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Kitzingen: Am Rande bemerkt: Wie die Bahn doch noch für eine schöne Bescherung sorgen kann

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Am Rande bemerkt: Wie die Bahn doch noch für eine schöne Bescherung sorgen kann

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    Die Züge fahren wieder, aber für die Straße zwischen Kitzingen und Mainstockheim hat die Bahn die Signale noch immer auf Rot gestellt. 
    Die Züge fahren wieder, aber für die Straße zwischen Kitzingen und Mainstockheim hat die Bahn die Signale noch immer auf Rot gestellt.  Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolfoto)

    Die roten Kerzen schweben über den Straßen, die riesige Schleife prangt an der Fassade, die Weihnachtsbäume auf den öffentlichen Plätzen stehen. Alles ist bereit für die Advents- und Weihnachtszeit. Glühwein, Plätzchen und Kerzenschein rücken in den nächsten Wochen in den Fokus.

    Und die Frage aller Fragen: Was könnten wir in diesem Jahr verschenken, damit es eine schöne Bescherung wird? Oder besser, keine schöne Bescherung. Die Kombination dieser beiden Worte gehört zu den Spitzfindigkeiten in unserem Sprachgebrauch. Schön und Advent meinen wir ernst, schön und Bescherung ironisch. 

    Die Installationsarbeiten für Bayerns größte Adventskerze sind erledigt: Ab Freitag wird sie wieder in Kitzingen leuchten.
    Die Installationsarbeiten für Bayerns größte Adventskerze sind erledigt: Ab Freitag wird sie wieder in Kitzingen leuchten. Foto: Ralf Dieter

    Tatsächlich ist die erste gut gemeinte Geschenkidee in der Region schon geplatzt. Die Stadt Kitzingen hatte sich gewünscht, ja sogar mit Nachdruck gefordert, dass die Bahn die Straße zwischen Kitzingen und Mainstockheim pünktlich zum Adventsbeginn freigibt. Die Antwort geht gut und gern als "schöne Bescherung" durch. Es gibt Wenns und Danns und Abers, und wer aufmerksam liest und Schlussfolgerungen zieht, muss feststellen: Es wird wohl nichts mit der freien Fahrt. Stattdessen legen wir lieber allen Autofahrern und den Buchbrunnern, die unter dem Umleitungsverkehr leiden, lange dicke Geduldsfäden unter den Weihnachtsbaum.

    Nach der Grundsteuerreform reibt sich so mancher Hausbesitzer verwundert die Augen

    Als schöne Bescherung gehen mancherorts auch die Grundsteuer-Berechnungen durch. Kaum Veränderungen werde es geben, hieß es einst. Jetzt, da die Gemeinden nach und nach über die Höhe der Steuerhebesätze entscheiden, reiben sich manche verwundert die Augen. Da kann eine Villa schon mal billiger werden. Dafür kostet der uralte Vierseithof auf dem Land, der nur noch von einer älteren Person bewohnt wird, mehr. Na herzlichen Dank!

    Schon wieder Ironie. Dabei birgt dieses Stilmittel durchaus Gefahren und zwar nicht nur bei Kindern und Fremdsprachlern. Vor allem an Weihnachten. Deshalb bekommen Frauen seit Jahren Küchenmaschinen vom Christkind. Das Pendant für Männer fällt mir gerade nicht ein. Von gestrickten Socken hat man ja was – warme Füße hätte jede Frau gern. Und auch von Werkzeug – schließlich verkriechen sich Männer in ihre "Werkstatt-Höhle", wenn es Stress in der Beziehung gibt.

    Dort erfreuen sie sich tatsächlich an ihrem Akkuschrauber, während frau in der Küche frustriert mit dem neuen Superschneidgerät die Gurken massakriert. Warum das eine befreit und das andere nicht, gehört zu den geschlechterspezifischen Geheimnissen dieser Welt. 

    Fast vier Wochen sind noch Zeit für die Suche nach dem idealen Geschenk. Also auf in die Geschäfte der Region: Die haben ein tolles Angebot. Und wer gar nichts findet, kann immer noch ein Bahnticket von Kitzingen nach Mainstockheim schenken. Freie Fahrt zu Weihnachten: Das hatten wir uns doch gewünscht!

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