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Aus der Scheune hinaus in die Welt

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Aus der Scheune hinaus in die Welt

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    marktbreit (wo) Die amerikanische Erfolgs-Story liest sich gemeinhin so: Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär. Die fränkische Variante ist ähnlich gestrickt: aus einfachsten Anfängen zur Weltmarke. Die Marktbreiter Firma Engels feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Firmenjubiläum. Was einmal in einer Scheune begann, entwickelte sich im Lauf der Jahrzehnte zu einer weltweit bekannten Firma für Dekorationsgeräte aus Plexiglas.

    Blick zurück: Am 1. November 1945 machte sich der Dekorateur Willi Engels in einer kleinen Scheune in Ochsenfurt selbstständig. Seine Firma spezialisierte sich zunächst auf den Vertrieb von Bedarfs- und Gebrauchsgütern, heißt es in einem Pressetext. Bereits im Jahr 1947 erstellte der Unternehmer eine Kollektion von Metallständern. 1948 präsentierte er auf der Frankfurter Messe einen ersten Katalog für Dekorationsmaterialien. Kaufmännisch unterstützt wurde Engels in den Anfangsjahren von seinem Freund und späteren langjährigen Prokuristen Oskar Schwarz, der noch heute, im Rentenalter, der Firma beratend zur Seite steht.

    1952 heiratete Willi Engels die 18-jährige Anneliese. Im gleichen Jahr begann man mit dem Werkstoff Plexiglas zu arbeiten. Im Wohnzimmer wurden die ersten Entwürfe und Muster mit dem neuen Werkstoff gefertigt. Ein Jahr später zog die Firma nach Marktbreit in angemietete Räume um und 1959/60 begann man mit dem Bau einer eigenen Fabrikanlage in der Ochsenfurter Straße.

    Die kommenden Jahre waren geprägt von Erweiterungs-Maßnahmen, dem Bau weiterer Fertigungshallen und im privaten Bereich von der Geburt zweier Töchter. Doch dann schlug das Schicksal zu. Der Firmengründer erlitt einen Schlaganfall und war zunächst lange Jahre krank. Seine damals in der Betriebsführung unerfahrene Ehefrau musste die Geschäfte weiterführen und sich nach dem Tod des Ehemannes 1973, alleine "durchbeißen". Keine leichte Aufgabe zu der damaligen Zeit, in der eine Frau an der Spitze eines Unternehmens noch eine Seltenheit war. Eine große Hilfe war Prokurist Oskar Schwarz, der sich von Anfang an für die Belange der Firma einsetzte.

    Die engagierte Unternehmerin baute in der Folgezeit den Betrieb weiter aus. Nach dem Eintritt des Schwiegersohnes Theo van Hueth schien auch die Nachfolgefrage geklärt. Aber wieder schlug das Schicksal zu, und der junge Betriebsleiter starb mit nur 36 Jahren an Krebs. 1989 kaufte Anneliese Engels ein dem Betrieb gegenüber liegendes Gebäude hinzu, in das Verwaltung, Ausstellungsräume und Sonderanfertigung ausgegliedert wurden. Im gleichen Jahr wurde die Einzelfirma in eine GmbH umgewandelt, und die jüngste Tochter Silvia Engels-Fasel und Ehemann Klaus Fasel traten zur Unterstützung in den Betrieb ein. Die Firmenchefin ist aktiv am täglichen Geschäftsleben beteiligt.

    Die Firma Engels stellt heute hochwertige Dekorationsgeräte aus Plexiglas her, die zum großen Teil an den Deko-Fachgroßhandel im In- und Ausland verkauft werden. Ein weiterer, großer Teil der täglichen Produktion sind Sonderanfertigungen, bei denen Teile in Serie oder auch Einzelstücke auf Kundenwunsch gefertigt werden. Die Firma liefert weltweit und hat einen Exportanteil von rund 40 Prozent.

    Die Produktpalette umfasst Display-Artikel für alle Branchen, wie Warenstützen, Vierkantsäulen, Aufbauelemente, Preisschild- und Plakathalter, Prospektständer, Textilständer, Lederwarenständer, Schuhständer, Schmuckständer, Vitrinen, Schutzabdeckungen und vieles mehr. Daneben werden Kleinmöbel, Wohn- und Büroaccessoires hergestellt.

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