Neun Wanderer hatten sich trotz anhaltendem Nieselregen am Treffpunkt eingefunden, um nach den gewichtsfördernden Feiertagen wieder in Bewegung zu kommen. Die Wanderung starteten wir von Nenzenheim aus.
Nenzenheim wurde im Zuge der fränkischen Landnahme im 6. oder 7. Jahrhundert gegründet. Wechselnde Herrschaften prägten das Dorf, unter anderem waren auch die Grafen von Castell hier begütert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es bayrisch und 1972 Teil der Großgemeinde Iphofen. Die Einwohnerzahl beträgt 479.
Auf einem kurzen Zubringer, vorbei an der ehemaligen Bauschuttdeponie, trafen wir auf die Traumrunde. Der weitere Weg führte zum Großen Wolfsee. Der Regen hielt weiter an und so glichen die naturbelassenen Pfade durch den Wald eher kleinen Wasserläufen. Weiter ging es durch das Naturschutzgebiet Wolfsee. Nach einem kleinen Umweg erreichten wir unser Ziel Dornheim, wo wir im Gasthaus Stierhof fürs Mittagessen reserviert hatten.
Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war Dornheim besiedelt. Darauf deuten mehrere ausgegrabene schnurkeramische Gefäße hin. 741 wurde es erstmal als "villa Tornheim" erwähnt. In den Flurlagen entdeckte man vier Hügelgräber aus der Hallstattzeit. Funde von einigen provinzialrömischen Gefäßen im Ort belegen die lange Siedlungsgeschichte. 816 erfolgte eine weiter Erwähnung des Ortes, er war Grundausstattung des Klosters Meginghausen, aus dem später die Abtei Münsterschwarzach hervor ging. Zwischen 1300 und 1400 besaßen die Grafen Castell einige Güter im Dorf. 1806 kam Dornheim zu Bayern. Im zweiten Weltkrieg wurde der alte Ortskern fast vollständig zerstört und neben 20 Soldaten starben auch zwei Bewohner. 1972 wurde Dornheim Teil der Großgemeinde Iphofen.
Der Rückweg war dann mit etwa vier Kilometer über die Seewiesen relativ kurz. Das Wetter hatte sich inzwischen auch beruhigt und auf den letzten Metern zeigte sich sogar die Sonne, also ein versöhnlicher Abschluss einer ziemlich feuchten Tour.
Von: Horst Hoffmann (Wanderwart, Steigerwaldklub Castell)
