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Landkreis Kitzingen: Ärgernis: Mainschleifenbahn geht zwei Jahre später an den Start

Landkreis Kitzingen

Ärgernis: Mainschleifenbahn geht zwei Jahre später an den Start

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    Vorerst kein Durchkommen: Die Einführung eines Regelbetriebs auf der Strecke der Mainschleifenbahn wird wohl bis 2028 auf sich warten lassen.
    Vorerst kein Durchkommen: Die Einführung eines Regelbetriebs auf der Strecke der Mainschleifenbahn wird wohl bis 2028 auf sich warten lassen. Foto: Frank Weichhan

    Die Dinge schienen klar: Die Mainschleifenbahn startet im Januar 2026 in eine neue Zukunft. Bis dahin sollte die rund 14 Kilometer Gleisanlage zwischen Volkach und Seligenstadt in den allgemeinen Schienenpersonennahverkehr integriert werden. Das Ziel: In Volkach einsteigen und knapp 25 Minuten später ist man im Würzburger Hauptbahnhof ankommen. Jetzt zeigt sich aber: Das Projekt ist zeitlich ins Wanken geraten.

    Die unschöne Nachricht erreichte das Kitzinger Landratsamt im Juni, als die zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) – mehr oder weniger aus dem Nichts – mitteilte, dass ein Schienenverkehr im DB-Netz erst ab Dezember 2027 möglich sei. Damit war der bisherige Starttermin am 1. Januar 2026 über Nacht hinfällig geworden. Als Grund nannte die BEG, dass ab Ende 2027 die Mainfranken-Strecken sowieso neu ausgeschrieben werden.

    Danach gebe es ein neues Fahrplankonzept, in das dann auch die Mainschleifenbahn integriert werden könne. Eine vorherige Eingliederung, so der Hinweis aus München, sei kompliziert und bedürfe eines separaten Vergabeverfahrens. Einfacher ausgedrückt: Bevor es kompliziert wird, soll lieber gewartet und Ende 2027 alles in einem Aufwasch gemacht werden.

    1. Januar 2028 statt 1. Januar 2026 – das kam bei den Kreisräten gar nicht gut an. Vor allem die beiden früheren Bürgermeister Josef Mend (Iphofen) und Peter Kornell (Volkach) gingen aus dem Sattel und kündigten Protest an. "Extrem frustrierend" sei der verschobene Termin, so Kornell. Die Integration der Mainschleifenbahn ins DB-Schienennetz sei nun wirklich "keine Aufgabe, die die Welt aus den Angeln habt". Letztlich sei die Reaktivierung der Mainschleifenbahn "ein Klimaprojekt", das man nicht ewig vor sich herschieben könne. Zumal die BEG eine Tochterfirma des Freistaates sei, also genau von jenen Politikern, die gerne vom Umweltschutz reden.

    Klimaschutz ernst nehmen

    Genau das war auch der Ansatz von Josef Mend: Die Entscheidung aus München sei "nicht nachvollziehbar". Gerade mit Blick auf die aktuelle Hochwasser-Katastrophe könne man es sich nicht mehr erlauben, die Dinge auf die lange Bank zu schieben: "Entweder wir nehmen den Klimaschutz ernst oder nicht!", ließ Mend seinem Ärger freien Lauf.

    Ein Ärger, der auch in München ankommen soll: Auf Wunsch der Kreisräte wird im Landratsamt gerade ein Protest-Schreiben aufgesetzt, das sowohl an das Verkehrs- als auch an das Umweltministerium gehen soll. Dies werde "geharnischt" ausfallen, versprach Landrätin Tamara Bischof den wütenden Kreisräten. Ob das etwas an dem nach hinten geschobenen Starttermin ändert, ist fraglich – ein Versuch aber, da waren sich die Kreisräte einig, ist es allemal wert.   

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