich alle Bürgerinnen und Bürger, die ein Los ersteigern möchten, eintragen können. Das neue System werde laut Bürgermeister wohl erst ab nächstem Jahr greifen, weil die Verwaltung erst die Daten erfassen müsse.
Bauamtsleiter der Stadt Prichsenstadt hat gekündigt
Außerdem informierte der Forstmann zum Punkt Förderung für klimaangepasstes Waldmanagement. Der Stadtrat legte fest, dass man zunächst keinen Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm stellen werde. Man würde sich bei einigen Punkten einschränken, so Förster Stamm. Zudem sei es nicht klar, ob eventuelle Fördergelder in Zukunft überhaupt ausbezahlt werden.
Der Stadtrat stimmte dem Antrag von Hermann Ziehr zur Notsicherung einer Mühle im Ortsteil Brünnau zu. Das denkmalgeschützte Anwesen befinde sich in einem kritischen Zustand. Vor allem am Dach ist laut Beschreibung einiges zu tun. Die südliche Fachwerkswand müsse statisch gesichert werden, im Erdgeschoss sei Bauschutt und Schlamm zu entfernen, hieß es.
Dazu informierte das Stadtoberhaupt, dass Bauamtsleiter Kai Friedrich zum Ende des Jahres in Prichsenstadt gekündigt hat. "Das wird für uns eine Herausforderung mit den aktuell laufenden Projekten und der Dorferneuerung in Stadelschwarzach. Ich weiß noch nicht, wie wir das stemmen", so Schlehr. Die Stelle ist bereits ausgeschrieben.