Astheim
(rr) „Die Gründung des Kindergartens vor 100 Jahren war von großer Weitsicht geprägt“, sagte Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei der Feier zum 100
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jährigen Jubiläum der „ Frank- und Georg Ritterschen Kindergartenstiftung“ in Astheim.
Bayern sei ein „Stifterland“ mit weit über 4000 Stiftungen, die jährlich noch zunähmen. Ihre hohe Meinung machte Stamm deutlich: „Wer stiftet, leistet einen ganz wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt und zum Zugehörigkeitsgefühl von uns allen.“ Gleichzeitig würdigte sie die Leistung der ehrenamtlich Tätigen und die pädagogische Arbeit in den vorschulischen Einrichtungen.
Die Bedeutung der Bildung schon in sehr frühen Kindertagen strich die CSU-Politikerin besonders heraus. Daher müsse man die frühkindliche Bildung fördern und weiter ausbauen. Ausdrücklich begrüßte sie die Einrichtung von Kinderkrippen und gratulierte der Stadt Volkach und den Astheimern, die sehr frühzeitig auf diesen Zug aufgesprungen seien und mit erheblichen finanziellen Mitteln (rund 640 000 Euro) eine Krippe installiert hätten.
Den Streik der Erzieherinnen kommentierte Stamm mit viel Verständnis. Die Erzieherinnen wollten damit auf ihre Leistungen aufmerksam machen. „Eine gute Kinderförderung ist die beste Zukunftsinvestition.“ Am Ende dankte die Landtagspräsidentin allen, die sich für den Astheimer Kindergarten eingesetzt hätten.
Blumen, Geschenke und viele Dankesworte begleiteten das Kindergarten-Jubiläum in Astheim. Den Open-Air-Festgottesdienst zelebrierte Ortsgeistlicher Hermann Josef Schöning zusammen mit Diakon Rudolf Reuter im Kartausenhof. Musikalisch ausgestaltet wurde die Messe vom hiesigen „Projektchor“ unter Leitung von Harald Straßburger.
Auch die Kindergartenkinder wirkten gemeinsam mit den Erzieherinnen mit. In Versform und einem Singspiel trugen sie die Geschichte ihrer Einrichtung vor und tanzten sich „atemlos durch die Zeit“. Auch die Kleinen der Kinderkrippe begeisterten als „Tanzzwerge“ die Gäste.
In seiner Festpredigt erinnerte Diakon Reuter an das segensreiche Werk der Stifter Frank und Georg Ritter, das bis heute nachwirke. Als Stiftungsvorsitzende dankte zweite Bürgermeisterin Gerlinde Martin allen Mitwirkenden und überreichte ihrem völlig überraschten Vorgänger Reinhold Reichl die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden der Ritter'schen Kindergartenstiftung. Die Glückwünsche des Landkreises übermittelte der stellvertretende Landrat Robert Finster.
Evelyn Krumme, die als Gastschülerin bei den Nachkommen des Stifters Frank Ritter in den USA gelebt hatte und bis heute in regem Kontakt zu ihnen steht, teilte mit, dass das Andenken der Familienmitglieder an den Astheimer Kindergarten noch sehr lebendig sei. Gleichzeitig kündigte sie eine Geldspende an, was mit Beifall bedacht wurde.